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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sich wieder anziehen. Soviel Würdelosigkeit, nur um
sicherzugehen...
»Ring«, sagte er, unter einem verspäteten Geistesblitz leidend, »bin ich fruchtbar?«
Druck.
Wieviel Peinlichkeit hätte er sich doch ersparen können, wenn er früher daran gedacht hätte! Doch
die Ärztin hätte dem Ring wahrscheinlich nicht geglaubt.
Wie sich herausstellte, hatte der Ring recht; er war fruchtbar.
Norton gesellte sich wieder zu Orlene, die ein Grinsen unterdrückte. »Du hast genau gewußt, daß
ich fruchtbar bin!« hielt er ihr vor.
»Natürlich. Sonst hättest du ja nicht geleuchtet.«
»Warum hast du mich dann zur Ärztin geschickt?«
Sie mühte sich verzweifelt ab, ein Kichern zu unterdrücken. Warum wohl? Selbst nette Mädchen
liebten es, es den Männern gelegentlich heimzuzahlen.
Nun, er würde schon wieder mit ihr quitt werden.
Eine Woche später, Orlene nahm gerade ein altmodisches Schaumbad, saß Norton vor einer
Nachrichtensendung im Holo. Er nutzte die Gelegenheit, sich erneut mit dem Ring zu
beschäftigen.
»Parlamentarisches Vorgehen«, sagte der Holoansager gerade, und er schien direkt im Zimmer zu
sein und sich mit Norton persönlich unterhalten zu wollen. »Die satanischen Kräfte haben
eingeräumt, daß sie nicht genügend Stimmen haben, um sich dieses Mal über das erwartete Veto
hinwegzusetzen, doch hoffen sie, zumindest deutlich Kraft zu zeigen. Sollte sich in den Reihen
der Gegenpartei Undiszipliniertheit...«
»Ring, wie soll ich dich nennen?« fragte Norton. »Hast du einen Namen?«
Druck, Druck.
»Möchtest du einen haben?«
Druck.
»Dann könnte ich einen für dich erfinden? Du bist mein Schlangenring; ich werde dich Sning
nennen, als Abkürzung von SchlangeNrING. Wie findest du das?«
DRUCK! Offensichtlich war der Ring begeistert.
»Gut, Sning. Bist du von böser Magie?«
Druck, Druck.
»Guter Magie?«
Druck.
Natürlich könnte der Ring auch lügen, denn das Böse log nun einmal, aber das glaubte er nicht.
Orlene hätte niemals einen bösen Gegenstand ausgesucht.
»Äh, Sning, bist du männlich oder weiblich?«
Druck, Druck, Druck.
»Entschuldigung, ich formuliere es neu. Männlich?«
Druck.
»Aha, du bist also ein Er. Du hast auch noch andere Eigenschaften?«
Druck.
Er versuchte sich an die Antwort heranzutasten. Der Ring war gekennzeichnet durch sein Handeln
und sein Dasein. Das hörte sich gut an! »Bist du lebendig oder nicht lebendig?« Wieder erhielt er
auf beide Fragen ein Ja. »Du kannst dich verändern?« Druck. »Wenn ich dich darum bitte?« Druck.
»Tatsächlich«, schloß er triumphierend, »kannst du auch eine lebendige Schlange sein!«
Druck.
Nun mußte er herausfinden, welchen Vorteil dies für den Besitzer des Rings bedeuten konnte. Nach
einer Weile wußte er endlich, daß Sning lebendig werden konnte, um von seinem Finger abzugleiten,
um die Umgebung zu erkunden, zurückzukehren und zu berichten, was los war. Er hätte Sning
lediglich darum bitten müssen, dann wäre die Entfernung ein leichtes gewesen.
Norton dachte nur ganz kurz nach, bevor er heimtückisch zu grinsen begann. »Geh und such Orlene«,
befahl er. »Kundschafte sie aus, ganz genau.«
Der Ring nahm ein helleres Grün an, glitt von seinem Finger, fiel zu Boden und eilte aufs
Badezimmer zu. Voll ausgestreckt hatte Sning immerhin eine Länge von fünfzehn Zentimetern.
Eine Minute verstrich. Dann erscholl ein Schrei. Wenige Sekunden später zischte Sning zurück, ein
paar Schaumblasen hinter sich herziehend. Norton legte die Hand auf den Boden, und die winzige
Schlange wickelte sich um seinen Finger und wurde wieder metallisch.
»Sie hat dich entdeckt?«
Ein feuchter Druck.
»Ganz nahe?«
Druck.
»Sie hat geschrien?«
Druck.
»Und mit Schaum nach dir geworfen?«
Druck.
»Hast du noch etwas zu berichten?«
In diesem Augenblick erschien Orlene, halb mit Schaumblasen bekleidet. »Wage es nicht!« fauchte
sie den Ring an.
Norton lachte, seine Rache war erfüllt - bis sie sich auf ihn stürzte, feucht glitzernd und
glitschig, und sein Haar mit Schaumblasen bearbeitete. »Du hast also herausgefunden, wie man den
Ring benutzt!« rief sie streng. »Ich habe dich zu lange dir selbst überlassen! Wenn du ihn noch
einmal hinter mir herschickst, dann ertränke ich euch beide in Schaum!«
Sie stakste davon und hinterließ eine Fährte aus sterbenden Schaumblasen.
»Ich hätte mir nur gewünscht, daß es diese Ärztin gewesen wäre«, brummte Norton rebellisch.
Er erfuhr noch etwas anderes über Sning: er war

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