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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Amulett, um...«
Norton ruckte empor. »Oh, nein!«
»Der Dämon!« stimmte Luna zu. »Satan wußte, daß du nachsehen würdest, und wenn du seinen Diener
erst einmal dorthin gebracht hattest...«
»Wie konnte ich nur ein solcher Narr sein!« rief Norton.
»Sning hatte sogar versucht, mich davor zu warnen, aber ich habe ihn nicht verstanden. Satan
meinte, es sei lediglich ein kleines Horn...«
»Das Horn eines Dämonen«, sagte Thanatos. »Mach dir nicht unnötig Vorwürfe, Chronos; jeder von
uns ist schon einmal der Tücke des Vaters der Lüge zum Opfer gefallen. Alle haben wir es erst auf
die harte, unangenehme Weise lernen müssen. Einmal hätte er mich doch tatsächlich fast davon
überzeugt, daß meine Magie verschwunden wäre.«
»Aber dein Leben ist nicht verändert, Thanatos«, warf Atropos ein. »Das habe ich als erstes
überprüft; die Schlinge ist nicht dort.«
Der Totenkopf grinste. »Offensichtlich.«
»Nein, ich habe das Horn auch nicht dorthin mitgenommen«, sagte Norton. Seine Knie waren ganz
weich. »Ich hätte dich auslöschen können, Thanatos, ohne es überhaupt zu bemerken! Entsetzlich!
Es war lediglich schieres Glück, daß ich nicht...«
Luna sagte: »Vielleicht war es doch kein Glück. Möglicherweise ist hier das Paradox im Spiel. Du
bist zwar dagegen immun, aber es gibt auch Sonderfälle. Wann bist du Thanatos begegnet - in
unserer Zeit!«
»Vor ungefähr eineinhalb Jahren, vielleicht auch früher. Bevor ich Chronos wurde. Es ist
teilweise Thanatos' Einfluß zuzuschreiben, daß ich das Amt übernahm. Durch ihn wußte ich, daß es
möglich war, als Inkarnation Gutes zu tun.«
»Wenn du keine Verbindung zu Thanatos gehabt hättest, hättest du ihn eliminieren können, ohne daß
dies für dich Konsequenzen gehabt hätte. Doch du bist ihm begegnet und wurdest von ihm
beeinflußt; deshalb wäre es zu einer Art von Paradox gekommen, wenn du ihn eliminiert hättest,
auch wenn das Endergebnis der Begegnung erst später in deinem Leben zum Tragen kam. Er mußte dort
sein, in seinem normalen Leben, um mit dir zu reden - und ich weiß aus eigener Erfahrung, warum
er es getan hat, und daß ein anderer Mensch in diesem Amt es nicht getan hätte.« Sie lächelte die
Todesgestalt an.
»Na ja, er bemerkte ja auch meinen Ring...«
»Ich habe ein ganzes Haus voll ähnlicher Zaubergegenstände.« Sie drehte sich um und griff in ein
Regal, wo sie einen winzigen Elefanten aufhob, der aus einem blauen Topas geschnitzt war. In
ihrer Hand erwachte der Elefant zum Leben und stieß einen leisen Trompetenstoß aus. »Da hätte er
deinen Ring wohl kaum für besonders beachtlich gehalten.«
Norton musterte Thanatos, der nicht reagierte. »Aber warum...?«
Luna nahm Thanatos' knochigen Arm. »Weil er gesehen hat, daß du littest, und er hatte Mitgefühl.
Nur wenige seiner Vorgänger haben diese Qualität besessen, und Satan versteht das natürlich
nicht.« Sie wandte sich wieder an Thanatos. »Zu Anfang bin ich nur mit ihm gegangen, weil es von
mir verlangt wurde, doch als ich sein inneres Wesen kennenlernte, liebte ich ihn. Er hat mir das
Leben gerettet - wie alle Inkarnationen -, aber ich hätte ihn auch sonst geliebt.«
»Diese andere Frau«, sagte Norton. »Die, die er geheiratet hätte, wäre er nicht Thanatos geworden
sie war schön und reich und gut - aber das bist du auch! So hat er nichts verpaßt!«
»Nichts!« stimmte Thanatos zu.
»Also konntest du Thanatos nicht so einfach eliminieren«, schloß Luna. »Da war das Paradox eine
Hilfe.«
»Nicht... so einfach?«
»Es ist durchaus möglich«, erklärte sie. »Das Paradox ist für dich nicht absolut. Zwar wirst du
versuchen, ihm aus dem Weg zu gehen, anstatt dich ihm direkt zu stellen, auch wenn es dabei nur
um gewöhnliche Sterbliche geht. Inkarnationen lassen sich sehr viel schwieriger verändern,
deshalb ist das Paradox bei ihnen auch stärker. Aber wenn du ihm tatsächlich unmittelbar
begegnest, kann er dich nicht aufhalten. Du hättest also Thanatos auslöschen können, ohne daß
dies für dich Konsequenzen gehabt hätte, aber dazu wäre eine genauere, präzisere Anstrengung
notwendig gewesen.«
»Ich habe aber keine Anstrengungen unternommen!« wandte Norton ein.
»Ja. Deshalb hast du ihn auch nicht eliminiert; aus einem Grund, den Satan nicht verstehen
konnte. Satans Finte scheiterte an einem scheinbaren Zufall. So funktionieren diese Dinge eben.
Gegen deinen Willen kann das Paradox nicht mißbraucht werden, auch wenn es

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