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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verloren«, widersprach Gäa.
»Verstehen Sie denn nicht? Ich bin hier Mitglied des Personals geworden, weil ich keine Seele
mehr übrig hatte, die ich hätte verkaufen können! Sie wollten mir die Nahrung entziehen...«
Plötzlich wurde ihr klar, was dies bedeutete, sie legte erschrocken die Hand auf den Mund.
»Oh.«
Gäa musterte sie durchdringend. »Ihre Seele ist zwar korrumpiert worden, Elsa Mira, aber soweit
noch nicht; in Ihnen stecken noch Vierundzwanzig Prozent Gutes.«
»Nein! Ich habe überhaupt nichts mehr! Ich habe es alles verbraucht und dann... Sie glauben ja
gar nicht, wie süchtig einen ungezügelte Vergnügungen machen können. Ich konnte einfach nicht
mehr aufhören. Ich...«
»Das glaube ich sehr wohl«, erwiderte Gäa. »Das zu wissen ist nämlich mein Geschäft.«
Mira starrte sie an. »Sind Sie wirklich die Natur?«
»Die bin ich wirklich. Und meine Begleiterin ist wirklich das Schicksal. Wir können Ihren
Schicksalsfaden umlegen, wenn Sie in gewissem Umfang mitarbeiten.«
»Das kann ich nicht glauben! Ich habe jedes einzelne Prozent mitgezählt!«
Gäa furchte die Stirn. »Meine Liebe, die Macht der Natur bezweifelt man nicht ungestraft.« Sie
machte eine Geste und sofort verdunkelte sich der Raum. Wind kam auf, es begann zu regnen, erst
ganz leicht, dann war es ein prasselnder Wasserfall. Die Schweine quiekten erfreut. Einen
Augenblick später waren alle drei völlig durchnäßt.
Gäa machte eine weitere Geste. Der Saal erbebte. Nun quiekten die Schweine vor Angst.
»Ein Erdbeben«, schrie Mira. »Laßt mich hier heraus!«
Gäa hob die Hand. Das Erdbeben hörte auf, und der Regen verschwand. Plötzlich durchflutete sie
warmes Sonnenlicht.
»Aber wir sind hier doch unter der Erde«, protestierte Mira. »Hier unten kann die Sonne nicht
scheinen.«
»Ihre Furcht ist verschwunden«, erwiderte Gäa. »Jetzt sind Sie glücklich.«
Mira lächelte. »Ich bin glücklich!« bestätigte sie.
»Zornig«, sagte Gäa nur.
Plötzlich verzerrte Wut das Antlitz der Frau. »Wenn ich daran denke, was Satan mir...«
»Gelassen.«
Und die Frau wurde gelassen. »Ich glaube Ihnen jetzt, Natur. Ich kann über Ihre Macht nur
staunen, noch dazu hier, in einem Nebengebäude der Hölle! Habe ich wirklich noch ein Viertel
Gutes in mir?«
»Das haben Sie wirklich. Sie haben gesehen, wie Satan hier sowohl die Kunden als auch das
Personal täuscht. Warum sollte er Sie da nicht über den Prozentsatz des Bösen täuschen, der Ihrer
Seele angelastet werden soll? Das macht die Sache für ihn sehr viel wirkungsvoller, er hat Sie
dazu gebracht, seine willenlose Kreatur zu werden, zu einem Zeitpunkt, als Sie dies nicht hätten
werden müssen. Sie können immer noch in den Himmel kommen, Elsa Mira.«
»Nein«, entgegnete die Frau traurig. »Ich bin immer noch zu sechsundsiebzig Prozent böse und habe
keine Möglichkeit, mein verlorenes Gutes wieder aufzuholen. Ich bin immer noch süchtig nach
törichten Vergnügungen.«
Wieder machte Gäa eine Geste. »Nicht mehr.«
Mira legte die Hand auf den Magen. »Mein Hunger ist ja weg! Ich habe nicht mehr das Gefühl,
völlig ausgehungert zu sein!«
»Sie werden sich Ihr Heil immer noch dadurch verdienen müssen, daß Sie anständig leben und Gutes
tun«, teilte Niobe ihr mit. Niobe war selbst beeindruckt von der Macht der Natur, die sie soeben
mitbekommen hatte. Gäa war wirklich die mächtigste der irdischen Inkarnationen. »Aber das müssen alle , um in den Himmel zu kommen. Gott verteilt keine Freikarten. Wenn Sie jetzt gleich
anfangen, haben Sie noch genug Zeit!«
»Aber ich bin doch eine Teufelsanbeterin! Ich habe mit Blut unterschrieben! Viele Male! Ich
gehöre zu keiner anständigen Kirche mehr.«
»Der Vertrag ist bedeutungslos«, meinte Gäa. »Er ist nur ein Mittel, um Sie davon zu überzeugen,
daß Sie zu etwas verpflichtet sind.« Sie hob den Blick, als ein anderer Mann zu einem Schwein
kam. Das Schwein grunzte und führte ihn in ein Separee. »Was Sie ausmacht, das sind Ihre Taten,
Ihre Gedanken und Ihre Absichten, sonst nichts.«
Es war, als würde die Sonne aufgehen. »Sie meinen...?«
»Schenken Sie Gott Ihr Herz«, riet Niobe. »Dann wird Ihre Seele schon folgen.«
»Oh, das werde ich! Ich will nicht in die Hölle! Dort ist es ja noch viel schlimmer als hier!
Nur, daß ich es niemals gewagt habe, die Wahrheit zuzugeben...«
Sie standen auf und schritten zur Treppe. »Satan wird Sie bitten, ein Paket für ihn...«
»Ach so, die psychische

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