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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Schlange eine Hand auf
den Nacken, fand sich rasch zurecht und entdeckte zwei wichtige Dinge: Sie hatte regelmäßig dem
Teufel Bericht erstattet, aber sie wollte diesem Tun nicht mehr nachkommen. Die Schlange hatte
nur aus Angst vor der Strafe Spionage betrieben und jede Nacht einem Dämon, der zu eben diesem
Zweck zu ihr kam, alles erzählt, was am Tag vorgefallen war. Doch dann hatte ihr die Behandlung
gefallen, die ihr die Prinzessin angedeihen ließ. Noch nie hatte sich jemand so liebevoll um
dieses Reptil gekümmert, und jetzt wollte sie nicht mehr der Helfershelfer des Bösen sein.
Es gibt eine Möglichkeit für dich, dem Teufel zu entsagen, gab Mym ihr ein. Schließ dich unserer Revolte an.
Ihr wollt mich wirklich dabeihaben? Die Schlange konnte es nicht fassen.
Jeder, der die gleichen Ziele verfolgt wie wir, ist herzlich willkommen.
Dann bin ich dabei.
Meinst du, daß sich uns noch weitere Tiere anschließen werden?
Wenn sie erfahren, was hier vor sich geht, machen sicher einige mit.
Der Prinz verließ das kleine Tier. »Die Schlange schließt sich uns an. Und andere Tiere werden
ebenfalls mitmachen.«
»Die Tiere sind auf unserer Seite?« entfuhr es Diana, der Amazonenanführerin. »Sogar die
Höllenhunde?«
»Wir können es zumindest versuchen«, sagte Mym.
»Ihr seid der Führer, Mars!«
Der Prinz drang wieder in den Geist der Schlange ein und gebot der neuen Verbündeten: Rufe
alle Tiere her, die bei uns mitmachen wollen. Das Reptil glitt rasch davon. Stunden
vergingen, dann rannten zwei Höllenhunde auf das Amazonenlager zu. Einige der Kriegerinnen hoben
vorsichtig ihre Waffen, denn so gewaltige Tiere konnten eine furchtbare Verheerung anrichten. Die
Höllenhunde verlangsamten ihre Schritte und blieben vor den Menschen stehen. Mars trat vor und
drang in den Geist des einen ein.
Die beiden Hunde haßten die Hölle genauso wie die zu Unrecht hier festgehaltenen
Verdammten.
Tiere gelangten in der Regel nach dem Tod in ihr eigenes Nachleben, aber es kam da immer wieder
zu Komplikationen, und so fand sich das eine oder andere Tier in der Hölle wieder.
Dann will ich dafür sorgen, daß Tiere ebenso ein neues Verfahren bekommen wie die
Menschen, versprach Mym dem Hund. Wir benötigen jemanden, der uns rasch von einem
Ort zum anderen bringen kann. Die Höllenhunde versprachen Hilfe und rannten davon.
Eine halbe Stunde später preschten zwei prächtige Rösser zum Lager.
Ihre schwarzen Mähnen wehten im Wind, und aus ihren Nüstern quoll Dampf. Es waren Mörderrösser,
die in der Hölle die Aufgabe hatten, Menschen zu zertrampeln. Doch jetzt zeigten sie sich zahm
und hilfsbereit. Der Prinz und die Prinzessin stiegen auf.
Sie galoppierten zur Furt und überquerten den Acheron. Das erste Ziel war ein Wachhäuschen an der
Kreuzung von einigen gepflasterten Straßen.
Ein Dämon mit einem Flammenwerfer war dort postiert. Er bemerkte Mym und Ligeia, als sie ein
gutes Stück vor dem Häuschen anhielten und von den Pferden stiegen. Mym machte einen unsicheren
Schritt nach vorn und sagte dann: »Ich glaube nicht, daß wir hier weiterkommen.«
»Ach, und ich hatte mich so sehr darauf gefreut, endlich mit dir allein zu sein«, seufzte Ligeia,
wie sie es verabredet hatten.
»Halt! Stehenbleiben!« rief der Dämon.
»Laß nicht zu, daß diese Kreatur mich erwischt!« rief die Prinzessin.
»Was wolltet Ihr hier?« fuhr der Dämon sie an.
»Ich... wir... gar nichts«, stammelte Ligeia.
Die Höllenkreatur zog die Prinzessin mit den Augen aus. Speichel rann über die Stoßzähne.
Dämonen mochten zwar unfähig zur Liebe sein, aber Lust und andere Begierden verspürten auch sie.
»Du darfst gern bei mir bleiben, Dirne, und ich sorge dafür, daß uns beiden keiner zusieht!«
sagte die Kreatur mit rauher Stimme.
Ligeia senkte den Blick, doch als der Dämon seinen Flammenwerfer auf sie richtete, trat sie
langsam auf ihn zu. Als der Wächter eine Hand ausstreckte, um sie zu berühren, stieß sie ihren
weithin gefürchteten Schrei aus. Der Dämon fiel wie ein gefällter Baum zu Boden. Mym eilte auf
ihn zu, entriß ihm den Flammenwerfer und verbrannte ihn damit. Nach ein paar Sekunden war von dem
Ungeheuer nur noch eine Schwefelwolke übrig.
Mym hob die Hand. Die Amazonen sprangen aus ihren Verstecken und strömten herbei. Ein Dämon kam
des Wegs und rief: »He da, ihr Schlampen, zurück an die Arbeit!« Die Kriegerinnen fielen wie ein
Mann über ihn her und hatten ihn nach kurzer Zeit zerhackt.

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