Inkarnation ungesetzlich
aufgelöst zu werden. Können wir jetzt gehen? Das Kommando mit den Energiegleitern wartet seit Stunden.«
Ich verzichtete auf eine Antwort. Die technischen Hinterlassenschaften des Mars hätten ohne das sofortige Eingreifen des Hauptsteuergehirns sicherlich keine Zusatzkontrolle vorgenom men. Das bedeutete, daß Hannibal normalerweise verloren gewesen wäre. ZONTA mußte sich infolge seiner neuartigen Verhaltensweise blitzschnell in die Untersuchungen eingeschaltet haben.
Unsere Experten schienen stichhaltige Gründe zu haben, auf die normale Überprüfung mit Hilfe ungefährlicher Meßgeräte irdischer Fabrikation zu verzichten.
Ich fühlte, daß meine Erbitterung wuchs.
2.
Hannibal hatte von fünfhundert tollwütigen Affen gesprochen. Nach seinem Sprachgebrauch zu urteilen, konnte es sich dabei nur um vielbeschäftigte Mitarbeiter der GWA handeln.
Das interessierte mich jedoch weniger. Entscheidend für meinen Eindruck über die Dinge, die fraglos auf mich zukommen sollten, war das enorme Truppenaufgebot tief unter der Oberflä che des Mondes.
Reling schien nicht nur die Elitedivision von Luna Port aufgeboten zu haben, sondern überdies einige europäische und asiatische Raumlandeeinheiten mit Erfahrung im »Umgang« mit marsianischen Großrobotgehirnen.
In zweitausend Meter Tiefe erreichten wir die Wohn- und Verwaltungsetagen der uralten Marsstadt, Zonta-Central genannt.
Noch tiefer lagen die Riesenhallen mit den atomaren Großkraftwerken, der Klima- und Sauerstoffversorgung, sowie die Wasserpumpstationen. Dort befand sich auch der Sitz des positronisch-elektronischen Riesengehirns, das allein in der Lage war, die millionenfältigen Einrichtungen der Untergrundstadt zu steuern.
ZONTA schien sich voll auf unsere Seite geschlagen zu ha ben. Das allgegenwärtige Tosen bewies, daß sämtliche Meiler mit Anlaufleistung in Betrieb waren.
Unter solchen Umständen konnte der Großrechner in wenigen Augenblicken all seine Hochenergie-Schutzschirme aufbauen und die ehemalige Fluchtsiedlung in eine Festung verwandeln.
Die Koordinierung mit dem marsbeherrschenden Großroboter NEWTON schien gelungen zu sein. Wenn wir Menschen in der Lage gewesen wären, die positive Verhaltensweise für unsere Zwecke auszunutzen, wäre das Erbe des Mars schnell verstanden worden. Wir hätten zweitausend Jahre der technisch-wissenschaftlichen Entwicklung überspringen und als ernstzunehmender Faktor in die Reihe der Weltraummächte eintreten können.
Leider tappten wir noch immer im dunkeln. Unsere Versuche, marsianische Gerätschaften für uns nutzbar zu machen, verliefen derart kläglich, daß es vielen unserer Experten vernünftiger erschienen war, die Finger von unbekannten Erzeugnissen zu lassen.
Zahlreiche Apparate reagierten gefährlich, andere überhaupt nicht und wieder andere mit überraschenden Effekten.
Wir befanden uns nach wie vor in der Lage von Steinzeitmenschen, denen man zumutet, die Steuerelektronik eines Walzwerks nicht nur einwandfrei zu beherrschen, sondern auch hochlegierte Stähle aus Roheisen zu erschaffen.
Da dieser Vorgang mit der Suche und dem späteren Abbau von erzhaltigem, zur Verhüttung geeignetem Gestein beginnt, brauchten wir uns hinsichtlich der marsianischen Hinterlassenschaft keine Illusionen zu machen.
Einige Unverzagte experimentierten Tag und Nacht. Sie jubel ten, wenn sie unter Lebensgefahr wieder einige Schalter entdeck ten, deren Funktion absehbar
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