Innerste Sphaere
wir
huàidàn
hier und
kuàxiàwù
dort. Aber das Schlimmste war –«
»Russisch«, sagten sie gleichzeitig. Wir bogen um die Ecke.
Michael stand vor seinem Amboss und hämmerte auf einen rotglühenden Metallstreifen ein. Er war unglaublich, geradezu imponierend, unheimlich fett. Ich fragte mich, wie etwas so Gigantisches sich mit einer solchen Leichtigkeit bewegen konnte. Und auch wie er es schaffte, sich an seinen zahllosen Speckschichten, die von seinen Gliedmaßen, seinem Bauch und seinem Kinn hingen, nicht zu verbrennen. Aber als ich beobachtete, wie der Schweiß von den Hügeln und Tälern seines Körpers troff, fing ich an, seine Bewegungen wie eine Art anmutiges Ballett zu sehen. Je länger ich ihn betrachtete, desto schöner wurde er. Es erinnerte mich an Raphaels unbeschreibliches Lächeln und daran dachte ich gerade, als Michael mich bemerkte.
Sein Lächeln war … nicht so schön.
»Aber, Jesses Maria«, sagte er bedächtig und so anerkennend, dass Malachi sich sofort vor mich stellte. Michael lehnte sich zur Seite, um mich besser sehen zu können, und ich widerstand irgendwie dem Drang, mich hinter Malachi zu verstecken.
»Michael, das ist Lela, wie du sicherlich bemerkt hast. Ist ihre Rüstung fertig?«
Michael zog die Brauen hoch, sodass auf seiner Stirn fleischige Falten entstanden.
»Ach du meine Fresse. Ich hätte mir mehr Mühe gegeben, wenn du sie gestern mitgebracht hättest. Inspiration, weißt du.«
Malachi machte dieses grollende Geräusch, fing sich aber rasch wieder und räusperte sich. »Bitte, wir sind gerade ein bisschen inEile.« Er sah sich nach Ana um, vielleicht als Unterstützung, aber sie war weitergegangen, um ein besonders spitzes Messerset ein paar Regale weiter zu liebkosen.
Michael gestikulierte energisch mit dem nunmehr schwarzen Metallstück. »Ruhig Blut, du nutzloser Hohlkopf. Ich habe dir gerade deinen fünften Stab gemacht und deinen Krummsäbel allein diesen Monat sechsmal neu geschmiedet. Und dein achtes Messerset – wie schaffst du es eigentlich, sie so zu verbiegen? Du wirfst sie viel zu hart. Und eben erst habe ich deine dritte Rüstung gewachst – könntest du dich irgendwann entschließen, etwas weniger zu bluten? Rücksichtsloser Bock. Also hetz mich nicht und lass mich diesen Anblick würdigen. Ich habe es satt, dein jämmerliches Gesicht anzusehen.«
Ich biss mir auf die Zunge, um mich nicht kaputtzulachen, und stellte mich nun vor Malachi, in der Hoffnung, dass ein wenig weiblicher Charme den Lauf der Dinge beschleunigen könnte. »Michael, freut mich dich kennenzulernen. Deine Fähigkeiten und deine schöpferische Leistung – wow. Du machst wohl nie Pause.«
Michael zeigte lächelnd seine grauen Zähne und deutete mit dem werdenden Krummsäbel auf mich. »Endlich jemand, der mich würdigt. Du hast recht, Liebes, ich arbeite den ganzen Tag. Und die ganze Nacht.« Er machte eine ziemlich verstörende Bewegung, die vielleicht als Hüftschwung gemeint war, aber eher an eine gewaltige Meereswoge erinnerte. Es war geradezu hypnotisch. Wahrscheinlich aber nicht in der beabsichtigten Art und Weise.
Aus dem Augenwinkel sah ich Malachis Kiefermuskel zucken. Anscheinend interpretierte er Michaels Hüftschwung doch so, wie er gemeint war – und das machte ihn ziemlich nervös. Aber solange Michael und all seine Gerätschaften in respektvoller Distanz blieben, konnte ich ihn ruhig hätscheln – vorausgesetzt er gab uns, was wir brauchten.
»Was du nicht sagst.« Ich hob eine Augenbraue, mit meinen Fähigkeiten als Verführerin experimentierend. Der Typ war aber auch ein leichtes Opfer. »Also, ich kann es gar nicht erwarten zu sehen, was du für mich hast. Möchtest du es herzeigen?«
Malachis Muskel hatte aufgehört zu zucken, weil sein Mund nun offen stand. Ich warf ihm einen Blick zu, musste aber schnell wegsehen, um nicht loszukichern.
Michael schien auch etwas aus dem Konzept zu sein. »Oh. Himmel, Arsch und Zwirn. Ähm, es ist hier drüben. Mach den Mund zu, du Weichei«, blaffte er, als er Malachis verdutzte Miene sah. »Miss Lela, kommen Sie in mein Büro«, säuselte er charmant und deutete auf eine Reihe von Rüstungen.
»Ich habe Michael gebeten, das Modell, das er für Ana benutzt, anzupassen«, sagte Malachi leise.
»Und du hast nicht übertrieben. Beeindruckend«, summte Michael, sein Blick huschte über meinen Körper.
Mit großen Augen sah ich Malachi an, der sein Gesicht in den Händen vergrub. Wären seine Haare nicht
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