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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bedeutendste Sänger seiner Zeit. Er wußte, wie gut er war, und wurde immer arroganter. Ich denke,
das hat ihn für das Amt des Satans prädestiniert.«
»Wie hast du ihn denn kennengelernt?« wollte Ligeia wissen.
»Eigentlich war es eine Ironie des Schicksals. Sein Vorgänger sandte mich aus, ihn zu versuchen.
Der damalige Satan befürchtete nämlich, die wunderbare Stimme dieses Mannes könne den Kräften des
Guten zugute kommen und seine Macht schmälern. Ich sollte ihn also verführen und Böses in sein
Herz einpflanzen. Ich fürchte, ich habe meine Arbeit zu gut gemacht. Er ließ sich sehr willig
verführen, und sein Herz schien nach allem Bösen zu dürsten. Schließlich wurde dieser Sänger so
mächtig, daß er den damaligen Satan übertraf und aus dem Amt drängte. Danach mußte ich dem neuen
Amtsinhaber zu Willen sein, bis Mym kam und mich befreite.«
»Ach, ja, es fällt wirklich nicht schwer, sich in Mym zu verlieben«, seufzte Ligeia.
»Das ist aber eine nette Begrüßung«, ließ sich in diesem Moment Myms Stimme vernehmen. Er stand
in der Tür zum Garten. Alle drei Frauen fuhren erschrocken zusammen.
Ligeia faßte sich als erste wieder. »Orb wollte uns gerade etwas vorsingen«, erklärte sie. »Dann
möchte sie mit dir reden.«
»Nein.«
Die drei Frauen sahen einander verwundert an.
Wieder war es Ligeia, die als erste ihre Sprache wiederfand. »Das kannst du ihr nicht abschlagen,
Mym. Alle Inkarnationen müssen zusammenhalten.«
»Das meinte ich auch nicht«, antwortete Mars. »Wir können reden, aber sie soll nicht
singen.«
»Warum denn nicht?« fragte Orb. »Früher hat dir mein Gesang doch immer gefallen.«
»Gerade davor habe ich Angst«, gestand Mym. »Du wohnst immer noch in meinem Herzen, und wenn ich
jetzt deine Lieder wiederhören würde, wäre es bestimmt um mich geschehen. Das darf nicht sein.
Deshalb rede mit mir, aber sing bitte nicht.«
»Ich glaube, wir lassen die beiden besser allein!«
Ligeia stieß Lilith in die Seite.
»Das wird nicht notwendig sein«, erklärte Orb rasch. »Ihr dürft ruhig dabeisein, wenn ich einen
Rat suche. Ich habe das Chaos heraufbeschworen, und als es die Welt in einem gigantischen
Unwetter untergehen lassen wollte, habe ich das Lied ein zweites Mal gesungen. Das Klima
beruhigte sich daraufhin wieder, aber ich bin dennoch besorgt. Sollte das Chaos wirklich so
leicht zu bezwingen sein?«
»Das bezweifle ich sehr«, sagte Mym nachdenklich. »Aber ich wüßte da jemanden, den man darüber
befragen könnte.«
»Wen denn?« fragte Orb und wagte noch nicht zu hoffen, daß es tatsächlich eine Lösung geben
könnte.
»Den Fegefeuer-Computer. Im Grunde weiß er alles. Das Problem besteht nur darin, von ihm eine
verwertbare Auskunft zu erhalten.«
»Der Computer könnte glatt eine Erfindung des Satans sein«, bemerkte Ligeia. »Vielleicht sollte
Lilith ihn einmal befragen.«
»Ich kann es ja versuchen«, sagte die Dämonin.
Sie führte die beiden Frauen zum Computer. Mym entschuldigte sich mit dringenden
Geschäften.
»Ihr geht ihm immer noch sehr nahe«, erklärte die Dämonin Orb auf dem Weg. »Wenn es irgendwie zu
verhindern gewesen wäre, hätte er Euch nie verlassen.«
»Danke für die Blumen«, sagte Orb und lächelte verschmitzt.
Sie betraten ein gigantisches Gebäude. In einer großen Halle stand der Computer. Lilith stellte
sich davor und schaltete ihn ein.
WIE KOMMST DU DAZU, AN MIR HERUMZUSPIELEN, HÖLLENFLÜCHTLING? stand auf dem Monitor.
»Ich helfe einer Inkarnation«, antwortete Lilith mit kaum verhohlener Befriedigung. »Der neuen
Gäa.«
AHA, DIE TOCHTER VON SCHICKSAL. WAS HAST DU NUR FÜR EIN UNGLÜCK ÜBER DAS REICH DER STERBLICHEN
GEBRACHT?
»Ich suche nach Hilfe, um das Chaos aufzuheben«, erklärte Orb dem Computer.
DAS KÖNNTE NUR CHRONOS, ABER ES WÄRE NICHT SEHR WAHRSCHEINLICH, DASS ER DAS AUCH TÄTE.
»Und warum sollte er sich weigern?«
AUS PERSÖNLICHEN GRÜNDEN.
»Was habe ich mir darunter vorzustellen?«
EINE MASCHINE WIRD NIEMALS IN DER LAGE SEIN, MENSCHLICHE BEWEGGRÜNDE AUCH NUR ANSATZWEISE ZU
VERSTEHEN.
»Gut, dann gehe ich eben zu Chronos und frage ihn selbst.«
VIEL GLÜCK, erschien auf dem Bildschirm, ehe er verblaßte.
»Dieser Computer muß wirklich eine Erfindung des Satans sein«, murmelte Orb.
»Wißt Ihr denn, wie Ihr zu Chronos gelangen könnt?« fragte Ligeia.
»Nein, aber ich vermute, er hat wie alle anderen Inkarnationen auch eine Residenz im
Fegefeuer.«
»Ja, die hat er, aber niemand, der

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