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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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zugeben, dass der Mörder sich bisher nur Leute ausgesucht hat, die sich nicht durch Freundlichkeit auszeichneten.«
    »Ach, soll mich das etwa beruhigen?«, schnappte Martha.
    Der rotwangige Mann warf ein: »Meinst du, der hat eine Liste, auf der auch Zacharias Biberberg steht, Erich?«
    »Nee, aber du stehst drauf, wenn du mir nicht endlich die Kreissäge wiederbringst, die ich dir vor Weihnachten geliehen habe«, schoss dieser zurück.
    »Du traust dich was!«, rief der Mann. »Wie heißt es so schön? Erster Riecher, erster Stinker! Die kriegst du wieder, wenn du endlich das Loch im Zaun reparierst, damit deine vermaledeiten Hühner nicht mehr in meinen Blumenbeeten scharren können!«
    Als sich die allgemeine Heiterkeit gelegt hatte, fragte ein Mann, der sich bisher herausgehalten hatte: »War Hollweg eigentlich für oder gegen das Biberberg-Bauprojekt?«
    Beate Leising antwortete. »Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ihm ein gutes Stück des Landes gehörte, auf dem gebaut werden soll. Da hat er bestimmt einen Reibach gemacht.«
    Der rotwangige Mann beugte sich interessiert vor. »Du meinst, daher hatte er das Geld, mit dem er Lüttmanns Lütte Lüd übernehmen wollte?«
    Beate Leising zuckte mit den Achseln. »Woher sonst? Aber da sieht man mal wieder: Wenn die moralische Sonne tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.«
    Martha Subroweit sah die Frau überrascht an. »Ich dachte, es heißt, wenn die geistige Sonne tief steht …«
    Ihr Gegenüber machte eine wegwerfende Handbewegung. »Im Zusammenhang mit den Biberbergs passt alles.«
    Pippa wurde allmählich warm. Seit sie das Wartezimmer betreten hatte, war kein einziger Patient hereingerufen worden, aber niemanden schien es zu stören. Die Luft in dem überhitzten Raum war verbraucht und stickig, und sie beschloss, kurz nach draußen zu gehen.
    Die Arzthelferin an der Rezeption starrte missbilligend auf die Tür zum Behandlungszimmer, aus dem eine wütende Frauenstimme drang. In diesem Moment wurde diese Tür aufgerissen, und Gabriele Pallkötter stürmte heraus.
    Unvermittelt blieb sie stehen, trat noch einmal einen Schritt zurück und fauchte: »Sie setzen da aufs völlig falsche Pferd, Herr Doktor, glauben Sie mir. Irgendwann sollte Ihre Dankbarkeit gegenüber Frau Gerstenknecht enden – und zwar nicht erst mit ihrem Tod!«
    Gabriele Pallkötter wurde bewusst, dass sie Zuhörer hatte, und sie riss sich zusammen. Deutlich ruhiger fügte sie hinzu: »Ihre Loyalität ehrt Sie – aber wir alle wissen doch auch, dass Ihnen nichts anderes übrigbleibt …«
    Klingt für mich wie eine Drohung, dachte Pippa, während Gabriele Pallkötter grußlos aus der Haustür rauschte.
    Doktor Wegner kam aus dem Behandlungszimmer, sah Pippa und bat sie mitzukommen.
    »Tut mir leid, dass Sie das mit anhören mussten«, sagte er.
    »Die war aber ganz schön geladen.«
    Der junge Arzt winkte ab. »Nichts als heißer Wind – aber der nährende Regen danach wird leider ausbleiben. Ich erlebe Frau Pallkötter in letzter Zeit immer wieder in höchster Erregung. Vielleicht sollte ich ihr mal Valium verordnen.« Er grinste. »Oder mir.«
    Er ging hinter seinen Schreibtisch und setzte sich. Mit einer Handbewegung bat er Pippa, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Er sortierte einige Papiere auf seinem übervollen Schreibtisch, und Pippa sah nachdenklich zur Tür, die Gabriele Pallkötter für ihren lautstarken Abgang so schwungvoll aufgerissen hatte.
    Wegner ertappte sie dabei und sagte ironisch: »Frau Bolle, Sie muss ich nicht untersuchen, um die richtige Diagnose zu stellen. Sie lautet: Neugier . Im dritten Stadium, unstillbar.«
    »Genau, und die einzig wirksame Medizin ist, haarklein alles zu erfahren«, gab Pippa zurück. »Was war hier gerade los?«
    Wegner zuckte mit den Achseln. »Warum nicht. Frau Pallkötter wollte mich als Gründungsmitglied eines neuen Doppelkopfquartetts anwerben, bestehend aus ihr selbst, Kommissar Seeger, Hollweg und mir. Ich habe abgelehnt.«
    »Hollweg?«, rief Pippa aus. »Aber der …«
    »Sie weiß es noch nicht, und ich habe es ihr nicht gesagt. Sie kam direkt aus Wolfsburg in meine Praxis gerauscht.«
    »Im Wartezimmer wird über nichts anderes gesprochen! Hat sie sich die Ohren zugehalten?«
    »Sie glauben doch nicht, dass Frau Pallkötter sich herablässt, mit dem einfachen Volk im Wartezimmer zu sitzen. Die marschiert direkt zu mir durch.«
    »Aber Ihre …« Pippa deutete mit ihrem Daumen nach hinten.
    »In manchen Fällen ist selbst

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