Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Heer seiner Heimat zum Abzug bewegen.
Der Prinz, der von Normalsterblichen nicht gesehen werden konnte, ritt ein Stück an der
Schlachtlinie entlang und dann durch sie hindurch.
Die glänzenden Hufe von Werre stießen auf keinen Widerstand.
Es kam ihm so vor, als seien die hier angetretenen Soldaten samt ihrer Ausrüstung nichts weiter
als Gebilde aus der Geisterwelt.
Mym erreichte das Zelt des Feldherrn. Er bemerkte sofort, daß er diesen Mann nicht persönlich,
sondern nur dem Namen nach kannte. Dieser General besaß den Ruf, ein Arbeitspferd zu sein, ein
verläßlicher Mann, dem es allerdings an Flair und Fortune mangelte.
Nicht ausgeschlossen, daß der Feldherr den Prinzen erkannte, wenn er sich vor ihm sichtbar
machte. Aber wie konnte er das bewerkstelligen?
Gäa wußte, wie das ging, aber ihm hatte es niemand erklärt. Nach Hungersnots Worten konnte er in
den Geist des Generals eindringen. Damit wollte er es versuchen.
Vielleicht, wenn er einfach in den Feldherrn hineinstieg, so daß sein Geist mit dem des Mannes
überlappte...
Und so trat er in den General hinein.
Und fand sich in einem Mahlstrom von Bildern, Gedanken und Gefühlen wieder, in dem sich ihm nicht
die geringste Ordnung offenbarte; schlimmer noch, ihm wurde speiübel; ein Gefühl wie
Seekrankheit.
Er stürmte aus dem Mann hinaus. Nun stand er vor dem General, der von allem nichts mitbekommen zu
haben schien. Mym war noch immer etwas benommen. Irgend etwas mußte er falsch gemacht
haben.
Leider wartete die Schlacht nicht auf ihn, und so versuchte es der Prinz ein zweites Mal. Jetzt
hielt er eine feste geistige Kontrolle über sich und erkannte, daß das Chaos im Kopf des
Feldherrn nur davon herrührte, daß Mym dieses Bewußtseinssystem fremd war. Der Geist des Generals
unterschied sich sehr von seinem eigenen: Andere Erinnerungen, andere Denkmuster und andere
Logikvorstellungen.
Nachdem der Prinz das erkannt hatte, fand er sich hier schon besser zurecht. Er drang tiefer in
den fremden Geist ein, so daß seine Augen- und Hörnerven sich mit denen des Generals verbanden.
Diesmal befiel ihn nur leichte Übelkeit.
Er sah und hörte jetzt alles, was der General wahrnahm. Die Verbindung war nicht
hundertprozentig, weil die Sinnesnerven des Feldherrn anders angelegt und von unterschiedlicher
Stärke waren. Doch insgesamt gesehen, kam Mym damit hinreichend zurecht.
Viel schwieriger war es da mit den Gedanken des Mannes. Dessen Geist schien so verschieden von
Myms zu sein, daß der Prinz zuerst gar nichts dort erkennen konnte.
Dann verlegte er sich von den Denkprozessen auf die Denkschlüsse, und damit kam er besser
zurecht. Er entdeckte, daß er diese Schlüsse nur noch durch seine eigenen ersetzen mußte.
SCHLACHT ABSAGEN, dachte er mit aller Kraft.
»Was?« entfuhr es dem Feldherrn. Er blickte von der Karte auf, die er gerade studiert hatte. Die
umstehenden Offiziere starrten ihn verblüfft an, denn keiner von ihnen hatte ein Wort
gesagt.
Der General schüttelte den Kopf und sagte sich, er müsse wohl einer Sinnestäuschung erlegen
sein.
Vielleicht hatte sich auch nur sein Unterbewußtsein zu Wort gemeldet. »Treffen Sie alle
Schlachtvorbereitungen, wie wir das besprochen haben«, erklärte er brummig.
Mym erkannte, daß auch das nicht der richtige Weg gewesen war. Er hatte zwar dem General einen
Gedanken eingegeben, dabei aber die Logik des Mannes außer acht gelassen. Daher war dem Feldherrn
der Gedanke unsinnig erschienen. Der Prinz würde sich eingehender mit den Denkprozessen des
Mannes auseinander setzen müssen, um ihn schließlich davon zu überzeugen, daß ein Abbruch der
Schlacht geboten sei. Aber das würde viel, viel Zeit in Anspruch nehmen. Und die stand ihm nicht
mehr zur Verfügung. Die Kavallerie ritt bereits zur Attacke. Die Schlacht hatte begonnen.
Der Prinz gab seufzend diesen Versuch auf und verließ den Feldherrn; es kam ihm so vor, als hätte
er ein schweres Joch abgelegt. Als wieviel angenehmer empfand er doch seine eigene
Identität!
Er bestieg sein Roß, das geduldig auf ihn gewartet hatte, und galoppierte durch die
Schlachtreihen.
Die Kavallerie von Maharaschtra stürmte gegen die Reiterei von Gudscherat, doch der Feind
verfügte auch noch über eine zusätzliche Waffe.
Ein Schwarm dressierter Greife flog den Maharaschtrani voraus und stürzte sich aus der Luft auf
die Gudscheratani. Der eigenen Kavallerie stand ein Desaster bevor.
Gudscherat aber hatte sich auf eine solche Geheimwaffe

Weitere Kostenlose Bücher