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Innere Werte

Innere Werte

Titel: Innere Werte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hamann
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Hammer-Gerät!« Paul war begeistert.
    »Ganz meiner Meinung!«, nickte Dieter. »Apropos Autos. Wir haben noch einige Saab-Fahrzeughalter, die wir überprüfen müssen.«
    »Dann war gestern also nichts dabei«, folgerte Martin völlig logisch.
    »Nein, aber es sind nicht mehr viele übrig. Wir finden ihn schon.« Dieter nahm einige Papiere und verabschiedete sich von den Kollegen.
    Kaum war er aus der Tür, klingelte das Telefon und Milster zitierte Martin zu sich. An seiner Stimme war deutlich zu hören, dass er verärgert war.
    »Seine Laune ist sicher nur wegen des Wetters so schlecht«, versuchte Paul Martin aufzumuntern.
    »Milster ärgert sich nie übers Wetter, aber immer über uns«, belehrte Martin ihn. »Aber bevor ich mir meinen Rüffel abholen gehe, besprechen wir noch, was zu tun ist.«
    Der Kommissar gab seinen Leuten Anweisungen, etwas mehr über Steffen Wellner herauszufinden und nochmals bei der Firma Severen wegen der Handschuhe nachzuhaken. »Wegen des Durchsuchungsbeschlusses bei Wellner gehe ich auf dem Weg zu Milster beim Staatsanwalt vorbei«, sagte Martin abschließend und machte sich auf den Weg.

39
     
    Katrin Buhr saß unschlüssig in ihrem Wagen in der Biebricher Allee und starrte auf das Haus der Schultes. Plötzlich öffnete sich die Tür und Tobias kam schnurstracks auf sie zu. Katrins Herz begann zu rasen. Sie versuchte, sich zu beruhigen, und blickte krampfhaft zur anderen Seite des Fensters hinaus.
    Wahrscheinlich geht er einfach an mir vorbei, dachte sie. Schließlich kennt er mich ja nicht. Aber Tobias öffnete die Beifahrertür. Katrin fuhr erschrocken zusammen, während Tobias sich ins Wageninnere beugte.
    »Warum stehen Sie hier und beobachten das Haus?«
    »Ich, ich …« Katrin war völlig überrumpelt und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Sie stehen hier bestimmt schon seit einer Stunde. Immer, wenn ich am Fenster vorbeigehe, sehe ich Sie. Was wollen Sie?« Der junge Mann schien nicht verärgert zu sein, eher neugierig. Er hatte eine freundliche Stimme.
    »Ehrlich gesagt, weiß ich das selbst nicht so genau.« Katrin senkte den Blick und verknotete ihre Finger. »Vielleicht suche ich Antworten.«
    »Auf welche Fragen?«
    »Mein Freund ist vor gut einer Woche ums Leben gekommen und ich weiß nicht, warum.«
    »Das tut mir leid.« Tobias setzte sich auf den Beifahrersitz und betrachtete die Frau.
    »Er ist umgebracht worden.«
    Tobias wartete bis sie weitersprach.
    »Und ich habe gelesen, dass Anja Schulte auch tot ist. Ist sie … war sie Ihre Mutter?«
    »Ja.«
    Katrin nickte nur.
    »Aber was haben Ihr Freund und meine Mutter miteinander zu tun?«
    »Ich weiß nicht genau. Nur, dass die beiden sich kannten.«
    »Wollen Sie auf einen Kaffee oder Tee mit reinkommen?«, fragte Tobias. »Hier draußen ist es ziemlich ungemütlich.«
    Katrin nickte. Vielleicht würde sie durch Tobias erfahren, wie weit die Polizei mit ihren Ermittlungen war.
    »Ich heiße übrigens Tobias«, sagte er, während er neben Katrin dem Haus entgegenging.
    »Ich bin Katrin.« Zum ersten Mal lächelte sie Tobias an und sah ihm in die Augen.
    Ein schönes Lächeln, ging es Tobias durch den Kopf.
    Katrin und die Frage, was der Tod seiner Mutter mit dem Tod ihres Freundes zu tun hatte, weckten sein Interesse. Auf irgendeine Art fühlte er sich sofort mit ihr verbunden. Das lag wohl an der Tatsache, dass sie beide in der gleichen Situation waren. Gemeinsamkeiten wirkten offensichtlich auch dann anziehend, wenn sie schrecklich waren.

40
     
    Martin klopfte an Milsters Bürotür und trat ein.
    »Da sind Sie ja endlich.« Sein Chef deutete mit der Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Martin nahm Platz. »Mir ist zu Ohren gekommen«, begann Milster ohne Umschweife, »dass Ihre Leute ein kleines Rennen durch Wiesbaden veranstaltet haben.« Martin wollte etwas darauf erwidern, wurde aber durch eine Handbewegung von Milster zum Schweigen verdonnert. »Und das Ganze auch noch auf Ihre Veranlassung. Sagen Sie, Sandor, sind Sie jetzt völlig übergeschnappt?«
    »Das fand im Zuge wichtiger Ermittlungen statt.«
    »Dann haben Sie das trotzdem von mir genehmigen zu lassen.«
    »Wenn ich mit jeder Entscheidung, die zu treffen ist, erst zu Ihnen komme, bringen wir den Fall nie voran.«
    »Was soll das heißen? Glauben Sie etwa, durch Einhaltung des Dienstweges verzögere ich die Ermittlungen?« Seine Stimme wurde laut. »Sie können sich nicht aufführen wie ein Sheriff im Wilden Westen. Das sind

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