Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3
Wesen gleichzeitig zu bekämpfen. Doch darüber jetzt nachzudenken, war vielleicht
ein wenig zu spät.
Die Höllenhunde umringten Mann und Pferd, sie hielten inne, um die Lage abzuschätzen. Jeden
Augenblick würden einer oder mehrere von ihnen losspringen.
Da blieb Zanes Blick an der Sense hängen. Plötzlich fiel ihm auch ein, wie er nach Mars' Meinung
damit hätte üben sollen.
Er hatte es nicht getan, weil seine Aufmerksamkeit von anderen Dingen in Anspruch genommen worden
war. Doch wie man eine Sense schwang, das wußte er.
Da griff der erste Höllenhund an.
Zane packte die Sense und sprang zu Boden. Der Höllenhund schoß über ihn hinweg und verfehlte das
plötzlich herabgesprungene Ziel.
Das gab Zane noch einige Sekunden Spielraum.
Zane schüttelte die Sense, so daß die riesige Klinge im rechten Winkel zum Griff
einrastete.
»Verschwinde, Mortis!« rief er. »Das ist nicht dein Kampf!«
Der Todeshengst jagte davon.
Zane hob die Sense. Er spürte ihre schreckliche Macht. O ja, das war eine gute Waffe! »Na kommt
schon, Hundchen!« schrie er und ließ sich von seinem hitzigen Temperament überwältigen, während
die Klinge glitzerte. »Kommt und versucht, wie stark ich bin, ihr Hunde, die ihr geglaubt habt,
ein hilfloses Opfer angreifen zu können! Aber wenn ihr es tut, o Bestien der Nacht, so wisset
denn, daß ich der Herr der Nacht bin. Ich bin der Tod!«
Unbeeindruckt machte der erste Hund kehrt und sprang erneut auf ihn zu. Anscheinend war es das
Privileg des Meutenführers, das Opfer als erster anzugehen. Zane riß die große Sense hoch und
richtete sie ungefähr gegen den Hund.
Das Ungeheuer prallte voll gegen die Klinge.
Die glitzernde Spitze durchschnitt den Kopf des Höllenhundes und zerteilte seinen Leib bis zur
Rute, fast ohne jeden Widerstand. An beiden Enden spritzte Blut hervor, als das Wesen verendete.
Die magische Klinge hatte das magische Tier wirkungsvoll vernichtet.
Nun griffen, immer noch unbeeindruckt, zwei weitere Höllenhunde an. Sie kamen von verschiedenen
Seiten auf ihn zu; Zane riß die Sense aus dem ersten Ungeheuer und ließ sie in einem blitzenden
Kreis umherschwingen. Sie traf den ersten Hund in der Mitte des Körpers und durchschnitt ihn, als
wäre er aus Butter. Die obere Hälfte des Ungeheuerleibes wirbelte davon, während die untere in
einer Blutwoge zusammenbrach.
Der zweite Höllenhund wurde senkrecht von der Klinge getroffen. Sein Vorderkörper trennte sich
von der anderen Hälfte, und Eingeweide quollen hervor, als beide Hälften zusammenbrachen.
Nun waren noch drei Höllenhunde übrig. Die wirkten inzwischen doch beeindruckt. »Was ist denn
los, ihr Köter!« stachelte Zane sie an. »Gefällt es euch etwa nicht, wenn sich euer Opfer
wehrt?«
Mit aufgesperrtem Maul trat einer von ihnen vor. Zähne und Zunge waren so schwarz wie Ruß. Er
stieß einen sengenden Feuerstrahl aus.
Zanes Klinge wirbelte herum und trennte dem Wesen den Kopf vom Leib. Das Feuer erstarb im selben
Augenblick wie der Hund.
Vier erledigt, zwei übrig. Zanes rechte Körperhälfte schmerzte, dort, wo das Feuer seinen Umhang
erhitzt hatte. Es war weitaus heftiger gewesen als jenes der Hot-Smoke-Drachin! Doch er durfte
sich noch nicht ausruhen.
»Was habt ihr denn geglaubt, mit wem ihr es zu tun bekommt, ihr Höllenhundesöhne?« wollte Zane
wissen und trat vor, den beiden entgegen, mit einer Klinge, die noch vom Blut ihrer Gefährten
troff. »Welch unheilige Arroganz hat euch dazu bewegt, euch mit einer Inkarnation zu messen?
Schert euch davon, Welpen, auf daß ich euch nicht in kleine Stücke schneide!«
Doch einer der Hunde ließ sich nicht einschüchtern. Er griff an - und mit einer einzigen
entsetzlichen Bewegung schnitt Zanes Klinge ihm alle vier Läufe ab. Immer noch entschlossen,
seinem Opfer zuzusetzen, öffnete das Ungeheuer das Maul, um einen Feuerstoß abzugeben, deshalb
trennte Zane ihm die Schnauze ab. »Lernst du so langsam dazu?« fragte er in wildem Ton. »Hör auf,
sonst werde ich dich noch höchst unsanft behandeln.«
Der verstümmelte Hund lag reglos da und blutete. Dann wandte sich Zane an den letzten. »Kneif den
Schwanz ein, wimmernde Töle, und kehre zurück zu deinem törichten Herrn«, schrie er und zielte
mit der hellroten Klinge auf ihn.
»Richte ihm aus, er soll keine Welpen mehr schicken, um Männerarbeit zu verrichten!«
Endlich eingeschüchtert, kniff der Höllenhund tatsächlich die Rute ein und floh.
Zane hatte weiche Knie. Er hatte es
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