Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)
Kostüm und war perfekt geschminkt.
»In der Detektei und Alibiagentur Dornbier bekommen Sie alles aus einer Hand«, sagte sie. »Sichern Sie sich selbst ab, und behalten Sie gleichzeitig die Gegenseite im Auge. Zu einem minimalen Aufpreis verpflichte ich mich vertraglich zu unbedingter Loyalität gegenüber Ihnen als meinen Kunden. Dornbier-Alibis – ganz sicher eine sichere Sache.« Daria Dornbier lächelte und fügte hinzu: »Ein Wort noch an dich, Pippa Bolle: Eine Alibiagentur ist mindestens so lukrativ wie ein Haushüterservice – Menschen haben immer etwas zu verbergen. Wir sollten uns zusammentun. Meine Nummern hast du ja. Ruf mich an.«
»Anrufen ist mein Stichwort«, sagte Brusche. »Ich höre gerade, dass unsere Leitung nach Berlin steht. Am Telefon sind unser Professor Meissner und Florian Wiek, der uns von seinem spannenden Praktikum bei der KPM Berlin erzählen möchte. Guten Abend, Professor Meissner.«
»Chrrrr … piep … piep … piiiiep … Abend, meine sehr verehrten Damen und Herrchrrrr … piiiep …«
»Professor Meissner? Hören Sie mich?«, rief Brusche.
»Chrrrr … piiiiep …«
»Die Leitung nach Berlin scheint momentan gestört. Wir versuchen es später noch einmal und überbrücken mit einem kurzen Werbeblock«, sagte Brusche.
Der alte Heinrich und Maik Wegner erschienen auf dem Bildschirm. Sie flankierten das Schild ihrer gemeinsamen Praxis für Spökenkiekerei und Allgemeinmedizin.
»Bei uns werden Sie ab sofort im ehrlichsten Sinne des Wortes ganzheitlich betreut«, verkündete Heinrich.
»Es erwarten Sie vertrauensvolle Gespräche …«, fügte Maik Wegner hinzu.
»… genaue und sorgfältige Untersuchungen …«
»… Anamnese der Vergangenheit – und der Zukunft …«
»… individuell für Sie erstellte Medizin …«
»… aus den Händen zweier Menschen, auf die Sie sich verlassen können: Heinrich Alt und Maik Wegner – die Praxis Ihres Vertrauens.«
»Hausbesuche jederzeit«, schloss der alte Heinrich, »wir kommen, wenn Sie es sich wünschen.«
»Liebe Zuschauer, wir haben leider immer noch Probleme mit der Telefonleitung nach Berlin. Es sieht so aus, als käme die Verbindung heute leider nicht zustande«, sagte Brusche. »Aber Pippa Bolle hat einen Studiogast. Bitte, Pippa.«
Pippa und Exkommissar Seeger standen an einem Tisch, der ohne Zweifel aus der Werkstatt von Herrn X stammte.
»Ich freue mich, Kriminalhauptkommissar a. D. Paul-Friedrich Seeger bei uns begrüßen zu können«, sagte Pippa.
Seeger, in traditioneller Cordhose und knapp sitzender nagelneuer Wachsjacke, nickte einen Gruß in die Kamera.
»Wie schmeckt Ihnen das Leben als Privatier, Herr Seeger? Vermissen Sie Ihre Arbeit als Ermittler?«
Seeger lächelte. »Christabel Gerstenknechts Vermächtnis, die Stiftung Heimathaus Storchenkrug , lässt mir keine Zeit für Langeweile.«
»Wenn ich richtig informiert bin, bauen Sie eine Art Volkshochschule für das Storchendreieck auf? Können Sie unseren Zuschauern schon einen Vorgeschmack auf das kommende Angebot geben?«
»Neben Kursen in Altmärker Platt und Ihren Sommerferienkursen in Englisch und Italienisch, Frau Bolle, planen wir für alle Altersgruppen eine Grundausbildung in Selbstverteidigung, für die wir Kommissar Hartung gewinnen konnten. Ich selber halte einen Kurs mit praktischen Übungen: Wie sichere ich Haus und Hof mit einem Hausschlüssel?« Seeger grinste. »Dieses Angebot würde ich jedem Einwohner von Storchwinkel dringend empfehlen. Außerdem wird Professor Meissner Interessierte auf ornithologische Wanderungen führen, sowohl hier in der Umgebung als auch im Naturpark Drömling.«
»Aber wie wollen Sie das alles finanzieren?«
»Frau Gerstenknecht hat es mit juristischer Unterstützung geschafft, dass die Erbmassen Bornwasser, Heslich und Hollweg der Stiftung zugesprochen wurden. Somit gehört der Storchenkrug nun ebenfalls der von ihr gegründeten Stiftung. Sämtliche Gelder fließen zu hundert Prozent in den finanziellen Grundstock für die dringend notwendigen Modernisierungsmaßnahmen, die Anschaffung aller Lehrmittel und den Aufbau des Kursangebotes.«
»Unsere Zuschauer wird in dem Zusammenhang interessieren, Herr Seeger: Kann Frau Pallkötter nicht doch noch ihren Anspruch geltend machen?«
Seeger schüttelte den Kopf. »Die gesamte Erbmasse gehörte bei seinem Ableben Maximilian Hollweg. Frau Pallkötter ist als …«, er räusperte sich, »Schuldige … somit von der Erbfolge ausgeschlossen.«
»Was
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