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Ins dunkle Herz Afrikas

Ins dunkle Herz Afrikas

Titel: Ins dunkle Herz Afrikas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Gercke
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willkommen fühlen, sollte man euch jedoch das Kleine, umAncishana, anbieten, trinkt es aus und geht. Ihr seid unerwünscht.«
    Sein breites Grinsen spaltete sein Gesicht. »Sollte euch allerdings nichts angeboten werden, lauft so schnell ihr könnt, denn man hat, vor, euch umzubringen. Da lohnt es sich, nicht noch gutes Bier zu verschwenden.«
    »Zuvorkommend, einem auf diese Art mitzuteilen, dass man zum Abschuss freigegeben ist, nicht wahr?« Henrietta stellte das Gefäß ab.
    Susi setzte sich plötzlich auf. »Kinder, seid mal leise - hört ihr es?
    Da - jetzt wieder!« Der Regen hatte wieder eingesetzt, das Wasser floss platschend von dem Grasdach herunter.
    Isabella schüttelte den Kopf, hielt dann aber inne. »Doch, irgendetwas höre ich - ein Knattern, wie ein Maschinengewehr, aber sehr leise?«
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    Unterschwellig erst, dann deutlicher vernahm Henrietta es. Jetzt hatte es sich zu einem Wummern gesteigert, kam näher, und dann wurde ihr klar, was sie hörte. »Ein Hubschrauber ...«, flüsterte sie, »... das ist ein Hubschrauber!
    Sie suchen uns!«, jubelte sie. »Ja!«, rief sie und ballte die Fäuste. »Ja!«
    Ihr Schrei ging in dem herannahenden Rotorenlärm unter, und dann war er über ihnen, zog eine weite Schleife, kam zurück, gerade als Susi und Henrietta aus der Hütte krochen und mit den Armen wedelnd einen wilden Tanz vollführten.
    Plötzlich stand Mary vor ihnen, das Gesicht zu einer Furcht erregenden Grimasse verzerrt, schlug sie Susi den Sjambok über den Rücken, trat Henrietta in die Beine. Sie knickte um, fiel in den Schlamm, sah den Hubschrauber hinter den Kronen der Dornen-akazien verschwinden. Mit einem wütenden Knurren rappelte sie sich auf und ging auf die Schwarze los.
    Mary schrie einige Worte in Zulu, die sie nicht verstand, deren Bedeutung ihr aber schnell und brutal klar wurde. Drei ihrer Männer kamen näher, mit breitem Grinsen entledigten sie sich ihrer Waffen, öffneten ihre Gürtel und dann ihre Hosen, langsam, ohne Henrietta und Susi aus den Augen zu lassen.
    Emveni, hatte Mary ihnen versprochen, später! Jetzt löste sie ihr Versprechen ein.
    »Susi, lauf!«, schrie Henrietta, »versuch, dich zu verstecken!« Doch Susi flüchtete sich zu dem einzigen Ort, der für sie Schutz bedeutete, in die Hütte und in Rons Arme, verfolgt von zwei der Männer, der andere wandte sich Henrietta zu. Aus der Hütte hörte sie Susis und Isabellas Schreie, übertönt von Rons Brüllen, das in Stöhnen endete. Dann war er leise, und Susi brach in schrilles Kreischen aus.
    Sie fühlte sich von hinten gepackt, Hände fummelten an ihrem Jeansverschluss.
    Sie roch den Rauch in seiner Kleidung, seinen scharfen Schweiß, hörte ihn grunzen. Für Sekunden hing sie wie willenlos in seinem Griff, ihr Gehirn weigerte sich zu erkennen, dass sie vergewaltigt werden sollte. Startdessen meinte sie die Schreie
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    Jeremys zu hören. Eine schwarze Welle von Übelkeit schlug über ihr zusammen.
    Plötzlich war ihre Hose offen, wurde heruntergerissen, und dann stieß er sein geschwollenes Geschlecht gegen ihr Gesäß, und alles, was ihr im Kopf herumging, war die jüngste AIDS-Statistik Südafrikas. Mindestens einer von vier Südafrikanern war infiziert, Weiße mitgerechnet. Tatsächlich waren prozentual weit mehr schwarze Südafrikaner infiziert als weiße. Welcher dieser vier Männer trug die Seuche in sich?
    Der hier, der sie gepackt hatte und mit seiner Hand ihre Schenkel auseinander drückte? Durch einen Trick ihrer überreizten Nerven meinte sie, ihn schon in sich zu spüren, und endlich begriff sie: dieser Mann, der tags zuvor einen anderen auf bestialische Weise umgebracht hatte, war kurz davor, ihr das Schlimmste anzutun, das einem Menschen außer dem Tod passieren konnte.
    Vergewaltigung. Eine weiß glühende Stichflamme explodierte durch ihren Körper.
    Jählings fand sie ihre Wut wieder, diese Urkraft, die Verzagtheit und Lethargie hinwegfegte, sie stark machte. Plötzlich spürte sie wieder Kraft in ihren Muskeln, spannte sie, sie trat, schlug um sich, stieß ihm die Ellenbogen in den Magen, so hart sie vermochte, aber er lockerte seinen Griff nicht lange genug, damit sie entkommen konnte. »Ich hasse euch, ihr blutrünstiges Pack, ich hasse euch!«, schrie sie, fast von Sinnen, »ich hasse Afrika! Ich hasse Afrika!«, wiederholte sie, bekam einen Arm frei, langte hinunter, durch seinen offenen Hosenschlitz, dort, wo es weich war und gleichzeitig hart, griff zu und drehte, so stark sie

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