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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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mir Passagen des Llanos beigebracht.«
»Er hat behauptet, es seien Passagen des Llanos«, wandte der Tod ein und winkte dabei mit der
Linken ab.
Orb entdeckte einen Ring an seinem Finger. Er sah genau so aus wie der, den Mym ihr geschenkt
hatte: eine Schlange, die sich mit dem Kopf in den Schwanz biß.
»Dieser Ring!« entfuhr es ihr. »Wie seid Ihr an den geraten?«
Er warf einen flüchtigen Blick darauf. »Oh, dieses kleine Zauberwerk? Es ist dämonischer Natur,
doch mit den Mächten des Guten verbunden. Solche Ringe sind nicht selten. Ich kenne einige Leute,
die so ein Stück tragen. Luna besitzt einige davon. Sie würde Euch sicher einen geben, wenn Ihr
sie fragt.«
Orb war zutiefst enttäuscht. Sie hatte Myms Ring für etwas Einmaliges gehalten, das nur sie
tragen durfte. »Nein, ist schon gut, ich war nur neugierig.« Ihre Tochter fiel ihr wieder ein.
Orlene würde den Ring bis zu ihrer Volljährigkeit tragen.
Danach konnte sie entscheiden, ob sie ihn behalten wollte oder nicht. Vielleicht würde sie ihn ja
fortwerfen, wenn sie erfuhr, daß solche Stücke nicht selten waren. Vielleicht würde sie glauben,
ihre Mutter hätte sich keine große Mühe bei der Auswahl eines Erinnerungsstücks gemacht... Dann
kam ihr etwas anderes zu Bewußtsein, etwas, das Thanatos eben angedeutet hatte. »Ihr meint, die
Weisen, die Natasha mir beigebracht hat, gehörten nicht zum Llano? War es denn nicht das Lied des
Morgens?«
Die beiden Inkarnationen sahen sich verblüfft an und schüttelten den Kopf. »Ich fürchte, wir
haben noch nie von einem solchen Lied gehört«, erklärte der Tod nach einem Moment. »Allerdings
basiert das Llano auf einer anderen Art von Magie als die, die wir benutzen. Es ist nicht
ausgeschlossen, daß er Euch wirklich einen Aspekt des Llanos beigebracht hat. Aber wenn dieses
Lied keine religiöse Hymne oder kein Psalm ist, will das nicht viel besagen...«
»Es ist ein Lied der Natur«, antwortete Orb unsicher. »Wenn man es singt, bricht, ganz gleich
welche Tageszeit in Wahrheit herrscht, die Morgendämmerung an. Ein anderes Lied von Natasha hat
eine Horde von tanzenden Skeletten vernichtet. Würde ein Abgesandter des Teufels so etwas
tun?«
»Ihr habt selbst gesehen, wie Natasha mit seinem Lied dämonische Kreaturen vernichtet hat?«
»Ja, und nicht nur ich, sondern auch meine Freunde.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, warum Satan so etwas zulassen sollte.« Thanatos zuckte die
Achseln. »Andererseits gehört das nicht zu meinen Aufgaben. Mars könnte mehr dazu sagen. Er
versteht etwas von Schlachten und Strategien. Und er ist geradezu ein Experte auf dem Gebiet der
Dämonenbekämpfung.«
»Wenn ich ihn einmal treffe, kann ich ihn ja fragen«, entgegnete Orb giftig.
»Wir freuen uns über Eure Kooperationsbereitschaft«, sagte Thanatos. Dann hob Chronos eine Hand.
Sie hielt ein Stundenglas.
Er drehte es um, und im nächsten Augenblick waren die beiden verschwunden.
Natasha und die anderen erwachten wieder zum Leben. Orbs Gedanken rasten. Wie sollte sie Natasha
auf die Probe stellen? Würde es ihr möglich sein, den Mann, den sie so sehr mochte, zu
täuschen?
Ja, sie hatten über Dämonen gesprochen. Sie hatte ihm erklärt, daß nicht alle Dämonen böse seien.
Ihm war das neu gewesen.
»Ich zeige Ihnen, wie nett Jezebel ist«, sagte sie jetzt.
In diesem Moment tauchte der Succubus mit Lou-Mae und dem Drummer bei ihnen auf.
»Jezebel, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich einem kleinen Test unterziehe?« fragte Orb
und errötete, weil sie sich zu sehr schämte.
»Natürlich, warum nicht«, antwortete der Succubus. »Ich hole nur gerade noch die anderen, dann
kann es von mir aus losgehen.«
Als sie mit Betsy und dem Organisten zurückkehrte, versammelten sich alle im Wohnzimmer.
»Also, was ist mit dem Test?« wollte Jezebel wissen.
»Nun, man hat mich gewarnt...« Orb zögerte, fand aber keinen Weg, es durch die Blume
auszudrücken. »Man... man hat mir gesagt, Natasha könne ein Dämon sein...«
Natasha sah sie verwundert an. »Ich habe wohl nicht richtig verstanden, oder?«
Orb nahm allen Mut zusammen. »Deshalb möchte ich einen Test durchführen. Und dazu benötige ich
eine Kontrollperson, an der sich feststellen läßt, ob ich den Test richtig anwende.«
»Wer hat Ihnen denn so etwas Blödsinniges erzählt?« fragte Natasha, und seine Verwunderung wich
rasch dem Zorn.
Orb zwang sich dazu, ihn anzusehen: »Chronos und Thanatos, die Inkarnationen der Zeit und

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