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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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hörte die Antwort. Er stemmte die Hände in die Seiten und schnarrte: »Und das sollen wir Ihnen glauben?«
    Christabel Gerstenknecht würdigte ihn keines Blickes. Sie zog sich die Handschuhe bis zum Ellbogen glatt und sagte zu Seeger: »Lauern da draußen noch mehr von Ihren Männern? Als Nächsten hätte ich dann gern jemanden, der souverän ist und entsprechende Umgangsformen besitzt. Unsichere und vorlaute Menschen kann ich nur schwer ertragen.«
    Hartung fiel buchstäblich in sich zusammen. Er rang sichtlich um Fassung und zwinkerte nervös hinter seiner modernen breitrandigen Brille.
    Zu ihrer Überraschung empfand Pippa Mitleid mit dem etwas zu forschen Ermittler. Vermutlich hat Christabel bei ihm einen wunden Punkt getroffen, dachte sie, es kann für Hartung aber auch nicht leicht sein, neben jemandem wie Seeger ein eigenes Profil zu entwickeln.
    Um die unangenehme Situation zu entspannen, sagte sie, an Hartung gewandt: »Die Herrschaften sind in einer Sitzung und wollten gerade die neue Kollektion in Augenschein nehmen.« An die Adresse von Christabel und ihren Mitarbeitern fügte sie hinzu: »Vielleicht lassen die Herren Kommissare und ich Sie deshalb für einen Moment allein, bis das erledigt ist.«
    Christabel Gerstenknechts anerkennender Blick verweilte auf Pippa, als sie sagte: »Bleiben Sie. Sie gehören dazu, Pippa, und wenn man der Polizei nicht vertrauen kann – wem dann?«
    Sie gab Hollweg, der noch immer am Safe stand, ein Handzeichen, und er öffnete die Tür weit und sah hinein. Dann drehte er sich entgeistert zu den anderen um. Um allen Anwesenden freie Sicht ins Innere des Stahlschranks zu gewähren, trat er einen Schritt zur Seite.
    »Alle Zwerge sind da, die Kollektion ist vollständig«, sagte er. »Das kann nur eines bedeuten: Der Wichtel von Frau Heslich ist ein Plagiat.«

Kapitel 11
    S chlagartig wurde es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Aller Augen richteten sich auf Christabel. In den Mienen ihrer Mitarbeiter spiegelte sich eine Mischung aus Entsetzen und Spannung, so als erwarteten sie von der alten Dame eine Reihe von knappen Anweisungen, die zur sofortigen Lösung dieses Rätsels führen würden.
    In diesem Moment platzte Brusche in den Raum. Instinktiv erfasste er die geladene Atmosphäre. »Was habe ich verpasst?« Er zückte sein Aufnahmegerät, schaltete es an und hielt es hoch. »Wem galt die Bombe, die hier gerade hochgegangen ist?«
    Laute Rufe vor dem Gebäude lenkten die Anwesenden vom Auftauchen des Lokalreporters ab. »Der erste Storch! Er ist gelandet!« – »Wo denn? Ich habe nichts gesehen!« – »Der muss irgendwo zwischen MEK und dem Gutshaus runter sein!« – »Mist! Falsche Dorfseite! Ich bin aus dem Rennen!«
    Bis auf Christabel hielt es niemanden mehr am Konferenztisch; auch Pippa sprang auf, um aus dem Fenster zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatte sich vor der Ade-Bar die halbe Dorfbevölkerung versammelt und diskutierte aufgeregt. Ein paar Neugierige machten sich bereits auf den Weg zum Ciconiaplatz.
    »Der erste Storch? Ich muss los!«, rief Brusche und rannte aus dem Konferenzzimmer.
    »Er könnte bei uns gelandet sein«, murmelte Florian Wiek und wandte sich aufgeregt zu Christabel um, die ihm mit einer knappen Handbewegung die Erlaubnis erteilte, die Besprechung vorzeitig zu verlassen.
    »Meine Herren, es sieht so aus, als hätte ein Ciconia ciconia soeben unsere Sitzung beendet«, sagte die alte Dame. »Höhere Gewalt, sozusagen. Hollweg, Sie erstellen bis Mittwoch nach Ostern eine Liste von Verdächtigen, die für die Herstellung des Plagiats in Betracht kämen, und händigen sie dann den Herren Kommissaren aus. Wer nach einem Mörder sucht, kann auch für uns Augen und Ohren offen halten. Und jetzt, meine Herren, entschuldigen Sie mich. Ich bin müde.«
    Sofort eilten Pippa und Bartels zu Christabel, um ihr behilflich zu sein.
    »Wir begleiten Sie nach Hause, Frau Gerstenknecht«, sagte Hartung schnell. »Wir wollen noch einmal mit Ihrem Stiefsohn und Frau Wiek sprechen.«
    Die alte Dame sah ihn ungerührt an und zog sorgfältig ihre Handschuhe glatt. »Merken Sie sich Ihre Fragen während der nächsten zwei Wochen, Kommissar Hartung. Die beiden sind heute Morgen abgereist und jetzt …«, sie blickte auf die Uhr an der Wand, »über den Wolken, wenn ich nicht irre.«
    Über Seegers Gesicht huschte ein amüsiertes Lächeln, aber der junge Kommissar schnappte nach Luft. »Das ist unerhört! Sie alle

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