Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
Vom Netzwerk:
zu gefährlich. Holen Sie auf jeden Fall Brusche.« Sie zwinkerte Pippa zu und fuhr fort: »Der wollte sich schon immer mal als Kriegsberichterstatter profilieren.«
    Pippa schüttelte lachend den Kopf. Sie war erleichtert, dass Christabel ihren Humor wiederfand.
    »Brusche kriegt sein Interview«, sagte die alte Dame bestimmt, »und niemand wird je erfahren, dass auch Christabel Gerstenknecht Momente der Schwäche verspürt.«
    »Dieses Geheimnis ist bei mir bestens aufgehoben«, erwiderte Pippa, »aber erlauben Sie mir trotzdem …«
    Sie öffnete die Terrassentür und rief nach Unayok. Sofort kam der Hund aus seiner Hütte und lief schwanzwedelnd zu Pippa. Vor der Terrassentür blieb er stehen und schüttelte sich, wobei er eine Fontäne feiner Wassertropfen versprühte. Erst danach betrat er das Haus. Seine Krallen klickten leise auf dem Parkett, als er zu Christabel ging und sie begrüßte, indem er sie sanft mit dem Kopf anstieß und leise schnaufte. Dann legte er sich zu ihren Füßen hin. Seine eisblauen Augen fixierten Pippa, als wollte er bestätigen, dass er seine Aufgabe genau kannte und niemand es schaffen würde, Christabel zu nahe zu kommen.
    »Wenn ich es recht bedenke: Mit Unayok an Ihrer Seite ist Brusche gar nicht nötig«, stellte Pippa fest.
    Pippa trat vor die Haustür und dachte darüber nach, wo sie Brusche am ehesten finden könnte. Er war mit Sicherheit im Dorf unterwegs, um Hintergrundmaterial für seine Sonderausgabe zu sammeln und möglichst viele Leute zu interviewen. Ihn aufzustöbern konnte dauern.
    Dann gehe ich zuerst zu Florian, dachte Pippa und spannte den Schirm auf. Sie ging um den Dorfteich herum. Aus dem Haus, das hinter Bornwassers Domizil lag, trat Erich, den sie am Bücherbus kennengelernt hatte. Zu ihrer Überraschung sperrte er die Haustür sorgfältig hinter sich ab. Er nickte ihr grüßend zu, schlug den Mantelkragen hoch und ging in Richtung Bushaltestelle die Straße hinunter.
    Storchwinkel verliert seine Unschuld, dachte Pippa melancholisch, es kommt gerade in der kalten und ungastlichen Realität an.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte den Turm in der Mitte des Dorfteiches hinauf bis zum Nest, das noch immer unbesetzt war. Die Störche schienen in diesem Jahr einen weiten Bogen um Storchwinkel zu machen.
    Pippa wischte sich den Regen aus dem Gesicht und betrat den schmalen Vorgarten des Hauses, in dem die Wieks wohnten. Florian öffnete die Tür, bevor sie klingeln konnte.
    »Ist mit Christabel alles in Ordnung?«, fragte er besorgt und entspannte sich sichtlich, als Pippa nickte.
    »Ich möchte dich dennoch bitten, Kontakt zu deiner Mutter aufzunehmen«, sagte sie. »Sie sollte erfahren, was hier los ist.«
    »Das habe ich schon versucht, leider vergeblich.« Er runzelte die Stirn. »In so einem Fall ist der ganzheitliche Therapieansatz dieser Kur echt blöd, es sind weder Telefone auf den Zimmern noch Handys erlaubt. Über die Dame im Büro bin ich nicht hinausgekommen, aber sie will meiner Mutter Bescheid sagen und ihr einen Rückruf ermöglichen. Auf jeden Fall muss ich warten, bis die heutigen Anwendungen abgeschlossen sind. Meine Mutter bekommt gerade irgendetwas, das Anima heißt und wohl ein Einlauf mit Öl, Milch oder Kräutern ist.« Er grinste schief. »Keine Ahnung, ob ich meine Mutter bedauern oder beneiden soll. Das reinigt ihr Verdauungssystem oder so. Genau hab ich es nicht verstanden – ich weiß nur, dass sie danach noch Ruhe braucht.«
    »Bist du mit dem indischen Englisch klargekommen? Ich finde das gar nicht so einfach. Ich muss mich immer erst einhören.«
    Florian zuckte mit den Schultern. »Die Frau sprach hervorragendes Deutsch, ohne jeden Akzent. Die haben viele deutsche Kunden, die bei ihnen kuren, und nicht jeder spricht Englisch. Deshalb gibt es mehrsprachige Angestellte. Meine Mutter hat sich auch aus diesem Grund für das Haus entschieden.«
    Der Bücherbus bog in die Dorfstraße ein und stoppte an der Haltestelle. Timo Albrecht stieg aus und kam auf dem Weg zu Mandy in ihre Richtung. Er winkte ihnen und rief: »Florian, ich habe Bücher für dich dabei! Komm doch später vorbei!«
    »Timo! Timo! Einen Moment, bitte!«
    Aus dem Haus gegenüber stürzte Sebastian Brusche und überquerte im Sturmschritt die Straße, während er an seinem allgegenwärtigen Diktiergerät nestelte.
    »Spontanes Statement eines Unbeteiligten, der noch nicht informiert ist«, sprach er hinein, als er vor Timo stand. »Timo, heute Morgen wurde bei

Weitere Kostenlose Bücher