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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­mög­lich ge­we­sen.
    Mir war erst nach dem über­stürz­ten Start klar­ge­wor­den, wie ka­ta­stro­phal es war, daß sich die klei­nen Män­ner ge­wei­gert hat­ten, an ei­nem Ein­satz teil­zu­neh­men. Es be­fand sich da­her kein Bar­stru­ler an Bord, aber ge­ra­de jetzt hät­ten wir drin­gend ih­res Ra­tes be­durft.
    Ich schau­te zu den rie­si­gen Kon­troll­pul­ten an den Wän­den der Zen­tra­le hin­über. Dort sa­ßen Män­ner aus al­len Na­tio­nen der Er de. Wir hat­ten die bes­ten Fach­kräf­te her­an­ge­zo­gen. Ih­re an­fäng­li­che Be­geis­te­rung beim Ein­tref­fen an Bord hat­te sich schnell ge­legt. Die Män­ner wa­ren we­ni­ge Ta­ge spä­ter fast mut­los ge­wor­den.
    Über uns um­lief ei­ne wei­te Em­po­re die Stahl­wan­dun­gen. Dort hat­ten die Kom­man­deu­re der wich­tigs­ten Sta­tio­nen ih­ren Platz.
    Jim Do­gen­dal, un­ser GWA-Spe­zia­list für mar­sia­ni­sche Funk- und Or­tungs­ge­rä­te, hat­te in der »1418« hin­ter ver­schlos­se­nen Schot­ten ge­ses­sen und in ei­nem win­zi­gen Raum ar­bei­ten müs­sen.
    Hier be­fand er sich in mei­nem Blick­be­reich. Sei­ne Or­tungs­schir­me rag­ten bis zu der ge­wölb­ten De­cke hin­auf. Durch die neu­ar­ti­ge An­ord­nung der Fu­mo-Zen­tra­le konn­ten wir uns das zeit­rau­ben­de Um­schal­ten sei­ner Or­tungs­bil­der auf die Kom­man­do­stand-Schir­me er­spa­ren. Was er sah, konn­te je­der­mann se­hen.
    Weit von ihm ent­fernt, aber auch im Blick­feld, saß Dr.-Ing. Sno­fer mit den Män­nern der tech­ni­schen Be­sat­zung.
    Der Ma­schi­nen-Haupt­leit­stand be­fand sich so­mit eben­falls in­ner­halb des Ner­ven­zen­trums.
    Do­gen­dal mel­de­te sich über die BzB-Ver­bin­dung. Sie war draht­ge­bun­den und von uns zu­sätz­lich in­stal­liert wor­den, wie in der »1418«.
    »SAG­HON schwenkt auf Zie­l­ob­jek­te ein«, teil­te er mit. »Der Pulk wird be­reits von der über­licht­schnel­len Bor­dor­tung er­faßt. Ent­fer­nung zwan­zig Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter. An­flug­kor­rek­tur wird an­ge­zeigt.«
    Ich schau­te auf mei­ne Kon­troll­bild­schir­me und an­schlie­ßend zum Kup­pel­ge­wöl­be der Zen­tra­le­hal­le hin­auf. Dort schi­en der Welt­raum di­rekt ins Schiff stür­zen zu wol­len.
    Ver­schie­de­ne Sek­to­ren ver­dun­kel­ten sich, leuch­te­ten aber un­mit­tel­bar da­nach wie­der auf.
    Ich ver­nahm Pe­tron­kos schwe­re Atem­zü­ge. Je­der­mann an Bord hat­te sich in die­sen Au­gen­bli­cken zu­sam­men­zu­neh­men.
    Die über­licht­schnel­le Hy­per­or­tung der SAG­HON hat­te die ein­flie­gen­den So­gh­mo­ler nicht nur er­faßt, son­dern auch be­reits al­le er­for­der­li­chen Da­ten be­rech­net.
    Un­zäh­li­ge Farb­sym­bo­le ga­ben Wer­te durch, mit de­nen kein Mensch et­was an­fan­gen konn­te. Auch hier exis­tier­ten kei­ner­lei ver­ständ­li­che Ska­len oder sons­ti­ge An­zei­gen. Wir muß­ten wie­der mit un­se­rem Farb­sinn ar­bei­ten, der bei wei­tem nicht so hoch ent­wi­ckelt war wie bei den al­ten Mar­sia­nern. Sie hat­ten an­stands­los zwi­schen vie­len hun­dert Gelb­tö­nen oder an­de­ren, win­zi­gen Farb­schwan­kun­gen einen Un­ter­schied er­ken­nen und ihn als Meß­er­geb­nis aus­wer­ten kön­nen.
    Wenn wir Men­schen nur zwan­zig ver­schie­den­ar­ti­ge Gelb-, Grün- oder Rottö­ne aus­ein­an­der­hal­ten soll­ten, hat­ten wir schon er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten.
    Aus ei­nem gelb­leuch­ten­den Punkt wur­den meh­re­re Punk­te. Se­kun­den spä­ter brach­te der mar­sia­ni­sche Re­li­ef­zeich­ner die Ab­bil­der von sechs­und­vier­zig Raum­flug­kör­pern auf die Bild­schir­me.
    Nach we­ni­gen Au­gen­bli­cken fiel die op­ti­sche Auf­zeich­nung ein, bis die zu­cken­den Leuch­ten den hell­ro­ten Farb­ton er­reich­ten.
    »Ma­schi­ne«, mel­de­te sich Dr. Sno­fer. »Brem­sim­puls wird her­un­ter­ge­schal­tet. Die An­flu­g­au­to­ma­tik lei­tet ein An­pas­sungs­ma­nö­ver ein.«
    »Auf kei­nen Fall nä­her als bis auf zehn Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter her­an­ge­hen«, ord­ne­te ich an. »Pe­tron­ko, klar Schiff zum Ge­fecht. Schutz­schir­me auf­bau­en. Die ha­ben uns drü­ben auch be­reits auf den Schir­men.

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