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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Geschirr war leer.
Als nächstes legten sie Gämmi hinein, und wieder flog das geflügelte Einhorn davon.
»Sag mal, Partner«, meinte Dursten gedehnt; das Warten langweilte ihn, er konnte sich stets nur
eine kurze Zeit konzentrieren. »Gibt es diese ganzen Klamotten auch in deiner Welt?«
»Ich schätze schon«, erwiderte Norton. »Wir verfügen sowohl über Wissenschaft als auch Magie, so
daß es dort auch Schlösser wie dieses geben müßte, wenngleich ich selbst noch keinem begegnet
bin.«
Irgend etwas an seiner eigenen Aussage störte ihn, ohne zu wissen, was es war.
»Nur, daß ihr rückwärts lebt«, meinte der Raumfahrer.
»Rückwärts?« fragte Excelsia.
»Meine Welt ist in einer der terrenischen Galaxien«, erklärte Norton. »Ihre ist Contraterrenisch,
auch als Antimaterie bekannt, deshalb läuft ihre Zeit entgegengesetzt.«
»Aber wir sind doch zusammen«, protestierte sie.
»Das liegt daran, daß ich Chronos bin. Ich lebe rückwärts. In meiner eigenen Welt läuft alles
anders herum.«
»Das muß sehr beschwerlich für Euch sein«, meinte sie.
»Ist es auch manchmal. Es behindert dauerhafte gesellschaftliche Kontakte.«
»Hier gibt es kein solches Problem«, warf sie ein.
Er blickte sie an. Sie war wunderschön. Wie schön es doch wäre, mit ihr eine dauerhafte Beziehung
zu haben, und immer wieder neue Zauber zu erforschen. Doch seine Welt war in Schwierigkeiten, und
er mußte so schnell zurück wie möglich.
Das Alicorn kehrte zurück und Excelsia saß auf. Nun warteten Norton und Dursten, während das
Licht ihrer Kerze in der Ferne verschwand. Jetzt war es dunkel.
»Bin nicht so blöd, um nicht zu merken, daß sie dich mag, Nort«, sagte Dursten. »Wenn ich in
deinen Hosen steckte, ich würde hierbleiben, darauf kannst du dich verlassen!«
Norton seufzte. »Ich bin sicher, daß es das ist, worauf Satan aus war. Wenn ich der Versuchung
erliege, hierzubleiben, kann er auf Erden schalten und walten wie er will.«
»Wer ist Satan?«
»Die Inkarnation des Bösen. Habt ihr hier denn keinen Teufel?«
»Ach du liebe Hölle, nein! Ich halte es mit der Wissenschaft, an so einen Krempel glaube ich
nicht.«
»Vielleicht existiert er hier ja auch nicht.«
»Muß wohl so sein«, pflichtete Dursten ihm bei. »Wir sind nicht abergläubisch.« Er spähte zu dem
Loch hinüber; Norton hörte, wie er sich bewegte. »Will bloß hoffen, daß dieses Tier da sich im
Dunkeln nicht verirrt, lieber mal auf Holz klopfen.« Er klopfte auf den Plastikboden.
Dann hörten sie das Schwingen der großen Flügel und waren erleichtert. Das Klopfen des
Raumfahrers ohne Aberglauben war wohl eine Hilfe gewesen.
Dursten kam als nächster an die Reihe. »Das hätten wir alles nicht gebraucht, wenn mein
verdammtes Raumschiff hier hineingepaßt hätte«, bemerkte er, als er im Dunkeln aufsaß. »Aber ich
muß zugeben, ist 'n verdammt gutes Pferd hier.« Dann waren die beiden auch schon wieder durch das
Loch verschwunden, und Norton war allein.
Nun schien die Finsternis ihn fast zu erdrücken. Er war lieber im Licht, und er mochte
Gesellschaft. Ja, er spürte die Isolation, die sein Amt mit sich brachte!
Diese Antimateriewolke war wirklich eine Versuchung, denn sie bot ihm echte Gefährten. Verbindung
zu haben mit einer Frau wie Excelsia, die sich inzwischen sehr viel mehr für ihn zu interessieren
schien als während ihres ersten Abenteuers, und sich in der selben zeitlichen Reihenfolge an sie
erinnern zu können; sie zu berühren, sie zu lieben...
Sie zu berühren? Wieder hatte er das Gefühl des Unrechts. Was war das? Es lag nicht nur daran,
daß Satan ihn in Versuchung führte, das wußte er. Nicht daß Excelsia unwillig gewesen wäre; sie
war zwar jungfräulich, doch bereit dafür, daß man ihr den Hof machte. Nicht daß es zwischen ihren
jeweiligen Kulturen unüberbrückbare Hindernisse gegeben hätte; im Gegenteil, sie gleichen sich
sogar auf erstaunliche Weise. Er liebte die Wildnis; sie war eine Kreatur der Wildnis, die das
Stadtleben nicht einmal kannte. Sie sprachen dieselbe Sprache...
Dieselbe Sprache? Wie konnte das sein? Zwischen den Leuten im Glob und jenen in der
Laterna-Magica-Wolke wie auch zu den Menschen der normalen Galaxie hatte es doch niemals einen
Kontakt gegeben! Das ging auch gar nicht, weil Materie und Antimaterie sich nicht berühren
durften. Trafen beide aufeinander, vernichteten sie sich gegenseitig und lösten sich in totale
Energie auf, mit einer Explosion, gegen die jede

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