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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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entdeckte.
»Aber ich bin noch nicht bereit für die Liebe«, sagte sie, als sie sich wieder getrennt
hatten.
»Mir geht es ebenso, und dennoch...«
»Liebe, Beziehung, Partnerschaft und so weiter... solche Dinge brauchen Zeit, um zu
reifen.«
»Dann lassen wir unserer Liebe eben Zeit.«
»Zu spät. Ich brenne bereits vor Leidenschaft nach dir!«
»Bei mir ist es nicht anders...«
»Vielleicht hätten wir uns doch nicht offenbaren sollen... Vielleicht hätten wir das andere tun
sollen...«
»Was meinst du denn?«
»Das, wozu du letzte Nacht keine Lust hattest.«
Der Prinz begriff, daß sie nun wirklich keine Geheimnisse mehr voreinander hatten. Ja, er wollte
sich jetzt hingeben, wollte auf die wunderbarste Weise mit ihr zusammen sein.
Er stand auf und begann, sich zu entkleiden.
Ligeia kicherte und war vergnügt.
Etwas rumpelte am Feuerfluß. Mym entdeckte eine schreckenerregende Gestalt, die schwerfällig an
Land stieg.
»Der Feuermann!« rief Ligeia schrill. »Ein Wesen, das im Feuerstrom wohnt. Wir müssen
fliehen!«
Mym griff nach seinem Schwert und erinnerte sich dann daran, daß es immer noch im Eispalast
lag.
Der Feuermann streckte einen Finger aus und zeigte damit auf einen Baumstamm. Ein Feuerstrahl
fuhr aus dem Finger und ließ den Baum explodieren. Er zeigte auf den Fluß, und ein Stück Wasser
verging zu Dampf. Der Feuermann hob wieder die Hand und deutete auf Mym. Der Prinz nahm Ligeia an
die Hand und rannte mit ihr davon.
Sie rannten, bis der Feuermann außer Sicht war.
Dann warteten sie eine Weile und kehrten vorsichtig zu ihrem Lager zurück. Nur Schutt und Asche
entdeckten sie dort.
Ihre Kleider und das Kanu waren verbrannt. Nur die Schlange hatte die Angriffe überlebt.
Sie mußten den weiteren Weg zu Fuß bewältigen.
Die Prinzessin meinte, daß sie zur nächsten Gruppe nicht allzu weit laufen mußten. Nach einer
Stunde erreichten sie den mächtigsten aller Höllenflüsse, den Styx. Er wirkte gewaltig wie ein
Ozean, und am Horizont tauchten sonderbare Wellen auf, die jedoch weder eine Strömung noch ein
Windstoß hervorgerufen hatte. Mym vermutete, daß dort ein Ungeheuer unter der Oberfläche
schwamm.
Nach einer weiteren Stunde gelangten sie zum Lager der letzten Gruppe. Hier hielten sich nur
Frauen auf, offenbar eine Amazonensiedlung. Mym wurde von neugierigen Blicken empfangen. Der
Prinz befürchtete schon, die Frauen wollten ihn an einem Spieß rösten. Ligeia trat vor und
erklärte, ihr Begleiter sei Mars, die Inkarnation des Krieges.
Das gefiel den kriegerischen Amazonen, und ihre Anführerin erklärte sich bereit, Mars in ihren
Geist eindringen zu lassen. »Wunderbar!« rief sie danach. »Ihr könnt fest mit uns rechnen!«
Die Frauen versorgten sie mit neuer Kleidung, Nahrung und einem Zelt. »Ruht Euch hier aus«, sagte
die Anführerin, »während wir alle Vorbereitungen treffen.«
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16. Kapitel
Revolte
    Als Mym und Ligeia am nächsten Morgen in Begleitung der Schlange das Zelt verließen, hatten
sich die Amazonen schon in voller Kampfmontur aufgestellt. Jede hielt stolz ihren Bogen und
Köcher, und allen fehlte die rechte Brust. Es war bei diesen Frauen Sitte, schon den jungen
Mädchen die rechte Brust zu entfernen, damit sie ihren Bogen besser spannen konnten.
Die Anführerin Diana begrüßte sie und erklärte dann: »Wir stehen vor zwei Schwierigkeiten: Zum
einen haben wir Transportprobleme. Nur Dämonen können die vordere Route bereisen, während die
hintere voller Tücken steckt und wir dort nur langsam vorankämen...«
»Und was ist die zweite Schwierigkeit?« fragte Mars.
»Unter uns befindet sich ein Spion.«
»Tut der Schlange nichts!« rief die Prinzessin.
»Immerhin erstattet sie in jeder Nacht Bericht über das, was Ihr am Tag getrieben habt.«
»Wir wissen, daß sie ein Spion ist«, sagte der Prinz, »und haben deshalb Sorge getragen, daß sie
vom Plan nichts erfährt.«
»Doch nun wird der Plan in die Tat umgesetzt, und da können wir es uns nicht erlauben, wenn der
Überraschungsangriff fehlschlägt.«
Mym sah auf die Schlange. »Wie wollt Ihr sie beseitigen?«
»Wir zerhacken sie, bis ihre einzelnen Teile nicht mehr zusammenfinden. Zwar kann man eine
Höllenkreatur nicht töten, aber durch das Zerhacken wird sie eine gewisse Zeit außer Gefecht
gesetzt.«
»Aber wir sind uns nicht vollkommen sicher«, wandte Ligeia ein. »Wenn sie nun doch kein Spion
ist...«
»Ich werde in ihren Geist eindringen«, erklärte der Prinz. Er legte der

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