Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3
haben.
Atropos brachte den Besen wieder in den Schuppen. »Im Laufe eines Arbeitslebens lernt 'ne Frau
doch ein bis zwei ganz nützliche Sachen«, brummte sie zufrieden. Das konnte man wohl sagen! Niobe
übernahm wieder den Körper und legte den restlichen Weg zum Haus zurück.
Als sie die Tür erreichte, sprang diese auf, und der Dämon selbst stürzte heraus. Er war ungefähr
sieben Fuß groß, mit einem stark behaarten Körper, einem langen Schwanz mit einem Haarbüschel am
Ende, Hörnern und einem ausgeprägten männlichen Geschlechtsteil. Er stürzte sich auf Niobe,
schlang die langen Arme um sie und sperrte das Maul so weit auf, daß sein übriges Gesicht fast
völlig dabei verschwand. Riesige spitze Zähne näherten sich ihrem Gesicht.
»He, laß das gefälligst!« fauchte Niobe angewidert. »Mich kannst du nicht beißen.«
Tatsächlich, als seine Zähne Niobes Stirn fast berührten, wich er abrupt zurück. Ihr Fleisch war
unverwundbar.
Der Dämon knurrte und umschlang sie, um ihr die Rippen zu brechen, doch vergeblich. Auch gegen
solche Kräfte war sie gefeit.
Dann versuchte der Dämon es auf eine andere Art. Er hob die Hinterfüße in der Absicht, sie am
Oberkörper mit seinen Krallen zu verletzen. Ihre Kleidung zerriß, doch sie blieb unversehrt. »Du
kannst mir nicht mal einen Kratzer zufügen, du Narr. Ich bin gegen jede körperliche Verletzung
durch alle Wesen, die dein höllischer Meister ausschicken mag, geschützt.«
Wieder hob der Dämon den Fuß und zerriß die Kleidung endgültig. Nun war ihr Oberkörper entblößt.
Der Dämon ließ sie nicht los, sondern zerrte am Rest ihrer Kleidung. Er schnaubte Dampf.
Da begriff sie, was er vorhatte. Er wollte sie vergewaltigen!
Das war dem Ungeheuer wahrscheinlich sogar möglich. Sie war zwar vor körperlichen Verletzungen
sicher, nicht aber vor emotionalen. Wie sie vor langer Zeit durch Erfahrung gelernt hatte, war
sie als Schicksalsgöttin durchaus zum Geschlechtsverkehr fähig. Er stellte keinen physischen
Mißbrauch ihres Körpers dar. Der Dämon war stärker als sie, er würde sie festhalten können.
Sie begann sich zu wehren, doch ihre Arme waren wie gelähmt. Sie versuchte davonzulaufen, aber
der Dämon riß sie vom Boden. Sein Glied wurde immer größer, und es würde nur noch einen
Augenblick dauern, bis er seine scheußliche Absicht ausführen konnte. Auf diese Weise würde sie
immerhin voll und ganz gedemütigt werden.
Vielleicht kann ich gegen ihn kämpfen! dachte Clotho.
Wie denn? überlegte Atropos. Er ist auch gegen unsere Attacken immun, wir können ihn
nicht einmal beißen.
Laß es mich wenigstens versuchen!
Niobe, die ebenso verzweifelt war wie die beiden anderen, überließ ihr den Körper. Der Dämon
hielt inne, erschrocken bemerkte er die Veränderung, ließ sie aber nicht los. Dann, als er
wahrnahm, daß seine Gefangene noch attraktiver geworden war, verdoppelte er seine
Anstrengungen.
Clotho wand sich verzweifelt; es gelang ihr, den Körper ein wenig von seinem zu lösen. Dann ließ
sie ihr rechtes Knie heftig in die Lenden des Dämons fahren. Sie traf ihr Ziel doch die Kreatur
keuchte nicht einmal auf. Sie war, wie Atropos Clotho bereits gewarnt hatte, unverwundbar. Jetzt bin ich an der Reihe! dachte Atropos.
Clotho überließ ihr den Körper. Wieder hielt der Dämon inne, als er den Wandel bemerkte, doch
schon einen Augenblick später verlegte er seinen Griff, um den Körper enger an sich
heranzuzwingen, und packte mit den Hinterklauen die Beine, um sie auseinanderzureißen.
»Verdammt!« fluchte Atropos. »Ich dachte, ich könnte an dem Faden weggleiten, aber ich kann keine
Fäden auswerfen, solange meine Arme an den Körper gedrückt werden!«
Der Dämon grinste, das hatte er gewußt.
Plötzlich erkannte Niobe, was hier verlangt war. Wir sind alle Narren! dachte sie. Gib
mir den Körper wieder!
Atropos überließ ihn ihr. Niobe übernahm die Kontrolle im selben Augenblick, als das heiße Glied
des Dämons sie berührte.
Sie wechselte in ihre Spinnengestalt über. Plötzlich besaß sie acht Beine und war sehr viel
kleiner. Die Schicksalsgöttin konnte die Gestalt einer Spinne beliebiger Größe annehmen. Sie
entglitt dem Griff des völlig überraschten Dämons und sprang zu Boden.
Der Dämon versuchte, sie zu zertreten. Niobe blieb einfach stehen und ließ es zu, daß der
krallenbewehrte Fuß sich auf ihren Körper senkte. Als er sich wieder hob, war sie immer noch
unversehrt. Die Spinne war ebenso
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