Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
absolvierte er einen Marathonlauf. Er mußte es schaffen, auch wenn es ihm nicht leichtfiel.
Er hatte keine Übung mit der Willenskonzentration.
Zwar mußte Sning ihn immer häufiger wecken, doch er schaffte es, bis 7.00 Uhr ohne bemerkenswerte
Zwischenfälle durchzuhalten. Noch zwei Stunden!
Nun begann der Zweifel an ihm zu nagen und seine Konzentration zu beeinträchtigen. Würde er es
bis fünf Uhr schaffen? Er fühlte sich müde. Die Sanduhr wurde immer schwächer, so daß er diese
Schwäche immer mehr mit seinem Willen wettmachen mußte, aber auch sein Wille war erschöpft.
Wieder begann die Parkuhr in ihrem Lauf zu schwanken, und Menschen wie Fahrzeuge vollführten
einen merkwürdigen Tanz, indem sie sich vorwärts und rückwärts und wieder vorwärts bewegten, je
nachdem, wie der Zeitfluß sich bewegte. Snings Ermahnungen wurden schon fast zu einem Dauerdruck,
und auch dieser verlor langsam an Wirkung. Obwohl er reglos dastand, geriet Norton ins Schwitzen.
Das war ja schrecklich!
»Mein Herr, kann ich nenhI nefleh?«
Ausdruckslos blickte Norton die Sprecherin an. Es war eine attraktive junge Frau, die im Rhythmus
der Zeit vor und zurückschwankte. »Nein, ich...«, begann er, dann verspürte er einen
Schwindel.
Sie ergriff seinen Arm und hielt ihn fest. »?knark eiS dniS« fragte sie besorgt. »Hier, hcis eiS
neztes, ich bin eine Krankenschwester.«
Er mußte unbedingt den normalen rückläufigen Zeitfluß wieder herstellen.
»?tätilaeR etrednärev eseid se tsI?« erkundigte sie sich, ».solmrah znag tsi se reba ,nenhöweg uz
narad hcis ,tlläfrewhcs se ßad ,ßiew hcI.«
Langsam fiel es Norton erheblich leichter, die Rückwärtssprache zu verstehen, auch wenn er sie
noch nicht beherrschte.
»Danke«, sagte er.
Erschrocken musterte sie ihn. »?eisahpA«
Hoppla - jetzt hatte er sie mit seiner eigenen Umkehrsprache verwirrt. Sie hielt es für Aphasie.
Nun, das kam der Sache ziemlich nahe. »Ja«, sagte er.
»!setsnrE sawte reba tsi saD !hcsneM remra eiS« rief sie.
Mit dem Zeigefinger kratzte er auf den Boden neben der Bank: Es ist nur verbal.
Sie wühlte in ihrer Handtasche nach Papier und Bleistift. Können Sie das lesen? schrieb
sie. Er nickte.
»gnundrO ni lhow eiS dnis nnaD« sagte sie. Sie erhob sich, um zu gehen. Da erspähte Norton einen
weiteren Dämon. In schnellem Lauf kam die Kreatur rückwärts auf ihn zu. Er konnte ihm nicht mehr
ausweichen.
Norton legte das Gesicht in die Hände und hoffte, nicht erkannt zu werden.
»!knark hcod dnis eiS ,hO« rief das Mädchen und beugte sich vor, um ihm zu helfen. Sie hatte eine
schöne Figur, und ihr Körper half ihm dabei, sich vor dem Blick des Dämons zu verstecken. Doch
wieder begann die Zeit zu schwanken, als seine Konzentration nachließ. Er glich den Fehler aus,
und der Dämon schritt rückwärts vorbei.
»nessal niella thcin hcod eiS etllos hci,ebualg hcI« meinte die Frau.
Tatsächlich schätzte er ihre Hilfe, so fehlgeleitet sie auch sein mochte. Er borgte sich von ihr
Papier und Bleistift aus. Wie heißen Sie?
».agleH? eßieh hci eiW«
»Agleh«, wiederholte er sorgfältig, und sie lächelte. Er schien seine verbale Aphasie zu
bewältigen!
Agleh führte ihn zu ihrem Apartment am Ende des Parks und bettete ihn bequem auf ihrer Couch, von
der aus er die Wanduhr beobachten konnte. Zwar verwirrte es sie ein wenig, daß er sich so sehr
für diese Uhr interessierte, wo er doch eine eigene am Handgelenk trug, aber sie ließ es
geschehen. Wie sich herausstellte, war sie ein alleinstehendes Mädchen, das in einem hiesigen
Krankenhaus arbeitete. Heute hatte sie frei.
Sie besaß ein empfindsames Herz und konnte es nicht lassen, Menschen zu helfen, die in
Schwierigkeiten steckten. Er nannte ihr seinen Namen, Norton, und erklärte, daß er gar nicht
wirklich krank sei, sondern von Dämonen verfolgt würde. Sie blickte ihn mit gesteigertem
Mitgefühl an, schwieg jedoch. Er war sich nicht sicher, daß dies ein gutes Zeichen sei, ließ es
aber dabei bewenden.
Um Viertel vor sieben bot sie ihm Frühstück an. Norton wollte ablehnen, doch sie bestand darauf,
da sie sicher war, daß Nahrung ihm guttun würde. Allerdings hatte sie vorübergehend vergessen,
wie es beim augenblicklichen Zeitfluß um die Nahrungsaufnahme bestellt war.
Sie holte schmutzige Teller aus dem Waschbecken und stellte sie auf den Tisch, dann setzte sie
sich nieder und gab vorsichtig ein Spiegelei und ein Glas Milch von sich.
Norton aß nicht. Er konnte gar

Weitere Kostenlose Bücher