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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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angeht. Deshalb gestatte uns bitte,
uns vorzustellen, für dich wird das freilich schon der Abschied sein. Ich bin überzeugt davon,
daß du unsere Vorgängerinnen als sehr kompetent erleben wirst.«
»Ach, ist es wieder an der Zeit?« fragte Chronos. »Ich habe mitangesehen, wie zwei von euch das
Amt übergaben...«
»Bitte, wir ziehen es vor, nichts davon zu wissen«, warf Niobe hastig ein.
»Aber natürlich. Dann will ich nur sagen, daß ihr drei alle sehr nett zu mir wart in der
Vergangenheit, und daß ich tiefsten Respekt für euch hege und es bedauern werde, euren Fortgang
erleben zu müssen. Ich hoffe, daß ich mit euren Nachfolgern ebensogut zurechtkomme.«
»Das wirst du bestimmt«, sagte Niobe und ließ sowohl den Aspekt der Clotho als auch den der
Atropos kurz aufblitzen, bevor sie wieder zu Lachesis wurde. »Aber da keine von uns als Aspekte
Erinnerungen an diese Zeit haben kann, wissen wir auch nichts genaues. Wir sind alle neu im Amt,
und im Augenblick machen wir einige peinliche Fehler.«
»Ja, ich weiß«, sagte Chronos mitfühlend.
»Diese Fadenabschnitte... sechsundzwanzig Säuglinge, völlig unnötigerweise tot... Thanatos war
außer sich!« berichtete Niobe.
»Ach, Verzeihung, ich glaubte, du würdest auf den UNO- Zwischenfall anspielen.«
»Den UNO-Zwischenfall?« fragte Niobe verständnislos.
»Aber für euch ist das natürlich noch gar nicht passiert, wie für mich die toten Säuglinge. Es
tut mir leid, daß ich es erwähnt habe.«
Wenn wir schon wieder davorstehen sollten, Mist zu bauen... dachte Atropos.
Frage ihn danach, schloß Clotho. Ihr Schichtdienst hatte sich noch nicht richtig
eingespielt, so daß bei diesem Gespräch alle drei wach waren. Sie waren sehr verschiedene
Individuen, doch das Desaster mit den Säuglingen hatte sie im Entsetzen vereint. »Bitte
entschuldige dich nicht«, sagte Niobe. »Wir sind begierig darauf, spätere Stümpereien zu
vermeiden. Wenn es nicht gegen deine Moral verstößt, würden wir gerne mehr darüber
erfahren.«
Chronos lächelte. »Inkarnationen haben keine Moral im eigentlichen Sinne. Alle von uns tun, was
sie tun müssen, sonst geben sie ihre Ämter wieder ab. Wir helfen einander, wann immer wir darum
gebeten werden. Schließlich ist es unser gemeinsames Ziel, wie du mir, auch Lachesis, glaube ich,
erklärt hast, als ich in zwanzig Jahren deiner Zukunft mein Amt antrat, um die Intrigen Satans
zunichte zu machen und Gott zu unterstützen. Der UNO-Zwischenfall war eigentlich harmlos, führte
aber zu beachtlichen Konsequenzen. Es hat den Anschein, als hätte jemand eine psychische
Stinkbombe in den Gebäudekomplex der Vereinten Nationen in New York eingeschmuggelt. Als die
detonierte...«
»Eine psychische Stinkbombe?« fragte Niobe. Sie erinnerte sich an die Gelegenheit, da Luna
und Orb als Kinder sich eine gewöhnliche Stinkbombe besorgt hatten, eine von der Sorte, die man
»Kleine Stinker« nannte, um sie in Niobes Küche explodieren zu lassen. Es hatte Tage gedauert,
bis sich der Gestank wieder verzogen hatte. Gewiß, Kinder waren eben Kinder, dennoch hatte Niobe
sie herangezogen, Fußboden, Decke und Wände abzuschrubben. Danach hatten sie ihr weniger Streiche
gespielt doch für eine Weile hatten die Mädchen bei ihren Klassenkameradinnen in außergewöhnlich
hohem Ansehen gestanden.
»Die Bombe erzeugte eine emotionale Atmosphäre, die niemand mehr ertrug«, sagte Chronos und
unterdrückte ein unstatthaftes Lächeln. »Das war natürlich gar nicht so lustig. Die Vereinigten
Staaten wurden aus der UNO ausgeschlossen, und der Sitz der Organisation wurde nach Moskau
verlegt...«
»Nach Moskau!« rief Niobe empört.
»Na ja, die internationalen Diplomaten hatten eben ihre Schwierigkeiten damit, die Komik der
Situation zu begreifen«, meinte Chronos. »Obwohl sich sowohl die sowjetischen Machthaber als auch
die amerikanischen Konservativen damals ins Fäustchen gelacht haben dürften. Natürlich wurde es
unmöglich, die Amtsgeschäfte ordentlich auszuüben...«
»Das war Satans Werk!« rief Niobe entsetzt. Doch sowohl Atropos als auch Clotho mußten sich Mühe
geben, ihre Belustigung zu unterdrücken.
»Natürlich!« stimmte Chronos ihr zu. »Es war erstaunlich, wieviel Satan von diesem schlichten
Zwischenfall profitierte. Die Weltharmonie ging immer mehr verloren, und das Böse wallte empor.
Mars war recht beschäftigt mit Kriegen, die sich danach entwickelten...«
»Das müssen wir verhindern!« entschied Niobe.

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