Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
schüttelte
den Kopf. »Aber eins muß ich dir sagen, Orb. Vielleicht hast du noch nicht das Llano gefunden,
aber so, wie du singst, könnte man meinen, er wäre immer schon in dir gewesen.«
Orb errötete. »So habe ich das noch nie gesehen«, begann sie, bevor sie vom Gitarristen
unterbrochen wurde.
»Wir müssen uns sputen. Die Show fängt gleich an!«
»Das weiß ich auch!« erwiderte Orb ungehalten und rauschte in ihr Zimmer, um sich
umzuziehen.
An der Tür drehte sie sich noch einmal um und rief: »Wo warst du denn mit Jonas?«
»Nirgendwo«, antwortete er verwundert. »Jonas und ich haben nur gewartet. Wann hast du ihn denn
gerufen?«
»Vor über zehn Minuten!« schimpfte Orb.
»Könnte es denn sein, daß er dich nicht gehört hat?«
»Er muß mich gehört haben, denn er ist ja schließlich doch gekommen.«
Jonas bewegte sich zur Halle. Orb und der Gitarrist warteten im Maul, um am Auftrittsort rasch
hinauszuspringen.
»Ich habe euch Kakao gemacht«, sagte Jezebel.
Sie hatten feststellen müssen, daß Jonas nicht nur kein H duldete, er war auch gegen alle
anderen Arten von Drogen, Alkohol eingeschlossen. Selbst das Koffein war aus dem Kaffee
entfernt.
Jonas kam zum Stehen und öffnete das Maul.
»He!« rief Jezebel.
Orb fuhr zu ihr herum und entdeckte, daß sie neben ihr stand.
»Ich dachte, du wolltest im Wal bleiben?«
»Das dachte ich auch!« antwortete der Succubus.
»Jonas hat uns offensichtlich vor die Tür gesetzt«, bemerkte der Gitarrist.
Orb wandte sich an den Wal und rief: »Jonas, Jezebel sollte eigentlich...« Sie hielt inne. Der
Wal war verschwunden.
»Wo sind wir hier?« fragte der Gitarrist.
»Wieso, hinter der Bühne vom...« Orb unterbrach sich erneut. Nein, dies war nicht der Saal. Sie
standen vor dem städtischen Krankenhaus.
»Jonas hat uns an die falsche Adresse gebracht«, bemerkte der Gitarrist. »Komisch, er hat sich
doch früher nicht geirrt.«
»Und warum hat er mich mit der Zunge nach draußen geschoben?« wollte Jezebel wissen. »Ich kenne
mich mit Dämonen und ähnlichen Wesen aus. Man kann bei ihnen nie ganz sicher sein. Ich fürchte,
er hat eigene Pläne, und für die kann er keinen von uns gebrauchen.«
»Ich kann es einfach nicht fassen!« erregte sich Orb. »Er hätte doch bloß zu sagen brauchen, daß
er etwas anderes vorhat. Dann wären wir von allein gegangen.«
»Ich denke«, sagte der Gitarrist, »darüber können wir uns später noch den Kopf zerbrechen. Zuerst
einmal sollten wir uns überlegen, was wir jetzt machen.«
»Das Krankenhaus liegt am entgegengesetzten Ende der Stadt!« Orb kämpfte mit den Tränen.
»Wir schaffen es nicht mehr bis zur Halle. Die Show sollte in dieser Minute beginnen!«
»Und was wird aus mir?« brummte Jezebel. »Gleich geht es bei mir los...«
Orb preßte sich die Hände an die Ohren und rief: »Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht, was wir
tun sollen!«
»Wir könnten zum Beispiel ein Taxi rufen«, erklärte der Gitarrist gelassen.
Doch kein Taxi ließ sich blicken.
»In Krankenhaus gibt es sicher ein Telefon«, sagte der Gitarrist.
Sie betraten das Gebäude. Anscheinend hatten sie einen Nebeneingang erwischt. Endlose leere Gänge
erwarteten sie. Also machten sie sich auf die Suche. An einer Ecke wären sie fast mit einem Arzt
zusammengestoßen.
»Endlich, da sind Sie ja!« rief der Mann hocherfreut. »Keinen Augenblick zu früh. Unsere Vorräte
waren schon vor einer Stunde restlos aufgebraucht, und der Nachschubwagen ist im Schnee
steckengeblieben.«
»Hier liegt offenbar ein Mißverständnis vor«, sagte Orb. »Wir gehören nicht hierher. Wir suchen
nur ein Telefon.«
»Sie haben die Medikamente nicht dabei?« Der Arzt wirkte entsetzt. »Aber man hat uns doch
mitgeteilt, daß sie von einer Rockband gebracht werden. Unsere Patienten schreien vor Schmerzen.
Wir wissen nicht, wie wir sie durch die Nacht bringen sollen! Hören Sie nur!«
Jetzt vernahmen sie es auch. Vielstimmiges Stöhnen drang aus mehreren Zimmern und wurde hin und
wieder von einem gellenden Schrei unterbrochen. »Methadon und ähnliches wirkt bei ihnen schon
nicht mehr«, erklärte der Arzt düster. »Die Entzugsschmerzen sind einfach zu stark
geworden.«
Der Gitarrist schluckte schwer und fragte dann: »Würde Ihnen H weiterhelfen?«
Ein Strahlen ging über das Gesicht des Arztes. »Sind Sie vielleicht doch der Kurier?«
Der Gitarrist zog das Päckchen aus der Tasche. »Muß wohl so sein.«
Der Arzt nahm das Päckchen und wog es in der Hand.

Weitere Kostenlose Bücher