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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Gott­ver­trau­en erst­mals in den frei­en Raum ge­steu­ert hat­ten, war sie so gut wie un­er­probt ge­we­sen. Die schiff­sin­ter­nen Test­flug­auf­zeich­nun­gen hat­ten uns ver­ra­ten, daß der Kreu­zer­neu­bau nur zehn Mi­nu­ten lang mit ei­ner Werft­be­sat­zung im All ge­we­sen war. Da­bei konn­ten die mar­sia­ni­schen In­ge­nieu­re nicht sehr viel er­probt ha­ben.
    Wir don­ner­ten nicht nur mit Licht­ge­schwin­dig­keit durch den in­ner­so­la­ren Welt­raum, son­dern wir be­schleu­nig­ten auch mit den er­laub­ten Höchst­wer­ten von fünf­hun­dert Ki­lo­me­ter pro Se­kun­de im Qua­drat.
    Wis­sen Sie, wie hoch die Mün­dungs­ge­schwin­dig­keit ei­nes lang­roh­ri­gen Schiffs­ge­schüt­zes schwe­ren Ka­li­bers ist? Ei­ne weit­rei­chen­de Ka­no­ne liegt bei ein­tau­send­zwei­hun­dert Me­ter pro Se­kun­de, al­so 1,2 Ki­lo­me­ter/sec! Wir da­ge­gen be­schleu­nig­ten einen Rie­sen­kör­per mit 504 km/sec und das hoch zwei, denn es han­del­te sich ja nicht um einen ein­zi­gen Ab­schu­ßim­puls, son­dern um einen stän­dig blei­ben­den Wert!
    Wenn Lobral, Ke­no­ne­we oder Pe­tron­ko auf die rot­leuch­ten­den Kon­takt­plat­ten der No­tim­puls­ge­ber drück­ten, ras­te die SAG­HON mit der vier­hun­dertzwan­zig­fa­chen Ge­schwin­dig­keit los, wie sie ei­ne schnel­le Schiffs­gra­na­te der Ver­gan­gen­heit für einen Se­kun­den­bruch­teil ent­wi­ckelt hat­te; näm­lich nur beim Ab­schuß und ge­mes­sen an der Rohr­mün­dung.
    Oh­ne die to­ta­le Ab­sorp­ti­on der da­bei ent­ste­hen­den, phy­si­ka­lisch be­grün­de­ten Be­har­rungs­kräf­te wä­ren nicht nur wir Mensch­lein zer­stäubt wor­den, son­dern so­gar die aus ei­ner un­end­lich wi­der­stands­fä­hi­gen Stahl­le­gie­rung be­ste­hen­den Ver­bän­de und In­nen­ein­rich­tun­gen des Kreu­zers.
    In­tel­li­gen­zen, die sol­che Ur­ge­wal­ten be­herrsch­ten, muß­ten auch die Se­kun­där­ef­fek­te be­ach­ten, oder die Ma­schi­nen nütz­ten ih­nen nichts!
    Un­se­re Ring­wulst­trieb­wer­ke, acht Ti­ta­nen ei­ner vollen­de­ten Nu­kle­ar­tech­nik, spien ih­ren Im­pulss­trom durch ener­ge­ti­sche Um­lenk­fel­der der bis­he­ri­gen Flug­rich­tung ent­ge­gen. Selbst­ver­ständ­lich hat­ten die Mar­sia­ner kei­ne Dop­pel­trieb­wer­ke ein­ge­baut, von de­nen die einen den Vor­trieb und die an­de­ren den Brems­fak­tor zu er­zeu­gen ge­habt hät­ten.
    Sol­che »Klei­nig­kei­ten« hat­te man auf dem Mars viel ge­konn­ter ge­löst. Man lenk­te den schub­star­ken Im­pulss­trahl ein­fach um! Wie das er­reicht wur­de, war ei­ne Fra­ge für sich. Wir hat­ten nichts als Theo­ri­en.
    Die Kom­man­do­zen­tra­le des Kreu­zers war auch an­ders ge­stal­tet als die des we­sent­lich äl­te­ren Typ­schif­fes, das ich an­läß­lich der so­gh­mo­li­schen Lan­dung auf dem Mond ken­nen­ge­lernt hat­te.
    Es gab einen Kom­man­deur­ses­sel ge­nau im Mit­tel­punkt der run­den Zen­tra­le. Er stand er­höht und wur­de von ei­ner drei­vier­tel­run­den Schalt­ein­heit mit ge­neig­ten Flä­chen um­ge­ben.
    Über al­lem lag ein durch­sich­ti­ger Ener­gie­schirm. Wenn ich nicht von Zeit zu Zeit einen Kon­takt be­rühr­te, schloß er sich und rie­gel­te mich völ­lig von der Au­ßen­welt ab.
    Vor mir, je­doch et­was tiefer, wa­ren die drei großen Schalt­ein­hei­ten der Pi­lo­ten an­ge­ord­net. Un­ter ih­nen be­fand sich der Kom­man­dant des Schif­fes. Er nahm den mitt­lers­ten Sitz ein. Sein huf­ei­sen­för­mi­ges Pult war be­son­ders groß. Not­falls konn­te er von dort aus al­le wich­ti­gen Schal­tun­gen vor­neh­men. We­sent­lich vor­teil­haf­ter aber war es, wenn die SAG­HON von den drei Kos­mo­nau­ten gleich­zei­tig ge­flo­gen wur­de.
    Mei­ne Son­der­schal­tun­gen hat­ten da­ge­gen einen ho­hen Über­la­ge­rungs­wert. Ich konn­te von mei­nem Sitz aus al­les blo­ckie­ren. Na­tür­lich konn­te ich auch al­le Vor­gän­ge ein­lei­ten. In die­sem Fal le spran­gen ge­son­der­te Po­sitro­nik­rech­ner ein.
    Es hat­te Wo­chen ge­dau­ert, bis wir uns in dem tech­ni­schen Wirr­warr zu­recht­ge­fun­den hat­ten. Oh­ne die Hil­fe der Bar­stru­ler wä­re es

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