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Innerste Sphaere

Innerste Sphaere

Titel: Innerste Sphaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Fine
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Stab an einem Ende und schwang ihn entschlossen, um Lacey in Schach zu halten. Sie versuchte, mit dem Schwert abzublocken, aber ich hatte recht – so stark war sie nicht. Der Stab krachte ihr auf den Arm und sie heulte auf. Sofort erwies sich, wie ungeübt ich war, denn meine andere Seite war ohne Deckung. Lacey stürmte vorwärts, ich wich zurück, aber nicht schnell genug. Sengender Schmerz schoss mir durch die Hüfte. Ich unterdrückte einen Schrei und taumelte zurück, während sie an mir vorbeistolperte. Als ich mein Gleichgewicht wiederfand, holte ich mit dem Stab aus wie mit einem Baseballschläger und traf Lacey am Kopf. Sie brach zusammen.
    Ich schaute an mir herunter – mein Hemd war zerrissen und mit Blut getränkt. Rasch bückte ich mich und griff nach Laceys Schwert, warf es aber gleich wieder weg, weil ich es geschafft hatte, mir damit das Hosenbein aufzuschlitzen. Aus purer Wut verpasste ich Lacey einen Tritt in die Seite. Doris brüllte zornig auf, als Malachi warnend meinen Namen rief.
    Gerade noch konnte ich schützend den Stab heben, ehe Doris den Krummsäbel schwingend mit gebleckten Zähnen auf mich losging.
    Die Augen weit aufgerissen.
    Der Mund erschlafft.
    Doris ging zu Boden, drei Messer steckten in ihrem Rücken.
    Dass Malachi mich rettete, musste er teuer bezahlen. Der Krummsäbel flog ihm aus der Hand. Blitzschnell packte er Juris Schwertarm und dann kämpften sie um die Waffe. Sie verschwanden in der Gasse, als sich eine Hand um meinen Knöchel schloss. Ich hob den Stab wie einen Speer und stieß zu – immer wieder –, bis Doris losließ.
    »Jetzt kapiere ich, warum er euch die Kehle durchschneidet«, brummte ich.
    Aus der Gasse drang das Echo von Malachis und Juris Vernichtungskampf. Unterdessen hieben Sil und die Unbekannte unverdrossenaufeinander ein, keiner von beiden zeigte Ermüdungserscheinungen.
    Und dann brüllte Malachi auf vor Schmerz.
    Mit einer Hand umklammerte ich den Stab, die andere presste ich auf meine Hüfte und hastete zur Gasse. Juri kehrte mir den Rücken zu. Er hatte den Krummsäbel ergattert, aber Malachis letztes Messer ragte aus seiner Schulter. Malachi war jetzt unbewaffnet, alle Scheiden leer. Und ich hielt seinen Stab in der Hand. Mir wurde kalt, als ich den Schmerz in seinen Augen sah. Sein Kragen und sein Hals waren voller Blut.
    Dann sah er mich und lächelte trotzig. »Lela, schlag fest zu. Egal, wo du ihn triffst.«
    Anscheinend dachte Juri, dass Malachi bluffte und drehte sich nicht um. Lachend sagte er etwas in einer Sprache, vielleicht Russisch. Malachis Augen blitzten, als er in derselben Sprache konterte. Juri knurrte und ging auf ihn los. Ich konnte nur vermuten, dass Malachi eine große Klappe hatte.
    Ich hob den Stab. »Das ist für vorhin, du Perverser.«
    Sobald er meine Stimme hörte, fuhr Juri das Schwert schwingend herum. Der Stab krachte auf sein Handgelenk. Er ließ die Waffe fallen, stürzte sich aber auf mich, sodass ich zu Boden ging. Mein Kopf krachte auf das Pflaster und als sich die Sternchen verzogen, lag Juri neben mir. Malachi hockte auf seinem Rücken, mit den Knien drückte er Juris muskulöse Arme runter. Als er meinen Namen rief, blinzelte ich, um sein Gesicht klar zu sehen.
    »Mir geht’s gut«, murmelte ich, denn ich hörte den verzweifelten Unterton in seiner Stimme. Ein paar Sekunden lang starrte er mich an, als würde er überlegen, ob er mir glauben sollte. Dann riss er das Messer aus Juris Rücken, packte ihn an den fettigen Haaren und riss seinen Kopf hoch, als wollte er ihm den Garaus machen.
    Juri schien das gar nicht einzuschüchtern. Er sah mir direkt in die Augen. »Du. Gehörst. Mir«, knurrte er, dann stöhnte er, als Malachi seine Stirn auf das Pflaster donnern ließ.
    Instinktiv rückte ich ein Stück zur Seite, nichts wie weg von den beiden.
    Malachi sah mir in die Augen, er wirkte unentschlossen. »Lela, kannst du bitte nach Ana schauen?«
    In seiner Stimme lag ein Flehen, jetzt nicht zu widersprechen, also stand ich mühsam auf und schleppte mich zur Straße. Das Mädchen, das anscheinend Ana hieß, schien sich ganz wacker zu schlagen. Als ich mich umdrehte und Malachi Bescheid sagen wollte, tauchte er hinter mir auf und verdeckte die Sicht auf Juri. Er legte mir die Hände auf die Schultern und dirigierte mich aus der Gasse hinaus. Dann wandte er sich dem Schwertkampf auf der Straße zu und machte einen Schritt vorwärts. Als spürte er Malachis Augen im Rücken, ließ Sil schlagartig von Ana ab

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