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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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von zweifelhaftem Ruf und eines Prinzen
durchaus nicht würdig. Und da Satan alle Spielarten des Bösen kannte und beherrschte, war es
leicht denkbar, daß seine Lila ihre Jungfräulichkeit nur vortäuschte.
Sein Stolz hinderte ihn daran, bei der Verwaltung des Fegefeuers um eine Konkubine
nachzusuchen.
Seine Grübeleien um Entzücken ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er befand sich in einer
furchtbaren Verfassung, und da konnte es nicht verwundern, daß ihn Lilas Verlockungen und
Versprechungen doppelt empfindlich trafen. Ein Umstand, der ihr ebenfalls bekannt war.
»Oh, ich sehe, daß Ihr diese Nacht wieder allein seid«, ertönte eine schmeichelnde Stimme.
»Vielleicht solltet Ihr Eure Verlobte doch wieder ins Fegefeuer holen.«
»Damit Ihr ihr wieder etwas von weiblicher Selbstbestimmung erzählen könnt!« gab er barsch
zurück. Tief in seinem Innern freute er sich, hier in Satans Reich nicht stottern zu
müssen.
»Edler Mars, Ihr dürft nicht vergessen, daß sie eine Sterbliche ist«, sagte Lila. »Ihr habt sie
aus ihrem Leben im Orient in dieses Land gebracht, in dem westliche Vorstellungen vorherrschen.
Wir handhaben hier verschiedene Dinge anders. Hier gesteht man den Frauen zu, über einen Verstand
und einen eigenen Willen zu verfügen.«
»Wozu sollte das gut sein?« gab er zurück. »Entzücken war in allem bestens unterwiesen, was sie
wissen mußte.«
»Ja, vor allem darin, einem Mann in der Nacht zu Willen zu sein und ihm Söhne zu schenken«,
spottete die Dämonin. »Doch wo bleiben da ihre eigenen Interessen?« Sie reckte die Arme hoch, so
daß sich ihre wunderschönen Brüste hoben.
»Dem Mann zur Verfügung stehen und ihm Söhne zu schenken sind die eigenen Interessen einer
Prinzessin!«
»Nun, nicht unbedingt im Westen«, sagte sie und berührte ihn wie beiläufig. »Für eine Kreatur wie
mich wäre das vielleicht ausreichend, aber einer Sterblichen würde das niemals genügen. Die
Frauen im Westen entdecken ihre Wünsche und machen Ansprüche geltend. Sie wollen sich in einem
Beruf bestätigten, ihre Bildung vervollkommnen und ihre Talente weiterentwickeln.«
»So kann nur ein Wesen aus der Hölle sprechen!«
»Ich mag zwar aus der Hölle stammen, aber deswegen bin ich noch lange nicht blind und taub für
das, was um mich herum vor sich geht. Ich weiß, wovon ich spreche.«
»Da widersprechen sich unsere Ansichten gewaltig«, brummte Mym und machte kehrt.
Als er wieder in seinem Bett lag, verwünschte er sich für seine Torheit. Warum war er überhaupt
zum Park des Teufels gegangen? Warum beschäftigten ihn die Worte dieser Höllen-Dirne so sehr? Die
Meinungen von Frauen galten nichts, und die von einer Dämonin noch weniger. Warum hatte er sich
Lila nicht einfach gepackt, an ihr sein Verlangen gestillt und ansonsten ihrem Gerede kein Gehör
geschenkt? Diskussionen wurden in keiner Sexualanleitung als notwendiges Vorspiel für eine
berauschende Nacht aufgeführt.
Natürlich konnte er wieder aufstehen, an die Gartengrenze gehen und Lila zu sich bitten.
Immerhin war er Mars und konnte tun und lassen, was er wollte. Und Lila war ein Wesen mit einem
wunderschönen Körper, erschaffen, um die Lust eines Mannes zu befriedigen.
Aber käme eine Affäre mit ihr nicht einer Kapitulation gleich? Waren einem Mars von prinzlicher
Herkunft nicht Kapitulationen untersagt? Nein, es blieb ihm nichts anderes übrig, als allein in
seinem Palast vor sich hin zu leiden.
Sein Amt verlangte, die Konflikte der Sterblichen zu regeln, auch wenn er nicht mal mit seinen
eigenem klarkam.
Als Entzücken wieder im Palast erschien, war die Veränderung ihres Wesens nicht mehr zu
übersehen. Sie erklärte, es mache ihr keinen Spaß, sofort mit Mym ins Bett zu hüpfen . Sie
wollte sich lieber mit ihm über einiges unterhalten.
Dann begann sie mit langatmigen Ausführungen über die Studenten, die sie unterrichtete und die
ein erfreulich großes Interesse an allen Angelegenheiten Indiens zeigten. Während sie so von
ihrer Arbeit schwärmte, fiel Mym auf, daß sie abendländische Kleidung trug. Auf seine Frage
antwortete sie, daß sie in Stunden, in denen sie ganz sie selbst sein wollte, die traditionelle
Kleidung ablehnte. Selbst in der Öffentlichkeit trug sie dann Jeans.
»Was trägst du?« erkundigte sich der Prinz.
»Blue Jeans. Das sind Hosen aus einem groben Stoff, die man blau färbt«, erläuterte sie.
»Arbeiter mögen so etwas tragen«, fuhr er sie an, »aber keinesfalls eine

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