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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ein wenig in seinem Sessel zurück. »Ich muß fortfahren. Der
Zauber, der mein Leben über die ihm gesetzte Zeit hinaus verlängert, verliert langsam an Kraft,
und ich wage es nicht, einen weiteren anzuwenden.«
»Du wagst es nicht?« fragte Zane, der immer mißtrauischer wurde. »Bist du denn kein mächtiger
Magier?«
»Magie macht süchtig und ist oft schädlich. Die weiße Magie, die inzwischen so beliebt geworden
ist, ist zwar im allgemeinen völlig harmlos, aber auch sie kann Schritt um Schritt zur
mächtigeren schwarzen Magie führen, die den, der sie gebraucht, schließlich korrumpiert und der
Verdammnis ausliefert. Alle ernsthaften Praktiker benutzen schwarze Magie, weil sie so vielseitig
und mächtig ist. Ich habe mehr als genug davon gebraucht, um die Hölle zu verdienen.«
»Aber du bist doch im Gleichgewicht, sonst hätte man mich nicht zu dir gerufen!«
»Technisch gesehen, schon. Es war notwendig, daß ich dich herbeirufe, und das hier war die
einzige Möglichkeit, es zu tun, ohne die Aufmerksamkeit des Unnennbaren zu erregen.«
»Des...«
»Sprechen Sie den Namen nicht aus, denn er ist darauf eingepeilt. Mein Zauber schützt uns vor
zufälliger Entdeckung, aber gegen seine direkten Nachforschungen gibt es keinen Schutz, und die
würde seine Namensnennung auslösen. Diese Besprechung muß unter uns bleiben. Wenn ich erst einmal
mit dir rede, spielt mein Schicksal kaum noch eine Rolle, nur daß ich lange genug der Hölle
fernbleiben muß, damit der Plan Gelegenheit bekommt, zu funktionieren. Der Unbenannte überprüft
sehr schnell die Hirne seiner eintreffenden Opfer. Deshalb mußte es den Anschein haben, als
würden wir einander auf ganz normale Weise begegnen, um jeden Verdacht zu vermeiden.«
»Du hast deinen eigenen Tod inszeniert, nur um mit mir zu reden, ohne daß ein gewisses Wesen
davon erfährt... obwohl du doch die Norne dazu gebracht hast, mich zu bestallen?«
»Es sieht wirklich nach einer ziemlich schwerfälligen Taktik aus. Aber es ist ein sehr
kompliziertes Komplott im Gange, und das verlangt nach umständlichen Opfern.«
»Wie beispielsweise dein Leben... und die Tugend deiner Tochter?«
Luna lächelte, ohne die Bemerkung übelzunehmen.
»So ist Vater eben. Deshalb ist er auch ein großer Magier, einer, den sogar die Inkarnationen
respektieren.«
Offensichtlich.
»Was für ein Komplott?« wollte Zane wissen.
»Das darf ich dir nicht verraten«, erwiderte der Magier.
»Wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht einmal weiß, was du willst?«
»Ich habe dir gesagt, was ich will. Die Rettung meiner Tochter.«
»Welch eine Methode, sie zu garantieren!« versetzte Zane und blickte vielsagend auf den
Liebesstein. »Deine Tochter ist offensichtlich nur der Vorwand für einen viel finstereren Plan.
Was willst du wirklich?«
Der Magier starrte einen Moment auf den Fußboden, als dächte er nach. »Ich will, was jeder
halbwegs anständige Mensch will: daran glauben können, daß mein Leben auf irgendeine kleine oder
verschlungene Weise dem Kosmos genützt hat. Mein Gebrauch der schwarzen Magie hat meine Seele
derart belastet, daß meine Tochter einen Teil des Bösen auf sich nehmen mußte, damit ich formal
gesehen im Gleichgewicht bleibe. Nun schwebt auch sie in Gefahr. Aber sie sollte Zeit bekommen,
sich reinzuwaschen, wenn unser Plan funktioniert.«
»Sie kann dir die Belastung durch das Böse abnehmen?« fragte Zane überrascht. »Ich dachte immer,
daß jede Seele stets nur für sich selbst, nach ihren eigenen Taten, beurteilt wird.«
»So ist das auch normalerweise. Aber hochentwickelte Magie kann Einzelfälle ändern, und das hier
ist ein solcher Einzelfall. Im Augenblick befinden wir uns beide im Gleichgewicht.«
Zane sah wieder zu Luna hinüber. Ihr Gesicht war glatt und unschuldig. Er war erleichtert zu
wissen, daß das Böse in ihrer Seele in Wirklichkeit nicht ihr eigenes war; sie war im Grunde ein
gutes Mädchen. Er wußte zwar nur zu gut, daß körperliche Schönheit nichts über den Zustand einer
Seele aussagte, dennoch war er immer erleichtert, wenn beide miteinander übereinstimmten.
Nun beugte sich das Mädchen über ihren Vater. »Es ist Zeit, Vater«, sagte sie. »So einen wie dich
werde ich nie wieder kennenlernen.« Sie küßte ihn. Dann richtete sie sich auf und blickte Zane
an.
»Tod, führe deinen Stachel«, sagte sie und wandte sich ab.
Zane aktivierte wieder seinen Countdownmechanismus. Er schritt zu dem Magier hinüber, der
plötzlich in

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