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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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Bornwasser, Frau Pallkötter und Ihnen hatte im Dorf noch mit Waltraut Heslich zu tun?«
    Hollweg beherrschte sich mühsam, als er ruhig antwortete: »Wir haben jeden Freitagabend Doppelkopf gespielt – und nicht Monopoly mit Gartenzwergen, lieber Kollege Bartels.«
    Brusche hatte sich neben Pippa gestellt und raunte ihr begeistert ins Ohr: »Großartig – hoffentlich kann ich mir alles merken. Dagegen war der Kalte Krieg ein Freundschaftsspiel!«
    Hollweg straffte die Schultern. »Bei dieser unerhörten Unterstellung bleibt mir nichts anders übrig, als meinen Rücktritt …« Vergeblich forschte er im Gesicht seiner Chefin nach einem Zeichen des Protests. »… aus der Firma in Erwägung zu ziehen«, beendete er seinen Satz lahm.
    »Ich stehe selbstverständlich jederzeit zur Verfügung, Kollege Hollwegs Position kommissarisch zu übernehmen«, verkündete Bartels pompös. Es fehlte nicht viel, und er hätte vor Christabel Gerstenknecht salutiert.
    Hollweg maß seinen Kontrahenten von Kopf bis Fuß. »Nun, dann würde wenigstens wieder eine Stelle für einen Entwickler mit so hervorragenden Talenten wie denen meines geschätzten Kollegen Lohmeyer frei. Das täte der Firma wirklich gut.«
    »Meine Herren!« Christabel Gerstenknecht hob die Hand, und die Konkurrenten verstummten schlagartig. »So sehr mich Ihre Unterhaltung amüsiert – es ist März und zu kalt, um hier draußen auf den Sommer zu warten. Wir sehen uns bei der Besprechung.«
    Brusche nahm seine Position wieder ein, und die Sänfte wurde über einen großen gepflasterten Hof bis vor eine große Halle getragen. Bartels reichte Christabel Gerstenknecht die Hand und half ihr beim Aussteigen. Dann nahm er ihren Arm und ging mit ihr langsam zur Werkshalle. Brusche, endlich erlöst, zog einen Fotoapparat aus seiner Umhängetasche und machte Anstalten, den beiden zu folgen.
    »Moment, Herr Brusche. Ihre Kamera, bitte.« Hollweg streckte auffordernd die Hand aus.
    »Aber ich recherchiere gerade für einen Artikel«, protestierte der Reporter. »Frau Gerstenknecht hat …«
    »Ihnen erlaubt, in der Halle zu fotografieren? Das hat sie garantiert nicht. Das nennt man nämlich Werksspionage.« Hollweg schnippte ungeduldig mit den Fingern. »Entscheiden Sie sich, Brusche: Wenn Sie in die Halle wollen – her damit.«
    Am Eingang der Halle stand eine der vierfüßigen Gehhilfen bereit. Christabel Gerstenknecht stützte sich schwer auf sie, als sie zu einem Pult ging, neben dem Florian Wiek mit einer Trompete in der Hand bereits wartete. Die alte Dame nickte ihm zu. Er setzte das Instrument an und blies eine ohrenbetäubende Fanfare, die aus allen Ecken der Fabrik widerhallte. Sofort verließen die Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze und versammelten sich vor dem Rednerpult.
    »Rufen Sie Ihre Leute jeden Tag um diese Zeit hier zusammen, Frau Gerstenknecht?«, fragte Brusche.
    Die alte Dame lächelte fein. »Würde das wirklich zu mir passen, Herr Brusche? Berechenbarkeit? Nein, ich komme immer zu unterschiedlichen Zeiten. Erst durch die Fanfare erfahren die Mitarbeiter, dass ich im Betrieb bin. Käme ich täglich um Punkt zehn Uhr, würden sie um genau fünf vor zehn anfangen zu arbeiten – und den Rest des Tages verbummeln.«
    Auf der einen Seite die harte, unnachgiebige Chefin, dachte Pippa, und auf der anderen fördert sie einen Bücherbus. Zusätzlich hat sie den Wettbewerb um den ersten Storch des Jahres ins Leben gerufen und erfüllt den Gewinnern kostspielige Wünsche – und selbst das dient noch dem Naturschutz. Wirklich alles, was diese Frau tut, ist zielgerichtet.
    Christabel Gerstenknechts Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
    »Liebe Mitarbeiter! Heute ist Gründonnerstag, und das Osterfest steht vor der Tür«, sagte die alte Dame. »Normalerweise würdet ihr von mir an diesem Tag einen frischen Baumkuchen für die österliche Kaffeetafel bekommen. Jeder weiß: Das ist in diesem Jahr nicht möglich.« Sie machte eine Pause und blickte ernst auf ihre Zuhörer. »Im Zusammenhang mit den Ereignissen der letzten Tage möchte ich euch deshalb bitten, alles Ungewöhnliche, ja überhaupt alles, was zum Tode unserer Mitbürger Waltraut Heslich und Harry Bornwasser erwähnenswert scheint, nicht für euch zu behalten. Meine persönliche Assistentin und Sicherheitsberaterin Pippa Bolle«, sie zeigte auf die Haushüterin, die sich unerwartet im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit wiederfand, »wird für alles ein Ohr haben und sich bei Bedarf um weitere Maßnahmen

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