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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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fürchten mußten, über den Rand zu kippen, tauchte der gewaltige Schädel des Wals
vor ihnen auf. Orb schleuderte Lou-Mae hinein. Als sie sah, daß die Freundin sich im Maul Jonas'
befand, wandte sie sich um und wollte dem Drummer helfen. Doch dafür war es schon zu spät.
Die obersten Stockwerke stürzten zusammen und rissen alles mit sich.
Lou-Mae riß den Mund auf, brachte aber keinen Ton heraus. Dann wollte sie dem Freund hinterher
springen, doch Jonas schloß rechtzeitig das Maul.
Das ganze Gebäude sank nun in sich zusammen.
Orb führte Lou-Mae zu Jezebel. »Bring sie auf ihr Zimmer und sorge dafür, daß sie schläft. Ich...
ich fürchte, die anderen sind tot.« Ihre Worte klangen kalt, doch in ihrem Innern herrschte nur
noch heißes Entsetzen.
Orb wendete das Blatt zur Farm von Betsy.
Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden übertroffen. Hier tobten nicht nur Stürme, ein
ausgewachsener Hurrikan verwüstete das Land. Er wirbelte Erdreich auf und ließ es wie einen
Hagelschauer über die Felder regnen.
Selbst Orb, die als Inkarnation keine physische Gewalt zu fürchten brauchte, hatte größte Mühe,
sich zum Farmhaus vorzukämpfen. Das Tosen war so laut, daß sie selbst kaum ihr heftiges Klopfen
an der Tür vernehmen konnte. Als ihr niemand öffnete, versetzte sie sich ins Haus.
Niemand hielt sich hier auf. Orb sah sich in allen Zimmern um, und ihre Furcht wuchs immer
mehr.
Waren sie vielleicht draußen vom Sturm überrascht und fortgeweht worden?
Dann fiel ihr ein, daß die Farmen in dieser Gegend an Stürme gewöhnt waren. Jeder Hof besaß
seinen eigenen festen Keller, dem auch ein Hurrikan nichts anhaben konnte.
Orb fand den Organisten, Betsy und ihre Familie im Keller. Sie warteten hier gelassen auf das
Ende des Unwetters. Zwar stand von der Flut noch Wasser im Keller, aber angesichts der
Sicherheit, die dieser Raum bot, machte man sich darüber nur wenig Sorgen. Orb blickte sich rasch
im Keller um und entdeckte, daß dieser Ort von den Pilzen und Algen verschont geblieben
war.
»Ich habe keine Ahnung, wie schlimm es noch kommen mag«, erklärte Orb ihnen, »aber ich fürchte,
wir stehen erst am Beginn einer wirklichen Katastrophe.«
»Wir können es hier noch eine ganze Weile aushallen«, antwortete Betsy. »Wie geht es denn den
anderen?«
»Miami ist so gut wie untergegangen.«
Betsy und der Organist sahen sich besorgt an. Orb wußte, was sie befürchteten. »Ich konnte
Lou-Mae im letzten Moment in den Wal bringen, aber für die anderen kam jede Hilfe zu spät.«
»Mach dir um uns keine Sorgen«, sagte Betsy, »wir kommen hier schon klar.«
Eigentlich hätte Orb Betsy und den Musiker in den Wal schaffen müssen, aber sie erkannte an der
Miene der Freundin, daß die junge Frau niemals die Farm und ihre Eltern verlassen würde. Sie
tröstete sich mit dem Gedanken, daß der feste Keller einigen Schutz bot.
Ihre nächste Station war Südfrankreich. Der Sturmwind hatte Tinkas Wagen nicht verschont.
Die Zigeunerin drängte sich mit ihrem Mann und dem Baby in eine Felsnische. Nur eine Decke
schützte sie vor der Kälte. Doch wenigstens befanden sie sich im Windschatten.
Orb zeigte sich ihnen nicht. Für den Moment bestand für diese drei keine Lebensgefahr.
Weiter nach Indien. Hier war das Wasser zwar zurückgegangen, aber unglücklicherweise hatte die
Meerjungfrau sich nicht rechtzeitig zurückziehen können. Sie war auf einem Stück Land
gestrandet.
Die Nixe regte sich nicht, und Orb fürchtete schon, die Freundin sei tot. Dann erkannte sie, daß
die Meerjungfrau sich nur so flach wie möglich gemacht hatte, um dem Wind möglichst wenig
Angriffsfläche zu bieten.
»Ich bringe dich zu einem anderen Ort!« brüllte Orb. »Am besten ins Meer...«
»Das Meer ist zu unruhig!« brüllte die Nixe zurück. »Und in den Tiefen ist es für mich zu
kalt.«
»Ich suche dir einen Swimming-pool!« schrie Orb und war schon fort. In der nächsten Stadt
entdeckte sie ein verlassenes Herrenhaus, bei dem das Schwimmbecken unbeschädigt geblieben
war.
Sie kehrte zur Meerjungfrau zurück und trug sie.
Die Last wurde ihr bald schwer, und der heftige Wind tat ein übriges. Orb mußte die Freundin
immer häufiger absetzen. Als sie endlich am Pool anlangte, wäre Orb fast zusammengebrochen.
»Oh, tut das gut!« gurgelte die Meerjungfrau, als sie ihre Kiemen mit Wasser gefüllt hatte.
»Ich sehe später noch mal nach dir!« versprach Orb und kehrte zu Jonas zurück.
»Du solltest dich jetzt wirklich

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