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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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vorstellen, wieso.« Als er nichts erwiderte, fuhr sie fort.
»Dann wird er in der Tat glücklich sein. Er wird ein ausgezeichnetes Leben führen. Doch aus dem
gleichen Grund wird er das Amt des Thanatos nicht übernehmen. Dann wird Thanatos nicht die
Tochter des Magiers, Luna, vor Satans Intrigen retten, und sie wird nicht da sein, um den Fürsten
des Bösen in der politischen Krise, die nicht weit von uns entfernt liegt, aufzuhalten.«
»Ich kann mich an keine...«
»Die liegt, glaube ich, jenseits deiner Amtsübernahme. Satan wollte deine Unwissenheit ausnutzen,
um diesen Plan zu erleichtern. Da du bisher auch Thanatos noch nicht begegnet bist...«
»Ich bin ihm begegnet - bevor ich Chronos wurde. Aber sein Gesicht war nur ein Schädel; im
wirklichen Leben würde ich ihn nicht wieder erkennen.«
Atropos überlegte einen Augenblick. »Ich glaube, du mußt ihm jetzt offiziell begegnen - und auch
Luna, damit Satan dich über beide nicht mehr täuschen kann.« Atropos spann die Fäden in ihren
Händen und manipulierte sie. »Hier entlang«, sagte sie. »Stell deine Zeit ein; wir treten in die
normale Welt ein.«
Norton holte die Sanduhr hervor, um den Sand grün zu färben, mußte aber zu seinem Erstaunen
feststellen, daß dieser bereits grün war. Hier in seinem Heim machte es keinen Unterschied, doch
er konnte sich nicht daran erinnern, die Uhr entsprechend eingestellt zu haben. »Alles
bereit.«
Plötzlich glitten sie wie üblich an gespannten Seilen durch das Chaos, und die Eindrücke
rauschten nur so an Norton vorbei. Dann stabilisierte sich das Universum wieder. Sie befanden
sich am Eingang zu einem großen Anwesen. »Er besucht sie gerade«, erklärte Atropos.
»Es ist mir zwar unangenehm, ihr Stelldichein zu stören, aber die Sache ist wichtig.« Mit einem
faltigen Finger klopfte sie gegen die Torstäbe.
Sofort kamen zwei Greife von innen auf das Tor zugestürmt. Sie besaßen muskulöse Löwenkörper und
wilde Adlerköpfe und -schwingen. Doch als sie Atropos entdeckten, beruhigten sie sich; sie
schienen sie zu kennen. »Das ist ein Freund«, sagte sie zu ihnen. »Laßt uns hinein.«
Atropos öffnete das Tor, und Norton folgte ihr, begleitet von der Eskorte der Greife.
»Tatsächlich befindet sich keiner von uns in Gefahr; ich habe dich nur vorgestellt, um die beiden
Greife zu schützen.«
»Um die zu schützen?«
»Dein Umhang, der auch eine Art Ausweitung der Sanduhr ist, läßt sofort alles, was dich angreift,
schnell altern, bis es vernichtet ist. Der läßt sich nur von deinem guten Willen desaktivieren.«
Sie lächelte. »Ein Glück für jene, die dich möglicherweise berühren.«
Wie etwa Clotho, die ihn höchst intim berührt hatte. Er hatte gar nicht gewußt, daß dieser
Schleier über eine solche Macht verfügte.
Sie gelangten zu der Haustür. Diese öffnete sich, und Thanatos stand in ihrem Rahmen, neben ihm
eine hübsche Frau von etwa vierzig Jahren. »Willkommen, Inkarnationen!« sagte Thanatos.
»Vielleicht weißt du noch nicht«, sagte Atropos zu ihm, »daß eine Veränderung stattgefunden hat.
Das hier ist der neue Chronos.«
Thanatos sah Norton an. »Fadenbeschneiderin, du scherzt! Das ist doch der Herrscher der Zeit, den
ich schon zwanzig Jahre kenne, seit er mir dabei half, mein Amt verstehen zu lernen.«
»Äh... den du kennenlernen wirst!« sagte Norton. »Das heißt...«
Thanatos lachte und schüttelte seine Hand. »Natürlich, Freund! Du lebst ja rückwärts. Hier
triffst du mich also! Zwanzig Jahre nachdem ich dir begegnet bin.«
»Ja«, pflichtete Norton ihm bei. »Aber wir trafen uns auch, als ich... äh... noch sterblich war.
Du kamst, um ein Baby zu holen...«
Thanatos musterte ihn gründlicher. »Ach ja! Ich erinnere mich! Der Dämonenring! Ich habe dich
nicht wiedererkannt; in deiner Amtstracht siehst du verändert aus.«
»Auch nicht mehr als du«, meinte Norton.
Alle lachten. »Nun«, Thanatos zog seine Kapuze zurück, worauf das Antlitz des Kunden aus dem
Steinladen zum Vorschein kam. »Willkommen im Amt, alter Freund!«
Atropos nahm Norton am Arm und zog ihn hinüber zu der Bewohnerin des Hauses. »Und das hier ist
Luna Kaftan.«
Die Frau lächelte. »Ich bin ebenfalls froh, daß du mich endlich kennenlernst, Chronos, obwohl wir
schon die ganze Zeit gute Freunde gewesen sind. Du hast mir vor langer Zeit das Leben
gerettet.«
»Äh... ich weiß wirklich nicht genau, was...«
»Natürlich, du erinnerst dich nicht! Ich bin von einem Drachen getötet

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