Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
schaust fern?«
»Sollte denn tatsächlich ein Programm geboten werden, das man sich ansehen kann?«
»Wohl kaum.«
»Fein, dann komme ich gern.«
Orb zuckte die Achseln und folgte mit Lou-Mae Jezebel.
Der Drummer drehte sich um und vergaß beim Anblick von Jezebel, den Mund zu schließen. Den beiden
anderen erging es nicht anders.
Orb erklärte ihnen, daß es sich bei der jungen Frau um die Köchin handelte. Die Jungs faßten sich
langsam wieder und wandten ihre Aufmerksamkeit erneut dem Bildschirm zu.
Jezebel hockte sich dazu und schenkte den jungen Männern keine weitere Beachtung. Ganz sicher
wurde sie nicht von ihrem Fluch geplagt.
Die Nacht verlief ruhig. Als Orb am nächsten Morgen in die Küche kam, arbeitete dort schon
Jezebel, jetzt wieder in ihrer alten Gestalt.
»Hör mal, Orb«, begann sie. »Ist dir vielleicht aufgefallen, daß...«
»Daß man hier Stimmen hört? Oh, ich kann mir gut vorstellen, daß die Jungs sich letzte Nacht über
dich unterhalten haben.«
»Mir kam es so vor, als wollten sie gar nicht mehr damit aufhören. Ich las gerade in Krieg
und Frieden. Da hörte ich plötzlich die jungen Herren. Bei allem, was recht ist, die
haben vielleicht Vorstellungen!«
»War es dir unangenehm?«
»Ach, weißt du, alle jungen Männer haben solche Vorstellungen. Und unsere drei waren nicht einmal
besonders originell. Viel mehr hat mich beunruhigt, daß ich nicht verstehen konnte, warum ich sie
gehört habe.«
»Jonas macht's möglich«, lächelte Orb. »Er sorgt dafür, daß der Betreffende mithört, was über ihn
geredet wird.«
»Wissen die Jungs denn nichts davon?«
»Wäre es denn so klug, sie davon in Kenntnis zu setzen?«
Jezebel lachte über das ganze Gesicht. »Eigentlich wollte ich ja nur das Llano finden. Aber
allmählich fängt diese Tour an, mir Spaß zu machen.«
»Du mußt dich nur daran halten, über niemanden im Fisch zu reden. Ein Glück für uns, daß die
Burschen morgens einen so gesunden Schlaf haben.«
Der Succubus grinste und legte einen Finger auf die Lippen.
Der Sturm hatte sich in der Nacht verzogen, und Jonas schwamm wieder durch die Luft. Am späten
Vormittag kam die Band zum Proben zusammen.
Jezebel, die wieder in der Küche zu tun hatte, war von Minute zu Minute mehr von der Musik
begeistert. Die Livin' Sludge hatten mittlerweile ein volles Programm ausgearbeitet, in
dem für jeden Geschmack etwas dabei war. Orb kam es so vor, als sei die Magie ihrer Klänge noch
stärker geworden.
Dann rief Lou-Mae: »Es ist schon wieder dunkel!«
Orb sah aus dem Fenster. »Wir schwimmen wieder unterirdisch.«
Es dauerte eine Weile, bis sie begriff. Offenbar hatte auch Jonas der Musik gelauscht und war
darüber so in Verzückung geraten, daß er selig untergetaucht war, um sich von nichts auf der
Erdoberfläche ablenken zu lassen. Doch als sie ihre Proben beendet hatten, steuerte der Wal
wieder nach oben.
----

9. Kapitel
Llano
    Sie erreichten die erste Stadt, in der sie auftreten sollten. Der Saal war gut gefüllt, aber
nicht ausverkauft. Vermutlich dauerte es noch eine ganze Weile, bis Livin' Sludge im
ganzen Land bekannt sein würde. Dennoch waren die Musiker guter Dinge. Vor einem so großen
Publikum waren sie noch nie aufgetreten.
Viele im Publikum standen gelangweilt herum, und einige machten sogar abfällige Bemerkungen. Orb
fragte sich empört, warum diese Leute überhaupt gekommen waren. Dann lächelte sie grimmig.
Diesen Herrschaften würde sie es schon zeigen!
Die Band begann zu spielen, und von den ersten Tönen an ging eine Verwandlung im Saal vor
sich.
Die Songs selbst waren keine musikalische Offenbarung, doch die Magie darin tat ihre
Wirkung.
Beim zweiten Auftritt war die Halle ausverkauft.
Und so wiederholte es sich regelmäßig auf der Tournee. Nach einem halben Dutzend Städten war Livin' Sludge in aller Munde.
Plattenfirmen überschütteten die Gruppe mit Angeboten und wollten Studioaufnahmen machen.
Die Band diskutierte lange darüber, entschied sich aber schließlich gegen Plattenaufnahmen. Sie
befürchteten, die Magie würde auf Platte nicht rüberkommen. Tatsächlich klangen die
Raubpressungen, die von ihren Konzerten in Umlauf waren, ziemlich furchtbar. Von Magie war dort
nichts zu spüren. Zum Glück der Livin' Sludge kamen die Kritiker überein, daß es sich bei
den Raubpressungen um plumpe Fälschungen handeln mußte.
Die Band tourte durch den Osten des Landes, wandte sich dann nach Süden und gelangte schließlich
in den Südwesten.

Weitere Kostenlose Bücher