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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Er hielt mich für unschuldig und unberührt, so daß ein fünfundzwanzigprozentiger Anteil
seines Bösen meinen Status nicht gefährdet hätte.«
»Während du tatsächlich zu 75 Prozent böse bist... zumindest wird deinem Seelenkonto soviel
angelastet«, sagte er.
»Ziemlich genau, ja.«
»Was mich wundert, ist, daß er dein Gleichgewicht nicht überprüft und dich erwischt hat.«
Sie lächelte nur matt. »Männer lassen sich leicht täuschen.«
Zane musterte sie mit neuen Augen.
»Mir scheinst du ziemlich gut zu sein.«
»Dein Wahrheitsstein leuchtet«, versetzte sie.
Das stimmte. »Ich schätze, das war eine Halbwahrheit. Du scheinst mir wirklich gut zu
sein, aber diese Sache mit dem Dämon...« Er hielt inne und musterte den Stein. Der blieb matt.
»Gab es denn keine andere Möglichkeit, die Magie zu erlernen, die du wolltest? Hättest du nicht
auch irgendein Buch lesen können oder so?«
»Ein Buch!« rief sie schneidend. »Schwarzmagische Texte sind verboten!«
»Aber auf dem schwarzen Markt kann man sie bekommen.«
»Mein Vater hätte es gemerkt. Nur schwarze Magie konnte seine eigene Schwarzmagie kontern, und
das galt sogar für den Versuch, Informationen vor ihm zu verbergen.«
»Aber warum wolltest du denn überhaupt schwarze Magie haben, wenn dein Vater doch nein gesagt
hatte? In anderen Dingen hast du ihm doch immer gehorcht, nicht wahr?«
Sie zuckte zusammen. Diese Täuschung ihres Vaters war offensichtlich ein sehr empfindlicher Punkt
für sie. »Sie hat mich schon immer fasziniert. Ich wußte, welche Macht mein Vater hatte, und ich
wollte...« Sie brach ab, denn ihr Wahrheitsstein glimmerte. »Ach, herrje! Ich hätte diesen Stein
weglegen sollen.« Sie tat einen weiteren Atemzug. »Ich hatte Angst vor meinem Vater.
Einige dieser Höllendiener... die haben mir Angst eingejagt. Ich meine nicht irgendwelche
Buhbuh-Typen, mit denen man kleine Kinder erschrecken kann. Diese Dinger waren wirklich, von
Grund auf böse, und sie besaßen eine solche Macht, eine derart bösartige Wachheit - ein solches
Entsetzen kannst du wirklich erst dann richtig verstehen, wenn du mal dicht davorgestanden hast.
Ich wußte, daß sie in meinem Vater einen wahren Leckerbissen sahen, und obwohl ich auch wußte,
daß er schlauer war als sie, war es für ihn dennoch ein gefährlicher Ritt auf dem Tiger. Ich
wollte nicht, daß mein Vater der Verdammnis anheimfällt, und ich wußte, daß dies geschehen würde,
aber ich konnte ihm nicht anders helfen, als dadurch, daß ich mehr über seinen Beruf in Erfahrung
brachte. Also lernte ich alles, was ich auf legale Weise konnte - und manche Dinge in den
erlaubten, ungekürzten Texten verursachten mir auch so schon die entsetzlichsten Albträume.
Schließlich mußte ich jedoch weiter, in die... du weißt schon, und die einzige Gegenleistung, die
ich anzubieten hatte, war... du weißt schon.« Diesmal verhielt sich ihr Stein ruhig.
Zane dachte darüber nach. »Ich glaube, ich könnte dich sehr mögen. Ich weiß zwar, daß ich nichts
Besonderes bin, aber... na ja, könnten wir vielleicht noch ein weiteres Treffen ausmachen?«
Sie sah überrascht aus. »Ein Treffen?«
»Wir könnten vielleicht spazieren- oder essengehen - ein Vorwand, um zusammenzusein, um sich noch
ein wenig zu unterhalten.«
»Das, was du willst, kannst du auch gleich haben«, sagte sie in schärfer werdendem Tonfall. »Du
brauchst es nicht in Romantik zu verkleiden.«
»Das glaube ich nicht.«
»Es stimmt aber! Versuch's nur. Nach dem Dämon kann nichts mehr von dem, was du willst,
sonderlich schlimm sein.«
Zane verkrampfte sich innerlich, als er gewahr wurde, welche Meinung sie von den Bedürfnissen der
Männer hatte. Sie hatte wirklich noch nicht sehr viel Erfahrung auf diesem Gebiet und hielt den
Dämon zweifellos für wenig mehr als eine Art übertriebener Mann.
»Ich will deinen Respekt.«
Sie legte den Kopf schräg und blinzelte ihn fragend an.
»Meinen was?«
»Deinen Respekt. Meinen hast du. Dein Vater hatte recht, du bist ein guter Mensch. Es ist mir
gleichgültig, wie es um dein Sündenkonto steht. Offensichtlich gibt es einige künstliche
Standards, Gut und Böse betreffend, die in Wirklichkeit nichts mit wahren Vorzügen und Nachteilen
zu tun haben. Vielleicht hinkt das offizielle Klassifikationssystem hinter der sich wandelnden
Gesellschaftsstruktur her. Du hast nichts getan, was ich wirklich als verkehrt werten würde, bis
auf... na ja, selbst was diesen Dämon angeht - wenn

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