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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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auf­ge­löst zu wer­den. Kön­nen wir jetzt ge­hen? Das Kom­man­do mit den Ener­gieglei­tern war­tet seit Stun­den.«
    Ich ver­zich­te­te auf ei­ne Ant­wort. Die tech­ni­schen Hin­ter­las­sen­schaf­ten des Mars hät­ten oh­ne das so­for­ti­ge Ein­grei­fen des Haupt­steu­er­ge­hirns si­cher­lich kei­ne Zu­satz­kon­trol­le vor­ge­nom men. Das be­deu­te­te, daß Han­ni­bal nor­ma­ler­wei­se ver­lo­ren ge­we­sen wä­re. ZON­TA muß­te sich in­fol­ge sei­ner neu­ar­ti­gen Ver­hal­tens­wei­se blitz­schnell in die Un­ter­su­chun­gen ein­ge­schal­tet ha­ben.
    Un­se­re Ex­per­ten schie­nen stich­hal­ti­ge Grün­de zu ha­ben, auf die nor­ma­le Über­prü­fung mit Hil­fe un­ge­fähr­li­cher Meß­ge­rä­te ir­di­scher Fa­bri­ka­ti­on zu ver­zich­ten.
    Ich fühl­te, daß mei­ne Er­bit­te­rung wuchs.
     
     
2.
     
    Han­ni­bal hat­te von fünf­hun­dert toll­wü­ti­gen Af­fen ge­spro­chen. Nach sei­nem Sprach­ge­brauch zu ur­tei­len, konn­te es sich da­bei nur um viel­be­schäf­tig­te Mit­ar­bei­ter der GWA han­deln.
    Das in­ter­es­sier­te mich je­doch we­ni­ger. Ent­schei­dend für mei­nen Ein­druck über die Din­ge, die frag­los auf mich zu­kom­men soll­ten, war das enor­me Trup­pen­auf­ge­bot tief un­ter der Ober­flä che des Mon­des.
    Re­ling schi­en nicht nur die Eli­te­di­vi­si­on von Lu­na Port auf­ge­bo­ten zu ha­ben, son­dern über­dies ei­ni­ge eu­ro­päi­sche und asia­ti­sche Raum­lan­de­ein­hei­ten mit Er­fah­rung im »Um­gang« mit mar­sia­ni­schen Groß­ro­bot­ge­hir­n­en.
    In zwei­tau­send Me­ter Tie­fe er­reich­ten wir die Wohn- und Ver­wal­tungs­eta­gen der ur­al­ten Mar­s­stadt, Zon­ta-Cen­tral ge­nannt.
    Noch tiefer la­gen die Rie­sen­hal­len mit den ato­ma­ren Groß­kraft­wer­ken, der Kli­ma- und Sau­er­stoff­ver­sor­gung, so­wie die Was­ser­pump­sta­tio­nen. Dort be­fand sich auch der Sitz des po­sitro­nisch-elek­tro­ni­schen Rie­sen­ge­hirns, das al­lein in der La­ge war, die mil­lio­nen­fäl­ti­gen Ein­rich­tun­gen der Un­ter­grund­stadt zu steu­ern.
    ZON­TA schi­en sich voll auf un­se­re Sei­te ge­schla­gen zu ha ben. Das all­ge­gen­wär­ti­ge To­sen be­wies, daß sämt­li­che Mei­ler mit An­lauf­leis­tung in Be­trieb wa­ren.
    Un­ter sol­chen Um­stän­den konn­te der Groß­rech­ner in we­ni­gen Au­gen­bli­cken all sei­ne Hoch­ener­gie-Schutz­schir­me auf­bau­en und die ehe­ma­li­ge Flucht­sied­lung in ei­ne Fes­tung ver­wan­deln.
    Die Ko­or­di­nie­rung mit dem mars­be­herr­schen­den Groß­ro­bo­ter NEW­TON schi­en ge­lun­gen zu sein. Wenn wir Men­schen in der La­ge ge­we­sen wä­ren, die po­si­ti­ve Ver­hal­tens­wei­se für un­se­re Zwe­cke aus­zu­nut­zen, wä­re das Er­be des Mars schnell ver­stan­den wor­den. Wir hät­ten zwei­tau­send Jah­re der tech­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Ent­wick­lung über­sprin­gen und als ernst­zu­neh­men­der Fak­tor in die Rei­he der Welt­raum­mäch­te ein­tre­ten kön­nen.
    Lei­der tapp­ten wir noch im­mer im dun­keln. Un­se­re Ver­su­che, mar­sia­ni­sche Ge­rät­schaf­ten für uns nutz­bar zu ma­chen, ver­lie­fen der­art kläg­lich, daß es vie­len un­se­rer Ex­per­ten ver­nünf­ti­ger er­schie­nen war, die Fin­ger von un­be­kann­ten Er­zeug­nis­sen zu las­sen.
    Zahl­rei­che Ap­pa­ra­te rea­gier­ten ge­fähr­lich, an­de­re über­haupt nicht und wie­der an­de­re mit über­ra­schen­den Ef­fek­ten.
    Wir be­fan­den uns nach wie vor in der La­ge von Stein­zeit­menschen, de­nen man zu­mu­tet, die Steu­e­r­elek­tro­nik ei­nes Walz­werks nicht nur ein­wand­frei zu be­herr­schen, son­dern auch hoch­le­gier­te Stäh­le aus Roh­ei­sen zu er­schaf­fen.
    Da die­ser Vor­gang mit der Su­che und dem spä­te­ren Ab­bau von erz­hal­ti­gem, zur Ver­hüt­tung ge­eig­ne­tem Ge­stein be­ginnt, brauch­ten wir uns hin­sicht­lich der mar­sia­ni­schen Hin­ter­las­sen­schaft kei­ne Il­lu­sio­nen zu ma­chen.
    Ei­ni­ge Un­ver­zag­te ex­pe­ri­men­tier­ten Tag und Nacht. Sie ju­bel ten, wenn sie un­ter Le­bens­ge­fahr wie­der ei­ni­ge Schal­ter ent­deck ten, de­ren Funk­ti­on ab­seh­bar

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