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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Stein angedreht und die Frau selbst genommen. Das war ein äußerst profitables
Geschäft gewesen, denn weitere Nachforschungen ergaben, daß die Frau schön war, reich, liebevoll
und treu - tatsächlich war sie viel zu gut für diesen gerissenen, hinterhältigen Ladenbesitzer.
Wenn Satan eingriff, so daß der Mann sich für den Liebesstein entschied, würde er die Frau für
sich selbst gewinnen und ein wohlverdientes besseres Leben führen - eben jene Art von Leben, wie
Norton es selbst gerne mit Orlene geführt hätte.
Wieder packten Norton die Zweifel. Sollte er Satan diesen Gefallen tun? Tatsächlich sah es so
aus, als hätte Satan diesmal das Recht auf seiner Seite.
»Soll ich?« fragte er Sning.
Druck, Druck.
»Warum nicht? Ich mag Satan zwar nicht, aber ich möchte fair bleiben. Soll ich ihn denn nicht
unterstützen, wenn er im Recht ist?«
Druck, Druck, Druck.
Natürlich konnte die kleine Schlange einen derartigen Kommentar nicht unmittelbar beantworten!
Nun, Norton würde über die Sache nachdenken. Vielleicht sollte er auch die Schicksalsgöttin
danach fragen.
Er stellte seine Sanduhr ein und reiste zurück in seine Gegenwart. Er hoffte, daß Clotho ihn dort
erwartete, doch statt dessen fand er Satan vor.
»Nun?« fragte der Fürst des Bösen.
»Ich habe Ihre Situation überprüft«, teilte Norton ihm mit. »Ich kann zwar nichts Falsches an
Ihrem Vorhaben erkennen - aber ich habe mich noch nicht entschieden.«
»Mein Amulett«, sagte Satan, während er ihn musterte.
»Wo ist es?«
»Och... das hat jemanden gestört, den ich besuchte, deshalb hat sie es mit Weihwasser vernichtet.
Tut mir leid.«
Satan schien plötzlich anzuschwellen. Sein Gesicht lief rot an, und aus einem Nasenloch trat eine
kleine Rauchwolke hervor. »Sie haben eines meiner...!«
Doch er beherrschte sich wieder und wurde ruhiger.
»Es spielt keine Rolle; es war ja nur ein Schmuckstück. Sie sind also immer noch gewillt, sich
die Sache zu überlegen?«
»Ja.«
»Vergessen Sie nicht, daß ich bereit bin, sehr gut für derlei kleine Gefälligkeiten zu zahlen.
Hier, ich will Ihnen ein weiteres Beispiel dafür geben.«
»Oh, Sie brauchen sich wirklich keine Mühe...« Doch Satan hatte schon eine Geste vollführt, und
plötzlich schoß Norton wieder durch das Weltall. Er hatte wohl nicht schnell genug
protestiert.
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9. Alicorn
    Diesmal kam er an einem anderen Ort heraus, in einer Latemamagica-Wolke, auf der Oberfläche
eines wunderschönen, erdähnlichen Planeten. Hier war der Raum nicht so dicht mit Sternen übersät,
so daß sich Tag und Nacht deutlich unterscheiden ließen. Stattliche Eichen warfen ihren Schatten
über das Grün, und Osterblumen blühten in hübschen Gruppen.
Unmittelbar vor ihm stand eine wunderschöne junge Frau. Ihr Haar war lang und lockig, wie eine
Masse Goldlocken, und sie trug ein langes und keusches Kleid, das ihre ansprechenden Konturen
jedoch nicht verbarg.
Ihre Augen waren graublau, ihre Lippen rot und ihre Hände und Füße waren atemberaubend.
Mit einem Ausdruck mildem Erstaunens und Entsetzens starrte sie Norton an.
»Hallo«, sagte er probehalber.
»Aber ich wollte einen Hengst herbeizaubern!« rief sie empört. Sie hielt die rechte Hand empor,
und an einem ihrer zarten Finger war ein großer, offenbar magischer Ring zu erkennen.
»Sieht so aus, als hätten Sie ihren Zauber versiebt«, sagte Norton entschuldigend. »Ich bin nur
ein Mensch.«
»Eher ein Dämon!« schnaubte sie. Wütend stampfte sie mit ihrem süßen Fuß auf. »Diese Magie
gelingt nur einmal am Tag; jetzt habe ich sie vergeudet und bin hier zu Fuß gestrandet. Was soll
ich mit einem bloßen Mann anfangen?«
Wie kam es nur, daß sich ausgerechnet die schönsten jungen Frauen am wenigsten für Männer
interessierten?
»Äh, vielleicht könnte ich Ihnen dabei helfen, ein anderes Reittier zu finden.«
Sie musterte ihn anerkennend, als wäre er vielleicht doch noch zu etwas nutze. »Mag dieses wohl
ein magischer Ring sein, den Ihr da tragt?«
Er blickte auf Sning. »Ja, in gewisser Weise.«
»Dann benutzt ihn dazu, mir ein Reittier herbeizuzaubern, um jenes zu ersetzen, welches Ihr
frecherdings an Euch gerissen habt«, befahl sie herrisch.
»Aber dieser Ring ist nicht von dieser Sorte.«
Ihre Augen sprühten schieres Feuer. »Was für ein Mann bist du, um eine Maid also zu necken? Du
schuldest mir ein Reittier.«
Dessen war sich Norton zwar nicht so sicher, aber sie war so hübsch und selbstbewußt, daß er sie

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