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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Stinkbombe für die Vereinten Nationen«, bestätigte Mira sofort. »Ja,
morgen. Ich habe die Bombe bereits in meiner Zelle. Ich habe schon vor Tagen eingewilligt.«
»Das dürfen Sie nicht tun!« sagte Niobe.
»Natürlich werde ich es jetzt nicht mehr tun!« sagte Mira.
Sie gelangten an die Treppe. »Ich werde Ihnen zeigen, wie Sie ohne zu große Schwierigkeiten
wieder auf die rechte Bahn kommen«, sagte Gäa. »Zunächst einmal müssen wir Sie aus diesem Gebäude
schaffen...« Sie schritten die Treppe empor.
Niobe blieb noch einen Augenblick stehen. Nun, da sie ihre Aufgabe erledigt hatte, verspürte sie
eine gewisse Neugier angesichts der Vielfältigkeit der Illusionen. Dahinter steckten nicht nur
Täuschungen, sondern schwerste Demütigungen. Jeder Mann, der hinterher feststellen sollte, was er
hier getan hatte, würde sich zu sehr genieren, um eine Beschwerde abzugeben. Auf diese Weise
setzte sich Satans korrumpierendes Werk fort. Die Wege des Bösen waren wirklich raffiniert!
Sie drehte sich wieder um, um die Treppe emporzugehen. Vor ihr stand Satan. »Die schnüffelnde
Inkarnation ist also hier«, sagte er, und abfällig stieß er Rauch aus seinen Nüstern. »Um mir
meine Angestellten zu verderben.«
»Du hast mir gesagt, es wäre überhaupt nichts Gutes mehr in mir übrig!« rief Mira ihm anklagend
von oben zu.
»Du solltest nicht alles glauben, was der Vater der Lüge dir erzählt, du leichtgläubige
Schlampe«, erwiderte Satan.
»Ich kündige! Ich werde dir nicht mehr gehorchen.«
»Du bist gefeuert. Du hast sowieso nie viel getaugt.«
»Oh!« rief Mira. Sie wirbelte herum und stieg zusammen mit Gäa die Treppe hoch. Satan musterte
Niobe. Seine Augen waren wie kleine flackernde Feuer, und seine Hörner rauchten. »Jetzt hast du
also die letzte der vier ausgeschaltet, du alte Schachtel«, sagte er.
»Und jetzt glaubst du, du hättest gewonnen.«
»Das Böse wird nie endgültig besiegt«, erwiderte Niobe grimmig.
»Diesmal bist du noch nicht sehr weit damit gekommen!« sagte er, und sein Körper stieß Rauch aus.
Niobe hob das Lorgnon, doch Satan blieb unverändert. Er stand in seiner wahren Gestalt vor ihr.
»Du hast deine kostbaren Vereinten Nationen nicht gerettet.«
»Raus damit, ewiger Schurke«, sagte Niobe. »Du hast doch alles geplant.«
»Ich habe vier Fäden ausgelegt, die von der Schicksalsgöttin entwirrt werden sollten«, erwiderte
Satan. »Nun hast du deine Zeit darauf vergeudet und kannst die morgige Bombenlegung nicht mehr
verhindern.«
»Wer sollte die Bombe denn legen?« wollte Niobe wissen.
»Ich habe hundert andere Träger. Hast du geglaubt, daß es nur vier gäbe, die das tun
könnten?«
»Aber der Computer im Fegefeuer...«
»Hat dir Hunderte aufgelistet.«
»Er hat nur vier aufgelistet!«
»Du hast nur vier gesehen, du altes Schaf«, sagte Satan. Er machte eine Geste, und neben ihm
erschien ein Abbild des Computerschirms in der Luft. Darauf standen die vier Namen. »Du hast
geglaubt, das wäre das wirkliche Ergebnis.«
Niobe schlug sich mit der Hand auf die Stirn. »Eine Illusion! Im Fegefeuer!« Natürlich stand es
in Satans Macht, das gesprochene und ausgedruckte Material des Computers zu verzerren; eine
Illusion war eine Form der Lüge, und Lügen beherrschte er.
Gäa hätte es gewußt, dachte Atropos. Aber die war ja nicht dabei.
Satans Illusionen sind überall, stimmte Clotho zu.
»Das ist der Preis, neu im Geschäft zu sein«, murmelte Niobe.
»Hättest du gewußt, wie viele es sind«, sagte Satan, »dann hättest du auch erkannt, daß Versuche,
den einzelnen Täter zu finden, niemals funktionieren konnten.
Dann hättest du es vielleicht auf einem anderen Weg versucht, etwa die Sicherheitskräfte der
Vereinten Nationen zu alarmieren, die dann psychische Sensoren aufgestellt hätten, um zu
verhindern, daß so eine Bombe bei ihnen eingeschmuggelt werden konnte.«
»Ich komme mir reichlich dumm vor«, sagte Niobe niedergeschlagen.
»Du bist nicht dumm, lediglich unerfahren«, erwiderte Satan. »Die Dummheit lag bei dem Trio
deiner Vorgängerinnen, die es zugelassen haben, daß alle drei Aspekte in ein und derselben Woche
getauscht wurden. Die hätte ich wirklich für klüger gehalten.«
Dieses Schwein! dachte Clotho heftig. Er hat alles so geschickt eingefädelt!
Niobe seufzte. »Aber es ist noch nicht zu spät. Wir könnnen die UNO immer noch
benachrichtigen.«
»Vielleicht«, sagte Satan. »Es ist immerhin eine Chance. Aber warum solltest du sie

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