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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Drummer starrte entsetzt auf die heranrückende Horde. »Kennst du vielleicht irgendein Lied
über Skelette?«
»Mein Vater hat mir vor vielen Jahren einmal eines vorgesungen. Ein blödes Lied, eines um Kinder
zu erschrecken.«
»Laß uns das mal versuchen«, forderte er sie auf.
»Nein, das ist einfach zu verrückt!« Sie schüttelte den Kopf. Aber war auch nicht diese Armee von
tanzenden Skeletten verrückt?
»Hm... ist das nicht The Drunken Sailor's Hornpipe ?« sagte Jezebel.
»Was meinst du?«
»Ein Tanz. Ich habe ihn vor fünfzig Jahren einmal gesehen, als ich mit einer Tanztruppe zusammen
war.«
»Du warst einmal Tänzerin?« fragte der Drummer verwundert.
»Das habe ich nicht gesagt.«
»Oh«, machte der Drummer nur.
Orb schlug die Harfe an und sang das alte Kinderlied; nach ein paar Takten stimmte der Drummer
mit ein. Während sie spielte, erinnerte sich Orb an ihre Kindheit, wie Pacian sie festgehalten,
gekitzelt und dabei den gruseligen Text gesungen hatte. Wie sehr hatte sie ihren Vater geliebt.
Nein, sie liebte ihn immer noch. Sie sagte sich, daß er wohl jetzt im Himmel die Seelen mit
seinen Liedern und Geschichten unterhalten würde.
Orb wischte sich über das Gesicht. Sie wußte nicht zu sagen, ob sie weinte oder nur der Regen
über ihre Wangen lief.
Die Skelette marschierten und tanzten unbeirrt weiter. Das Lied hatte keinerlei Macht über sie.
Sie torkelten in mehreren Reihen von allen Seiten heran. Eine Horde war nicht mehr weit von Jonas
Schwanzflosse entfernt.
Orb versuchte ein neues Lied, und als das auch nichts nutzte, stimmte sie ein viertes an. Aber
anscheinend war mit Musik nichts gegen diese Kreaturen auszurichten.
Ein Skelett löste sich aus der Horde und tanzte auf die Schwanzflosse zu.
Jezebel schüttelte den Kopf. »Das ist ganz eindeutig The Drunken Sailor's Hornpipe . Ich
denke, den Tanz kann ich noch ein wenig.« Sie begann sich wild zu bewegen, und tatsächlich tanzte
sie genau so wie die Skelette.
Das einzelne Skelett blieb stehen und starrte Jezebel aus leeren Augenhöhlen an. Nach einer Weile
bewegte es sich weiter, erreichte die Schwanzflosse und umarmte sie.
Die Berührung traf Jonas wie ein elektrischer Schock. Und tatsächlich blitzte es an der
Schwanzflosse auf.
Das Skelett war verschwunden, aber dafür war auch etwas von Jonas Schwanzflosse
verschwunden.
»Ich habe Euch doch gesagt, daß man vor Dämonen immer auf der Hut sein sollte«, erklärte Jezebel.
»Sie wollen wohl Jonas in einen der ihren verwandeln. Und wenn ich mich so umschaue, sind sie
zahlreich genug, um ihn vollkommen von seinem Fleisch zu befreien.«
Ein zweites Skelett löste sich aus der Phalanx und torkelte auf den Wal zu.
»Ich muß dem ein Ende bereiten!« schimpfte Orb.
Sie reichte Jezebel die Harfe und stapfte über den Walrücken. Für einen Moment registrierte sie
mit Überraschung, daß Jezebel die Harfe berühren konnte. Die Harfe duldete keine Berührung von
einem schlechten Menschen. Offenbar wußte das Instrument auch bei Dämonen sehr gut zu
unterscheiden.
»Nicht!« rief der Succubus ihr nach. »Ein einzelnes Skelett würde ausreichen, dich
umzubringen!«
Orb stockte. Jezebel hatte nicht unrecht. Was sollte sie denn gegen diese Ungeheuer
ausrichten?
Sie wußte nur, daß sie das nicht länger mit ansehen konnte und einfach etwas dagegen unternehmen
mußte.
»Die Skelette tanzen!« rief der Drummer. »Orb, du kennst doch einen ganz besonderen Tanz!«
Ja, sagte sich Orb. Selbst der Wal war verzückt gewesen, als sie für ihn den Tanana getanzt hatte.
Konnte das die Rettung vor diesen Kreaturen bedeuten?
Das zweite Skelett war nicht mehr weit von Jonas' Schwanz entfernt. »Trommle den Rhythmus vom
Lied des Morgens!« rief Orb. »Ich werde meinen Tanz vorführen.«
Sie versuchte es, aber ihr Morgenrock behinderte sie beim Tanzen. Ungeduldig riß sie ihn vom
Körper. Darunter war nur ihr kurzes Nachthemd, das wie eine zweite Haut an ihr klebte. Orb
schämte sich für diesen Anblick, denn der war aufreizender, als wenn sie sich ganz nackt gezeigt
hätte. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Um den Tanana nicht seiner Wirkung zu berauben,
brauchte sie vollkommene Bewegungsfreiheit.
Sie tanzte für das Skelett den Zigeunertanz, und der Drummer gab wirklich sein Bestes. Die
Kreatur hielt inne, verfolgte Orbs Bewegungen und versuchte dann, sie nachzumachen. Orb mußte
zugeben, daß dieses Wesen wirklich Talent besaß.
Nach ein paar Momenten ahmte es Orbs Bewegungen genau

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