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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Er konnte den Ort schließlich nicht bis ans Ende aller Zeiten in
diesem Zustand belassen. Und in dem Augenblick, in dem er den Bann aufhob, würde das Blutbad
unvermindert weitergehen.
Außer es wäre ihm möglich, etwas zu unternehmen, bevor er das Einfrieren aufhob.
Schließlich konnte er selbst sich frei bewegen. Er konnte in die beiden Hauptstädte reisen, dort
die Waffenstillstandsurkunde ausfindig machen und diese dann den beiden hiesigen Feldherrn
zukommen lassen.
Doch wie weit erstreckte sich das eingefrorene Gebiet? Hatte er am Ende ganz Indien
eingefroren?
Er würde es herausfinden müssen. »Ich muß fort und etwas erledigen«, erklärte er seinen
Gehilfen.
»Sorgt dafür, daß die Starre bis zu meiner Rückkehr nicht aufgehoben wird.«
»Das ist Euer Vorrecht, Mars«, erwiderte Eroberung, aber seine Miene sagte, daß er das ganze
Spektakel für eine große Narretei hielt.
Mym lenkte Werre nach Norden in den Himmel.
Sie sausten davon, und bald entdeckte der Prinz unter sich Menschen, die sich bewegten. Die
Starre beschränkte sich wohl nur auf das Schlachtfeld. Mym war zufrieden. Schließlich wollte er
nicht das Leben im ganzen Land zum Erliegen bringen.
Er erreichte Ahmedabad und drang mit seinem Roß durch die Mauern vom Palast seines Vaters, ohne
daß ihn jemand wahrnahm. Als er sich den Privatgemächern des Radschahs näherte, verharrte er
kurz. Er hatte sich überlegt, sich den Anwesenden zu zeigen und sich nach dem Abkommen zu
erkundigen. Natürlich würde man ihn wiedererkennen - er würde eine ziemliche Verwirrung auslösen,
denn in der Stadt hielt sich ja auch sein Doppelgänger auf. Wie kann es zwei Prinzen Stolz geben?
würden die Menschen sich fragen. Nein, so ging es nicht, er mußte etwas anderes
unternehmen.
Er lenkte sein Roß zu dem Palast, in dem sich sein Doppelgänger aufhielt, um sich mit ihm zu
beraten. Zwar wurde der Mann hier nicht mehr gefangengehalten, aber er war dennoch im Schloß
geblieben, um die Vorbereitungen für seine Reise zum Flitterwochen-Palast abzuwarten.
Flitterwochen-Palast! schoß es Mym durch den Sinn. Die Gedanken seines Doppelgängers würden wie
ein offenes Buch vor den Augen seiner Verlobten liegen. Damit würde die Prinzessin erkennen,
welches betrügerische Spiel hier gespielt wurde, und daraus mußte unweigerlich ein neuer Krieg
erwachsen! Ach, Gäa, dachte Mym, wir glaubten, wir hätten alles in Erwägung gezogen.
Nebel entstand neben ihm. »Ihr Tor«, schimpfte der Nebel. »Ich habe nicht nur sein Äußeres,
sondern auch seinen Geist dem Euren angepaßt. Er hat sein eigenes Ich nicht vergessen, doch er
wird stets so denken wie Ihr.«
Mym befand sich in der Halle, und die Bediensteten eilten geschäftig durch ihn hindurch.
»So etwas ist Euch möglich?« fragte er verwundert.
»Ich bin die Natur«, ertönte die Antwort, und dann löste sich der Nebel auf.
Mym hatte festgestellt, welch ungeheure Macht ihm als Mars zur Verfügung stand, doch jetzt
gestand er sich ehrfurchtsvoll ein, daß seine Macht nichts war im Vergleich zu der von Gäa.
Er gelangte in die Gemächer seines Doppelgängers und materialisierte sich dort. »Wie steht das
werte Befinden, Prinz Stolz?« sang er.
Der Doppelgänger zeigte sich kaum überrascht.
»Vor mir steht ein Leben, das wunderbarer ist als alles, was ich mir je erträumt hatte«,
antwortete er in einem ähnlichen Singsang. »Heute morgen hat man mir ein Bild von der Prinzessin
gezeigt, die ich heiraten soll, und bei allem, was mir teuer ist, sie ist die schönste unter den
Frauen.«
Mym hatte das Bild bei einem früheren Anlaß auch gesehen, und damals war ihm die Prinzessin als
nicht sonderlich attraktiv erschienen. Vielleicht hatte Gäa wieder ihre Hand im Spiel gehabt und
dem Doppelgänger etwas vorgegaukelt. Mym kam zu dem Schluß, daß es sehr gefährlich sein könnte,
die Natur zum Feind zu haben.
»Ich stecke in einer Schwierigkeit«, erklärte Mym. »Wie Ihr sicher wißt, bin ich die Inkarnation
des Mars. An der Grenze haben sich die Armeen von Gudscherat und Maharaschtra in eine sinnlose
Schlacht gestürzt. Der Befehl zum Abbruch der Feindseligkeiten muß wohl auf dem Weg zum
Schlachtort irgendwo steckengeblieben sein. Ich brauche nun diese Urkunde, um sie den Streitenden
zu zeigen. Doch ich will mich nicht zeigen und so Verwirrung auslösen, damit alle hier sich
fragen, wieso es plötzlich zwei Prinzen gibt.«
»Kein Problem, ich besorge Euch die Urkunde«, erklärte der

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