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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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und wendet das Gesicht ab, während ich mir
die Hände wasche.«
»E-e-ei-i-inv... Ja«, stotterte er und verfluchte sich im selben Augenblick, weil er vergessen
hatte zu singen.
»Prinz, wir entdecken sicher einige Dinge beim jeweils anderen, die uns lächerlich oder
verabscheuungswürdig erscheinen mögen«, erklärte sie zum ersten Mal freundlich. »Doch in einer
Misere wie dieser sollten wir uns nicht der Dinge schämen müssen, auf die wir keinen Einfluß
haben. Sprecht so, wie es Euch beliebt. Euer Sprachfehler ist hier wirklich ein so geringes
Problem, daß wir uns damit nicht aufhalten können.«
Sie sah ihm sein Stottern nach! Mym wurde für einen Moment von einer Woge der Dankbarkeit
durchspült. So wenige, gleich ob Mann oder Frau, hatten sich jemals die Mühe gemacht, Verständnis
für ihn aufzubringen...
Hört sofort damit auf, dachte sie grimmig, ich will weder Eure Dankbarkeit noch
sonst eine Gefühlsregung von Euch! Die Prinzessin versuchte, die Fremdheit zwischen
ihnen aufrechtzuerhalten. Wieder bewunderte er ihren scharfen Verstand und nahm sich vor, es ihr
gleichzutun. Doch ihr Verständnis für seine Behinderung hatte ihn an seiner empfindlichsten
Stelle getroffen. Er konnte seine Dankbarkeit vielleicht verdecken, aber nie ganz
unterdrücken.
»Nun bedient schon die Pumpe!« rief sie aufgebracht, um ihn endlich von seiner Freude über ihr
Verständnis abzulenken.
Mym trat an die Pumpe, drehte sich um und griff nach hinten an den Schwengel. Unwillkürlich fiel
sein Blick auf die Wand vor ihm.
Die ganze Wand wurde von einem Spiegel eingenommen!
Er seufzte. Die Architekten des Flitterwochen-Palasts hatten wirklich alle Möglichkeiten in
Betracht gezogen. Andererseits würde es schon reichen, wenn er die Augen schloß...
»Ihr benutzt besser eine Augenbinde«, sagte Entzücken.
So versuchten sie es dann auch. Er band sich ein Tuch um Kopf und Gesicht und begann zu pumpen,
während sie sich auf das Waschen vorbereitete.
»Oh!« entfuhr es ihr schon einen Augenblick später.
Wahrscheinlich war ihr nur das Wasser zu kalt, sagte er sich und fuhr damit fort, zu
pumpen.
Doch dann konzentrierten sich seine Gedanken auf verschiedene Vorstellungen, über was für einen
Körper das kalte Wasser wohl fließen mochte. Er bemühte sich, seine Gedanken abzulenken, aber
bald schon fand er keine Möglichkeit mehr, das aus seinen Gedanken zu verbannen, woran er nicht
denken durfte. Wassertropfen auf runden Brüsten, festen, braungebrannten Schenkeln...
»Bei allen Göttern, das ist ja noch schlimmer, als wenn ich mich Euren Blicken zeigen würde!«
rief Entzücken empört. »Nehmt sofort das Tuch ab.«
Aber ich versuche doch nach Kräften, meine Gedanken zu zügeln... Plötzlich stand
sie vor ihm und riß das Tuch von seinem Haupt. Mym blinzelte. Vor ihm war ein noch
phantastischerer Busen, als er sich nicht hatte vorstellen können.
»Also bringen wir es irgendwie hinter uns«, murmelte sie; ihre Stimme war vor Zorn kaum zu
verstehen. Sie entkleidete sich völlig, während Mym verwundert zusah und sich der Begeisterung
schämte, die er nicht mehr unterdrücken konnte.
Die Prinzessin hatte in der Tat eine unvergleichbare Figur.
Nach einer gewissen Zeit war sie fertig, trocknete sich ab und zog sich wieder an. »Nun seid Ihr
an der Reihe«, erklärte sie bissig.
Mym war zutiefst unglücklich. Natürlich war er nun an der Reihe, aber seine Bewunderung für die
Formen der Prinzessin hatte bei ihm eine gewisse körperliche Reaktion ausgelöst. Wenn er sich
jetzt auszog, ließe sich diese Reaktion nicht verbergen.
Entzücken errötete. »Dann eben ein anderes Mal«, brummte sie und rannte aus dem Raum.
Seine Gedanken waren so verräterisch wie sein erregtes Glied gewesen. Mym schämte sich.
Entzücken war eine vornehme und umsichtige Frau. Womöglich hatte sie noch nie einen Mann so
gesehen...
Jetzt reicht es aber! hörte er ihre Gedanken, die trotz der Entfernung genauso klar und
deutlich zu vernehmen waren wie vorhin, als sie noch vor ihm gestanden hatte.
Mym mußte lachen. Der Palast hielt sie beide zum Narren.
Entzücken kehrte zurück. Sie bemühte sich, ihren Unwillen nicht zu deutlich zu zeigen, und mußte
dann ebenfalls über die Absurdität ihrer Lage lachen. »Wir müssen diesen Ort verlassen!« sagte
sie.
»Ja-a-a!« stimmte er bereitwillig zu.
»Ja-a-a«, sagte sie auch, jedoch nicht mit der Absicht, ihn verhöhnen zu wollen.
Leider hatten sie beide keinen Einfall parat, wie die

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