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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Sollte man diese Anweisung denn dann nicht wenigstens so lange
auf Eis legen, bis ihr Urheber identifiziert wurde?«
DERGLEICHEN IST NICHT VORGESEHEN.
»Aber man kann doch keinen Menschen ohne Autorisierung frühzeitig zum Tode verurteilen! Dafür muß
es doch eine Autorisierung geben!«
ANNAHME: AUTORISIERUNG EXISTIERT, WURDE ABER VERSEHENTLICH GELOESCHT.
Zane begriff, daß die Maschine nicht die Verantwortung dafür übernehmen würde, einen Befehl
abzuändern. Bürokratien waren so konzipiert, daß ihre Mitglieder keine Verantwortung zu tragen
hatten. Er mußte die Sache raffinierter angehen.
»Wer ist zur Erteilung einer solchen Anordnung befugt?«
ERLAEUTERN SIE DIE FRAGE.
Oh. Er hatte nicht angegeben, welche Anordnung er meinte die Anordnung, die Lunas vorzeitigen Tod
bestimmte, oder den Befehl, der den ersten unwirksam machen sollte. »Wer kann darüber bestimmen,
daß ein Individuum vorzeitig stirbt?«
ALLE INDIVIDUEN STERBEN RECHTZEITIG.
»Jetzt verarsch mich bloß nicht, Computer! Luna Kaftan sollte normalerweise noch weitere vierzig
Jahre leben. Unter halbwegs vernünftigen Umständen sogar noch länger. Warum soll sie nun
plötzlich, unerklärlicherweise sterben?«
DAS MOTIV DER ANORDNUNGSQUELLE IST IN MEINER DATENBANK NICHT GESPEICHERT, erinnerte ihn der
Monitor.
»Wer ist diese Anordnungsquelle?«
DIESE INFORMATION IST NICHT -
»Bietest du mir hier gerade eine Denkschlaufe an?« wollte Zane wissen.
Zane hielt verblüfft inne. Er hatte die Tatsache unterschätzt, daß der Computer alles wörtlich
nahm!
»Tatsächlich? Erklärung!«
ICH STELLE IHNEN NICHT DIE INFORMATION ZUR VERFUEGUNG, VON DER ICH WEISS, DASS SIE SIE
SUCHEN.
Dieser Aspekt der Angelegenheit interessierte Zane.
Versuchte die Maschine, ihm auf ihre Weise zu helfen?
»Welche Information ist das?«
DIE QUELLE DER ANORDNUNG UEBER DEN VORZEITIGEN RUHESTAND DER LUNA KAFTAN.
»Und den Grund für diese Anordnung auch nicht«, schloß Zane. »Gibt es Informationen, die du mir
geben könntest, wenn ich die Frage richtig formulierte?«
ANTWORT NEGATIV. Doch bevor diese Mitteilung am Schirm erschien, zögerte der Computer ein wenig.
Was hatte das zu bedeuten?
»Und wenn ich die Frage unrichtig formulierte?« fragte Zane ohne allzu große Hoffnung.
ANTWORT POSITIV.
Faszinierend! Es gab also eine Möglichkeit, dieses Hindernis zu umgehen, wenn er nur herausfand,
welche. Doch die normale Vorgehensweise würde nicht genügen. »Wie muß ich es formulieren, um die
gewünschte Information zu erhalten?«
NEGATIV.
Negativ. Darüber dachte Zane einen Augenblick nach. Sollte dies bedeuten, daß der Computer nicht
direkt antworten durfte, daß er es aber auf indirekte Weise tun konnte? Wie sollte er denn dann
seine Frage formulieren? Es würde doch nicht viel Sinn ergeben, zu fragen, wer die Anordnung
nicht gegeben hatte - oder? Vielleicht war es doch einen Versuch wert.
»Welches ist nicht die Quelle der erwähnten Anordnung?« fragte er und hielt im Geiste die Luft
an.
JEDE NATUERLICHE INSTANZ.
Das deckte wirklich eine Menge ab! Was blieb denn dann noch übrig, außer einer übernatürlichen
Instanz? Die Inkarnationen waren teilweise übernatürlich, entschieden jedoch nicht über die
Politik des Ewigen; sie führten sie nur aus. Somit blieben eigentlich nur noch Gott und Satan
übrig.
Doch warum sollte Gott so etwas tun? Satan andererseits...
»Welcher übernatürlichen Instanz fehlt jedes Motiv für eine solche Anordnung?«
GOTT.
Natürlich. Aber warum sollte Satan das tun?
Die Antwort darauf erkannte Zane sofort ohne fremde Hilfe: Im Augenblick war Luna zur Hölle
verdammt, wenn sie jedoch länger lebte, bekäme sie Gelegenheit, sich zu erlösen. Also mußte der
Satan sie jetzt sofort holen, wenn er sie nicht verlieren wollte.
Doch warum hatte ihm der Computer das nicht einfach gesagt?
Grübelnd saß Zane eine Weile da. Irgend etwas hier ergab keinen Sinn. Die Maschine benahm sich
genau wie die Natur und gab nie das Eigentliche preis. Gab es dafür einen Grund?
Auch der Magier Kaftan hatte sich stets auf indirekte Weise ausgedrückt. Auch er hatte es
sorgfältig vermieden, den Namen Satans auszusprechen, damit der Fürst des Bösen nicht auf ihn
aufmerksam wurde. Eine Maschine im Fegefeuer hätte Satan eigentlich nicht auf diese Weise
fürchten müssen - doch vielleicht hatte man dem Computer befohlen, Satans Namen nicht in diesem
Zusammenhang zu erwähnen. Deshalb konnte er auf negative Weise antworten, nicht aber auf

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