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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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Dame nickte unmerklich und hatte sofort eine Erklärung parat. »Ich kann die Werksuhr von meinem Schlafzimmerfenster sehr gut sehen. Frau Bolle hatte bereits alle Uhren im Haus umgestellt, und ich machte mir Sorgen, Hollweg könnte die Zeitumstellung vergessen haben. Genau wie meine Sicherheitsexpertin hatte ich nicht mitbekommen, dass wegen der Osterfeiertage diesmal erst von Sonntag auf Montag umgestellt werden sollte.« Sie holte tief Luft und fuhr fort: »Die Straße war wie ausgestorben. Alle waren beim Eiersuchen. So weit bin ich schon Ewigkeiten nicht mehr allein gegangen. Das sollte ich öfter tun, danach würde ich auch ohne Heinrichs Tropfen tief und fest schlafen.«
    So viel zur offiziellen Version, dachte Pippa, ich halte jede Wette, dass sie sich nicht einen Meter aus ihrer Schaltzentrale wegbewegt und alles über die Monitore verfolgt hat. Gott sei Dank scheint niemand anzuzweifeln, dass Christabel körperlich noch imstande ist, derart weite Wege ohne die Sänfte zurückzulegen.
    »Als ich in die Werkshalle kam«, berichtete Christabel weiter, »hörte ich Sie, Frau Pallkötter, lautstark mit Herrn Hollweg streiten. Über die Aufteilung des gesamten Erbes der Doppelkopfrunde.«
    »Sie waren wirklich da? In der Firma?«, kreischte Gabriele Pallkötter fassungslos. »Warum können Sie nicht einfach tot umfallen, Sie alte Hexe?«
    »Ist das Ihre Lösung für alles? Dass die Leute, die Ihnen unbequem sind, sterben?« Christabel schüttelte den Kopf und sah Hartung an. »Frau Pallkötter erklärte, dass sie Waltraut Heslichs Erbe nur ausgeschlagen habe, damit die beiden nicht des Mordes verdächtigt würden und Hollweg erben könnte. Sie machte überdeutlich, dass sie jetzt erwartete, von ihm ihren Anteil ausgezahlt zu bekommen.«
    »Dieser Gierschlund!«, brüllte es so zornig aus dem Nest, dass einige der Zuhörer zusammenzuckten. »Erst die Waltraut und jetzt auch noch Hollweg! Dieses undankbare Pack! Er wollte mir verweigern, was mir rechtmäßig zustand! Die Hälfte des Vermögens!«
    »Ich hätte gut darauf verzichten können, zu sehen und zu hören, was dann geschah. Ganz abgesehen davon, dass ich um mein eigenes Leben fürchtete«, sagte Christabel und lachte leise. »So wenig noch davon übrig ist – ich wollte es nicht in einer Wanne voll flüssigem Gips beenden. Und das plante Hollweg offensichtlich für Frau Pallkötter, denn er entfernte die Abdeckung, während er auf sie einredete, sie sollte besser nach seinen Regeln spielen, wenn sie nicht alles verlieren wolle.«
    »Sehen Sie? Er trachtete mir nach dem Leben!«, rief Gabriele Pallkötter triumphierend. »Ich konnte mich nur retten, indem ich schneller war! Während er mit dieser Abdeckung beschäftigt war, schnappte ich mir eine dieser vierfüßigen Gehhilfen, die in der Firma an jeder Ecke herumstehen. Als er dann einen Schritt auf mich zukam, dachte ich, mein letztes Stündlein hätte geschlagen! Ich riss das Ding hoch und traf ihn mit allen vier Stümpfen direkt auf den Solarplexus. Er kippte nach hinten wie ein nasser Sack.«
    Christabel kannte die Wahrheit die ganze Zeit über, wusste aber nicht, wie sie das publik machen sollte, ohne ihre zweifelhaften Beobachtungsmethoden zu verraten. Kein Wunder, dass sie mich dann auf die Lösung angesetzt hat, dachte Pippa. Dumm gelaufen, Pallkötter, du hättest dir nicht ausgerechnet die Manufaktur aussuchen sollen, um den Schlusspunkt unter deine Doppelkopfrunde zu setzen.
    »Sie müssen nur meine Gehhilfen in der Firma untersuchen, um die zu finden, die Frau Pallkötter benutzt hat, Herr Hartung«, sagte Christabel. »Es ist die mit ihren Fingerabdrücken. Meine können es ja nicht sein – ich trage immer Handschuhe.« Sie wandte sich Mandy zu. »Ich bin erschöpft, meine Liebe. Bist du so gut?«
    Mandy hakte die alte Dame unter und führte sie langsam in Richtung Gutshaus. Alle sahen ihnen nach, bis Gabriele Pallkötter sich noch einmal zu Wort meldete und die Menschen am Dorfteich sich ihr wieder zuwandten.
    »Es blieb mir doch nichts anderes übrig!«, schrie sie. »Das müsst ihr doch verstehen! Das war Notwehr! Ich habe ihn aus reiner Notwehr getötet, sonst wäre ich die Nächste gewesen!«
    Die Dorfbewohner drehten ihr kollektiv den Rücken zu, um sie mit Verachtung zu strafen, also legte sie in einem letzten Aufbäumen noch einmal an Lautstärke zu. »All die Arbeit und das mühselige Zusammentragen des Geldes! Sollte ich denn gar nichts davon haben? Das versteht ihr doch! Wer würde

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