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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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erschienen mehrere Zeilen verschwommener Druckschrift auf der hellen
Fläche. »Ah... da ist es ja! Und nun müssen wir es noch schärfer stellen!« Sie bewegte das Licht,
und nach und nach wurde die Schrift deutlicher. Schon bald würde sie zu lesen sein. Doch
plötzlich rollte etwas über das Regal und stieß gegen den Topas. Der Stein veränderte seine
Position, und das Bild verschwand.
»Die Dämonenzehe!« rief Niobe. Sie holte das Fläschchen hervor und goß das verbliebene
Weihwasser darauf. Das Ding löste sich in einer Rauchwolke auf.
Luna holte den Stein wieder. »Gut, daß das Wesen ihn nicht beschädigt hat«, sagte sie. Sie
stellte ihn wieder auf und richtete den Lichtstrahl darauf.
Auf der Leinwand erschien nur helles, blaues Licht.
Überrascht drehte Luna den Stein weiter, um eine neue Facette abstrahlen zu lassen, doch es
zeigte sich kein Muster mehr. »Die Nachricht ist ausgelöscht worden!« rief sie entsetzt. »Die
Magie ist verschwunden!«
»Das hat der Dämon getan!« rief Niobe. »Schon seine bloße böse Berührung hat die gute Magie
zunichte gemacht!«
Und wir haben uns gefragt, was eine einzige Zehe schon anrichten kann! dachte Atropos
niedergeschlagen.
Niobe und ihre Enkelin wechselten betretene Blicke. Nun war die so wichtige Nachricht
verloren!
»Gibt es noch einen anderen Stein?« fragte Niobe nach einem Augenblick des Schweigens.
»Nein, hierfür nicht. Der Magier wollte nicht, daß alles zu offensichtlich wird...«
»Das habe ich mir gedacht«, erwiderte Niobe schleppend.
»Satan muß von dem Stein gewußt haben, oder er hat es geahnt. Jedenfalls hat er dem Dämon den
Auftrag gegeben, die Nachricht auszulöschen, wenn er dazu Gelegenheit haben sollte. Und nun hat
er es geschafft.«
»Nun hat er es geschafft«, wiederholte Luna.
»Jetzt weiß also nur noch der Magier den Inhalt der Nachricht.«
»Und der ist tot.«
Niobe umarmte die junge Frau, und beide weinten Tränen der Hoffnungslosigkeit.
Dann richtete Niobe sich plötzlich auf und reckte ihr Kinn empor. »Aber ich bin eine Inkarnation!
Ich kann meinen Sohn im Fegefeuer aufsuchen und ihn direkt danach fragen!«
»Ja!« rief Luna, und ihre grauen Augen leuchteten auf. »Mein Vater wußte ja nicht, daß du noch
einmal Schicksalsgöttin werden würdest! Deshalb hat er sich nur auf mich konzentriert!«
Wieder umarmten sie sich und weinten gemeinsam, doch diesmal voll frischer Hoffnung. Dann begab
sich Niobe an einem Faden zurück ins Fegefeuer, um ihren Sohn aufzusuchen.
Doch als sie sich vom Computer den genauen Aufenthaltsort seiner Seele mitteilen lassen wollte,
bekam sie einen weiteren Schock.
DIE SEELE DES MAGIERS KAFTAN BEFINDET SICH NICHT MEHR IM FEGEFEUER, stand auf dem Schirm.
»Soll das heißen, daß seine Zeit der Buße beendet ist? Daß er bereits in den Himmel gekommen
ist?«
NEIN, ES WURDE EIN KATEGORISIERUNGSFEHLER ENTDECKT. SEINE TOCHTER HAT EINEN TEIL SEINER BOESEN
LAST UEBERNOMMEN. SIE IST FUER DEN HIMMEL BESTIMMT, DOCH SEINE WAHRE BILANZ WAR NEGATIV.
Warum hätte Luna so etwas tun sollen? fragte sich Niobe. Doch im Augenblick gab es drängendere
Probleme! »Negativ? Dann...«
IHR SOHN BEFINDET SICH NUN IN DER HOELLE.
Voller Grauen starrte Niobe den Bildschirm an. Sie war davon überzeugt, daß diese Information
echt war, denn diesmal hatte sie Vorbereitungen getroffen, um zu verhindern, daß Satans
Illusionen sich ihr in den Weg stellten.
Die einzige Person, die wußte, wie man Satans Sieg verhindern konnte befand sich in der Gewalt
Satans!
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15. Das Quadrierte Labyrinth
    Wieder zu Hause, gingen sie die Sache gemeinsam durch.
»Wir wissen, daß es eine Lösung gibt«, sagte Niobe. »Wir wissen nur nicht, wie sie
aussieht.«
»Möglicherweise werden wir die Lösung nicht allein herausbekommen«, meinte Atropos.
»Wenn wir alle erfahren genug wären, würden wir sie vielleicht erkennen, aber bis wir genug
Erfahrung gesammelt haben, wird es zu spät sein.«
»Wir stecken immer noch in Satans Falle«, stimmte Clotho zu.
»Nicht ganz«, sagte Niobe. »Wenn wir alle drei neu wären, würde das vielleicht stimmen, aber ich
habe immerhin achtunddreißig Jahre Erfahrung. Ich weiß, daß Satans Macht nicht unbeschränkt ist.
Es muß irgend etwas geben, das er vor uns verbirgt.«
»Die Lösung!« meinte Clotho trocken.
»Wirklich zu schade, daß wir nicht in die Hölle gehen können, um den Magier zu fragen, was der
Inhalt seiner Nachricht war«, warf Atropos ein.
Niobe horchte auf. »Vielleicht

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