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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bist an den Besitz hier gebunden.«
»Nein. Ich bin nur daran gebunden, dem Besitz einen Erben zu verschaffen. Danach kann ich
umherziehen mit wem ich will.«
Welch eine Freude!
»Oh, vielleicht funktioniert es natürlich auch nicht«, fügte sie schnell hinzu. »Ich möchte
lediglich darauf hinweisen, daß du mich lieben könntest, wenn du wolltest. Ich weiß von mir
jedenfalls, daß ich dich lieben kann.«
»Der Herr sei mir gnädig«, sagte er langsam. »Ich glaube, ich will.«
Sie streckte die Hand aus. »Laß mich dir dies geben, als Pfand unserer ungesetzlichen
potentiellen Liebe.«
Es war ein Ring in Gestalt einer kleinen grünen Schlange. Anstelle eines Edelsteines befand sich
der leicht gehobene Kopf. Die Augen schimmerten.
»Aber ich habe nichts, was ich dir meinerseits geben könnte.«
»Doch, gib dich selbst.«
Er nahm den Ring und steckte ihn an den linken Mittelfinger. Er paßte perfekt, ganz so, als wäre
er für ihn gemacht.
»Und nun...«, sagte Orlene.
»Die ganze Sache ist reichlich unlogisch«, warnte er sie.
»Ich weiß. Mach mit mir, was du willst.«
Er lachte, hob sie auf und trug sie ins Wohnzimmer. Er küßte sie und setzte sie vor dem Puzzle
ab. »Ich will ein Stück, Frau!«
Sie lächelte. »Jawohl, mein Herr!«
Sie machten sich über das Puzzle her.
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3. Thanatos
    Was nun folgte, glich sehr einer Reise in die Flitterwochen. Am Anfang liebten sie sich sehr
oft, dann einigten sie sich auf eine angenehme Regelmäßigkeit.
Sie beendeten das Puzzle und begannen ein neues. Sie erkundeten den riesigen Besitz mit seinen
Apartments auf verschiedenen Stufen der Stadt, einem privaten Materietransmitter im
Kellergeschoß, einem Tennisplatz und einem Tisch im Restaurant, sowie vielen anderen
Annehmlichkeiten. Norton wußte bald, daß er bis über beide Ohren verliebt war. Orlene sagte
niemals, daß sie ihn liebte, doch das konnte er verstehen; sie blieb ihrer formalen Ehe mit dem
Gespenst treu. Davon abgesehen gehörte sie voll und ganz Norton. So lebten sie wie ein Ehepaar
ohne Trauschein.
Sie wanderte mit ihm durch den Park und teilte mit ihm nachts den Schlafsack. Der Ring, den sie
ihm gegeben hatte, erwies sich als alles andere als wertlos. Er war magisch. Sie weigerte sich
allerdings, ihm zu sagen, auf welche Weise er funktionierte. »Schließlich braucht
man als Frau auch so seine kleinen Geheimnisse«, sagte sie neckend. »Da mein Körper für dich
schon keine mehr hat, müssen es eben die Geheimnisse des Rings tun.«
Das faszinierte ihn mächtig - doch mehrere Dinge hinderten ihn daran, das Rätsel sofort zu
lösen.
Zunächst einmal hielt Orlene ihn mit einem wahren Wirbelwind gemeinsamer Aktivitäten beschäftigt.
Sie schauten sich zusammen die neuesten und besten Holofilme an, gingen zum
Null-Gravitations-Schwimmen und statteten dem Außenposten des Besitzes auf dem Planeten Venus
einen Besuch ab - der sich jedoch als weniger beeindruckend erwies, als er erwartet hatte, weil
das Apartment auf der Venus nur aus einem ganz normalen Zimmer mit einer einzigen dicklinsigen
Luke bestand, durch die man auf den ständigen nebligen Sturm an der Planetenoberfläche blicken
konnte. Wenn sich nichts anderes anbot, stellte Orlene neckend Teile ihres vollkommenen Körpers
zur Schau, so daß ihn sowohl Pflicht als auch Neigung dazu zwangen, der Sache nachzugehen. Doch
dann kam ein Augenblick, da sie schon schlief und er noch wachlag, und er erinnerte sich wieder
an den Ring.
Das war seine Chance!
Er faßte den Ring mit Daumen und Zeigefinger, um ihn abzuziehen - und entdeckte das zweite
Problem. Der Ring rührte sich nicht von der Stelle. Er schien sich zusammenzuziehen, sobald er
daran zog. Je kräftiger er zerrte, um so enger wurde er. Er versuchte es im Bad mit Seife - die
Seifenstücke waren eine unnötige Gewohnheit, da die Schalldusche sie überflüssig machte, doch
unnötige Gewohnheiten hielten sich lange -, aber alles ohne Erfolg. »Das Ding muß einen
Klebezauber besitzen!«
»Nein«, sagte Orlene hinter ihm. Schuldbewußt zuckte er zusammen, doch sie lachte fröhlich und
bot ihm einen Kuß an. Es dauerte drei weitere Tage, bis er wieder an den Ring denken
konnte.
Diesmal besuchte sie den Arzt des Anwesens zum Zwecke ihrer wöchentlichen Untersuchung. Eine
Bedingung ihres Ehevertrags besagte, daß sie gesund bleiben müsse, um auch einen gesunden Erben
zur Welt bringen zu können. Was ihre Pflichten anging, so hielt sie es immer äußerst genau.
Deshalb

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