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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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positive.
Wenn Satan hinter dieser Sache stecken sollte, indem er willkürlich einen Befehl eingab - Satan
war eine gefürchtete Macht, die nur von Gott selbst übertroffen wurde -, wie sollte sich ihm da
irgend jemand oder irgend etwas in den Weg stellen? Bestimmt nicht der Fegefeuercomputer! Wenn
dieser nämlich Satans Zorn herausfordern sollte, würde er möglicherweise durch eine
konkurrierende Maschine ersetzt werden. Vielleicht nahm er zu einem solchen Vorgehen gefühlsmäßig
keine Stellung, doch möglicherweise verfügte er über genügend Intelligenz, um keinen solch
selbstzerstörerischen Pfad einzuschlagen.
Doch wenn Satan die Macht hatte, das Leben eines Menschen vorzeitig zu beenden, warum hatte er
dann Luna nicht ganz einfach offen für sich beansprucht? Warum machte er sich dann die Mühe, sein
Vorgehen zu verschleiern?
Verschleierung - das wies auf eine unrechte Tat hin.
Natürlich war Satan der Vater der Lüge, was die Sache logisch machte. Doch andererseits versuchte
er, Luna auf die harte Tour zu bekommen, und das war wiederum nicht logisch, es sei denn, daß es
für ihn keinen anderen Weg gab.
Unterlag Satan denn selbst auch Regeln? Ganz bestimmt, denn sonst würde er wohl ganz einfach die
ganze Welt an sich reißen und alle Formalitäten - ganz wörtlich! - zur Hölle jagen. Gott und
Satan standen sich seit Ewigkeiten gegenüber und würden es auch noch Ewigkeiten tun: Keiner von
beiden konnte es sich leisten, seine Kraft auf wilde Anarchie zu vergeuden. Also gab es
naturgemäß Regeln, ungeschriebene vielleicht, und die Art, wie ein bestimmter Mensch starb, war
gewiß ein zentraler Bestandteil dieser Abmachung.
Zane beschloß, im Augenblick nicht weiter auf der Sache zu beharren. Wenn Satan schummelte, dann
war es für den Tod das beste, keinen Protest anzumelden - bis er seinen Fall mit absoluter
Sicherheit vortragen konnte, denn es war - wiederum wörtlich - so sicher wie das Höllenfeuer, daß
Satan sich nicht nur einfach deshalb ändern würde, weil irgend jemand auf der Erde Einwände
dagegen hatte. Zane hegte keine Absicht, den Fall zu den Akten zu legen; er mußte ihn lediglich
erst einmal wasserdicht machen.
Immerhin fiel diese Sache in seinen eigenen Fachbereich, denn es ging ja um den Tod eines
Menschen. Die Natur hatte ihm mitgeteilt, daß jede Inkarnation über ihren eigenen Bereich
unbeschränkt herrschen konnte, wenn sie dies wünschte. Der Computer hatte ihm eine Vorgehensweise
der Nachforschung gezeigt, nämlich die indirekte. Was er nun tun mußte, war, eines zum anderen zu
fügen und eine Möglichkeit ausfindig zu machen, sein Ziel zu erreichen. Trotz des Widerstands
Satans.
Mit Sicherheit würde er nicht ans Ziel gelangen, indem er blindlings vorpreschte.
»Danke, Computer«, sagte Zane. »Du warst sehr...« Noch während er sprach, flackerte der Schirm
auf, als stünde er kurz vor einem Kurzschluß, und Zane fiel ein, daß er der Maschine
möglicherweise Schwierigkeiten machen würde, wenn er ihre Hilfeleistung direkt bestätigte. »...
unkommunikativ«, endete JEDERZEIT, TOD, blitzte der Schirm und zeigte das Bild einer
Sanduhr.
Zane verließ das Fegefeuer und aktivierte seine Klientenstoppuhr. Jedesmal, wenn er sich Freizeit
nahm, häufte sich seine Arbeitslast, doch das war er inzwischen gewöhnt. Er fragte sich, wie es
der Schicksalsgöttin gelang, das Leben dieser Klienten so zu planen, daß sie erst dann bereit
waren, wenn auch der Tod bereit war, sie zu holen. Woher sollte irgend jemand wissen, wann der
Tod sich ein paar Stunden Freizeit gönnen würde? Offensichtlich gab es unter der Oberfläche eine
gewaltige Organisation, in die er nur gelegentlich einen kleinen Blick werfen konnte.
Wer wußte, wie die zufällige Zukunft aussah? Natürlich, Chronos! Diese Erkenntnis ließ Zane vor
Erregung leicht erbeben! Soeben hatte er einen weiteren Einblick in die Funktionsweise des
Systems getan. Es war offensichtlich, das Chronos nicht einfach unbesorgt vor sich hinlebte: Die
Zeit mußte ständig auf der Hut sein, mußte Ereignisse verfolgen und dem Schicksal die notwendigen
Termine angeben.
Chronos war gut über die Aktivitäten des Todes informiert, sowohl über die vergangenen wie auch
über die zukünftigen, wie er auch bewiesen hatte, als Zane damals seine Todesuhr zu lange
anhielt.
Und der Computer hatte sich mit dem Wort Jederzeit zusammen mit dem Sanduhrsymbol des
Chronos verabschiedet. Das war wohl mehr als nur ein

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