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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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nicht will, müssen wir uns eben damit abfinden und den Auftritt absagen.«
Als die Zeit gekommen war, baten sie den Wal, sie nach Hawaii zu bringen. Jonas zögerte, als er
sich der Pazifikküste näherte. Doch dann stieg er hoch in den Himmel und setzte die Reise
fort.
Alle hingen an den Fenstern und blickten fasziniert auf die endlose Wasserfläche unter ihnen.
Doch da die Fahrt recht lange dauerte, ebbte das Interesse immer mehr ab. Bald gingen sie wieder
ihrem gewohnten Tagesablauf nach: Essen, Fernsehen, Proben.
In der Nacht kam Lou-Mae und weckte Orb. »Das stimmt etwas nicht«, flüsterte sie besorgt.
Orb rieb sich die Augen. »Was ist denn, habt ihr etwa Streit bekommen...«
»Nein, etwas mit Jonas stimmt nicht!«
Orb war sofort hellwach. »Was ist?«
»Er schwimmt, als wäre er betrunken. Ich fürchte, er ist krank oder so etwas.«
Orb wagte sich nicht vorzustellen, wie es wohl sein würde, im Bauch eines kranken Fisches zu
sitzen.
Sie warf sich einen Morgenmantel über, und als sie die Füße in die Pantoffeln schob, wurde ihr
bewußt, was Lou-Mae meinte. Der Wal trieb nach links und nach rechts, nach oben und nach unten,
so daß man nicht mehr erraten konnte, welchen Kurs er verfolgte.
»Kannst du ihn nicht fragen, was los ist?« bat eine sichtlich nervöse Lou-Mae.
Doch Orb brauchte gar nicht erst zu fragen, nachdem sie einen Blick aus dem Fenster geworfen
hatte. »Ein Sturm! Draußen braut sich ein Sturm zusammen. Ich sehe Blitze am Himmel!«
»Stürme kann Jonas nicht vertragen, oder?« flüsterte Lou-Mae.
»Er versucht, den Regentropfen auszuweichen. Ich fürchte, der Wal ist eingeschlossen, sieht
keinen Ausweg mehr.«
»Können wir denn nicht untertauchen... Wie dumm von mir, wir befinden uns ja mitten über dem
Ozean.«
»Ich habe es ja vorhergesagt«, murmelte Orb.
»Was passiert denn, wenn er von einem Regenguß erwischt wird?«
»Ich weiß es nicht. Der Fluch, unter dem er steht, verbietet ihm die Berührung mit Wasser. Wenn
er vom Regen getroffen wird, muß er mit furchtbaren Schmerzen rechnen. Doch ich habe keine
Ahnung, was das für Folgen für uns haben könnte.«
Jezebel betrat Orbs Zimmer. »Es kommt mir so vor, als sei Jonas auch eine Art Dämon. Dämonen
können zwar nicht sterben, aber sie spüren Schmerzen. Wahrscheinlich ist jeder einzelne
Regentropfen für ihn wie ein glühendes Stück Eisen für Menschen. Ein Sterblicher würde vielleicht
irgendwann in Ohnmacht fallen oder sogar sterben. Ein Dämon muß solche Schmerzen endlos und bei
vollem Bewußtsein ertragen.«
»Was hat das für Auswirkungen auf uns?« fragte Orb.
»Nun, vermutlich wird er springen, ruckartige Bewegungen machen, sich zusammenziehen... Was
würdest du tun, wenn jemand die ganze Zeit mit einem Brenneisen hinter dir her wäre? Ich fürchte,
uns stehen ein paar unruhige Stunden bevor.«
Der Gitarrist erschien. Sein Gesicht war grün.
»Gott, ist mir schlecht!« stöhnte er. »Können wir nicht irgendwas dagegen unternehmen?«
»Auch wenn es dir kein Trost sein dürfte, mein Schatz, das war noch gar nichts. Das Schlimmste
steht uns erst noch bevor«, brummte Jezebel.
»Du bist mir vielleicht eine Frohnatur«, schimpfte der Gitarrist matt.
Jezebel wollte etwas darauf entgegnen, besann sich dann aber eines Besseren und schleppte ihren
Geliebten rasch ins Badezimmer.
Orb starrte aus dem Fenster. »Verdammt, irgend etwas müssen wir doch tun können! Schließlich ist
Jonas nur durch unsere Schuld in diese mißliche Lage geraten.«
Der Organist kam mit Betsy. »Du hast doch schon einmal Regen herbeigezaubert, Orb«, erinnerte er
sie. »Es müßte dir dann doch auch möglich sein, Regen wieder verschwinden zu lassen.«
»Ja, das könnte ich versuchen. Ich weiß nur nicht, was man in einem solchen Fall singen muß.
Unter Umständen mache ich mit dem falschen Lied alles nur schlimmer.«
»Ja, das Risiko dürfen wir natürlich nicht eingehen.« Er dachte kurz nach. »Hör mal«, sagte er
dann, »du kannst uns auch von der Sucht abhalten. Probier doch mal, ob du Jonas nicht für eine
Weile von den Schmerzen befreien kannst, die Wasser ihm bereitet.«
»Auch das könnte ich versuchen, aber auch dazu kenne ich nicht die richtige Melodie...«
»Und wenn wir alle zusammen das Lied des Morgens spielen und singen...«
»Hm«, brummte Orb, dann machte Jonas einen Ruck, und sie wurde gegen eine Wand geworfen.
Alle kamen, nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatten, überein, es mit dem Lied des Morgens zu

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