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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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trennen können.«
»Aber ich liebe dich doch!« rief er. »Ich will dich nicht gehen lassen!«
»Und was willst du dagegen unternehmen? Gegen mich in den Krieg ziehen, oder was?« Sie lächelte
ihn an. »Mym, gesteh es dir ein, du hast mich nie geliebt. Du warst scharf auf mich, und es hat
dir ganz gut in den Kram gepaßt, daß ich so vollkommen abhängig von dir war. Mir hat an dir
gefallen, wie sanft und mitfühlend du mich behandelt hast. Aber ich bin es jetzt satt, nur dein
Betthäschen zu sein. Und wenn ich mich schon einem Mann hingebe, dann als unabhängige Frau, die
das aus freien Stücken tut und von ihrem Partner als Person geachtet wird. Und John versteht mich
besser als du. Man muß der Wahrheit ins Auge sehen, Mym. Ich hoffe, daß wir uns in Freundschaft
trennen, aber auch, wenn du jetzt hier einen Aufstand veranstaltest, verlasse ich dich
heute.«
Mym begriff überhaupt nichts mehr. Entzücken verließ ihn und gab ihm auch noch die Schuld daran.
Der Prinz war so zornig über ihren Verrat an ihm, daß er nichts mehr erwidern konnte.
»Na, dann leb wohl«, sagte sie, drehte sich um und verschwand. Der Prinz sah wie durch einen
Schleier, daß Thanatos bereits auf sie wartete und sie ins Reich der Sterblichen
zurückbrachte.
Entzücken war nur gekommen, um ihm ihre Entscheidung mitzuteilen.
Mym schmeckte Blut in seinem Mund. In seiner ohnmächtigen Wut hatte er sich auf die Zunge
gebissen. Nun rief der Blutgeschmack einen ganz anderen Zorn in ihm hervor. Er würde sich diesen
John vorknöpfen!
Er packte sein Schwert, um sich auf die Erde bringen zu lassen. Er wußte, wo Entzücken arbeitete
und wo sie wohnte. Da dürfte es ihm nicht schwerfallen, diesen Nebenbuhler aufzuspüren.
Doch dann besann er sich. Ziemte es sich für die Inkarnation des Krieges, seine Macht für puren
Eigennutz einzusetzen? Außerdem war dieser John bestimmt ein netter junger Mann, dem Entzücken
wohl kaum etwas vom Prinzen erzählt hatte und der daher keine Ahnung hatte, wem er die Verlobte
genommen hatte. Schließlich hatte Entzücken ihn verlassen, und daher sollte er seinen Zorn, wenn
überhaupt, nicht auf diesen John, sondern auf sie richten.
Der Prinz beruhigte sich weiter. Nein, er wollte weder sie noch ihn bestrafen. Am besten vergaß
er Entzücken so rasch wie möglich und fand sich damit ab, sie nie wiederzusehen. Er verließ den
Palast und marschierte in den Garten.
Wahrscheinlich hatte Entzücken gar nicht so unrecht gehabt. In der letzten Zeit hatten sie sich
wirklich auseinandergelebt. Er mußte plötzlich wieder an Orb denken. Wie schön die Zeit mit ihr
doch gewesen war. Wo mochte Orb sich jetzt aufhalten?
Lila riß ihn aus seinen Gedanken. »Sie hat Euch also den Laufpaß gegeben.«
Verdammte Lila! Ein dummer Fluch. Lila gehörte ja zu den Verdammten. »Schönen Dank, ich habe
keinen Bedarf an einer Dämonin.«
»Macht Euch nichts draus, sie paßte ohnehin nicht zu Euch«, fuhr Lila fort. »Damals, als Ihr noch
Prinz und Prinzessin wart, hättet Ihr Euch vielleicht zusammenraufen können. Doch hier, im
Fegefeuer, braucht Ihr eine Frau, die mit Inkarnationen klarkommt.«
»Wenigstens in diesem Punkt muß ich Euch recht geben. Ich werde mir zu gegebener Zeit eine neue
Frau suchen.«
Sie atmete tief ein. Heute trug sie ein Gewand, in dem sie aufregender wirkte, als wenn sie nackt
vor ihn getreten wäre. »Eine Sterbliche könnte da kaum weiterhelfen, Prinz. Ihr braucht jemanden,
der aus dem Nachleben stammt.«
»Thanatos scheint ganz gut mit einer Sterblichen zurechtzukommen.«
»Ja, Thanatos ist mit einer wirklich bemerkenswerten Sterblichen gesegnet. Es gibt keine zweite
wie Luna.«
»Da muß ich Euch korrigieren, Dämonin. Ihre Tante Orb steht ihr in nichts nach.«
Lila zuckte die Achseln. »Natürlich. Ihr hattet eine Affäre mit ihr, nicht wahr? Aber diese
Geschichte liegt lange zurück, und Ihr könnt nicht mehr zu ihr zurück.«
»Da bin ich mir gar nicht so sicher. Ich habe sie damals geliebt, und diese Gefühle wurden von
ihr erwidert. Warum sollten wir unsere Liebe nicht wieder aufleben lassen?«
Lila stellte sich ganz dicht an ihn; ihre Rundungen hätten jedem Mann den Verstand geraubt. »Ihr
habt doch einen Schlußstrich unter diese Beziehung gezogen, als Ihr Orb wegen einer anderen Frau
verlassen habt.«
»Das war nicht meine freie Entscheidung.«
»Außerdem habt Ihr sie in einer prekären Situation zurückgelassen. Orb war zu jenem Zeitpunkt
schwanger.«
»Was?«
»Sie

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