Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
Vom Netzwerk:
sollten sich zu unserer Verfügung halten, falls wir noch weitere Auskünfte wünschen.«
    »Sicher.« Christabel Gerstenknecht nickte graziös. »Aber nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung, junger Mann.«
    Bartels und Lohmeyer wurden von Christabel zum Sänftendienst eingeteilt, während Pippa, Hollweg und die beiden Kommissare neben ihr gingen. Als sie aus dem Fabriktor kamen, wartete vor der Ade-Bar eine Delegation von Dorfbewohnern auf sie. Auf einen Wink Christabels hin setzten Bartels und Lohmeyer die Sänfte ab.
    Ohne Umschweife fuhr Erich, der offenbar als Wortführer eingesetzt war, Kommissar Seeger an: »Auf Sie haben wir schon gewartet! Wie stellen Sie sich das eigentlich vor? Denken Sie, wir können fliegen?«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Lassen Sie uns in die Ade-Bar! Wie sollen wir sonst herausfinden, wo der erste Storch landet?«
    Die anderen Dörfler murmelten zustimmend.
    »Was bringt uns die ganze moderne Technik, wenn wir sie nicht nutzen können?«, fuhr Erich fort. »Mord hin oder her – wir wollen an unseren Übertragungsmonitor!«
    »Tut mir leid, aber das geht nicht«, sagte Seeger. »Haben Sie noch etwas Geduld. Spätestens am Wochenende können Sie Ihr Café wieder betreten.«
    Erich rang verzweifelt die Hände. »Am Wochenende? Das ist viel zu spät! Bis dahin kann alles entschieden sein … und wir haben vielleicht einen falschen Gewinner! Wir brauchen unsere Direktübertragungen jetzt, Herr Kommissar! Dringend.«
    Wieder taten die Umstehenden murmelnd ihre Zustimmung kund und nickten ernst.
    »Alles sehr heikel, Herr Kommissar«, witzelte Martha Subroweit. »Sie müssen Erich verstehen. Der Storch hat eben eine ganze Weile auf seinem Dach gesessen. Mein Nachbar würde sehr ungern seinen Gewinn verpassen, nur weil der Beweis fehlt.«
    »Wozu haben wir denn an jedem Nest Webcams installiert?«, rief Erich. »Damit wir Beweise haben! Und jetzt soll der erste Storch landen, ohne dass wir es gemeinsam beobachten und bezeugen können?«
    »Wie gesagt: So leid es mir tut«, sagte Seeger, »aber ich sehe keine Möglichkeit, das zu erlauben.«
    »Ich habe einen Vorschlag, mit dem bestimmt beide Parteien leben können«, schaltete Pippa sich ein. »Wenn Sie den Fernseher ins Schaufenster stellen, könnten die Storchwinkeler von der Straße aus alles verfolgen. Und es muss keinen Streit geben, wer der rechtmäßige Gewinner ist.«
    »Na toll«, murrte Hartung und verdrehte die Augen, »damit haben wir rund um die Uhr Gaffer vor dem Fenster, die uns bei der Arbeit beobachten.«
    »Und ich dachte, Sie stehen gerne im Rampenlicht und lassen sich bewundern«, bemerkte Christabel leichthin.
    Hartung setzte zu einer geharnischten Erwiderung an, aber Seeger ließ es nicht dazu kommen.
    »Das ist eine hervorragende Idee«, sagte er. »Kollege Hartung, wir sorgen jetzt dafür, dass das Schaufenster seinem Namen gerecht wird.«
    Die Dorfbewohner klatschten Beifall und eskortierten die Kommissare die wenigen Schritte zum Eingang des Cafés. Nach und nach versammelten sich immer mehr Storchwinkeler vor dem Schaufenster, und diejenigen, die in der Zwischenzeit im Dorf nach dem Storch Ausschau gehalten hatten, berichteten nun.
    »Erich, in deinem Garten ist er definitiv nicht«, sagte einer, und ein anderer Mann fügte hinzu: »Vom Weg zu Heinrichs Mühle aus konnte ich den Storch auf Bornwassers Nest stehen sehen.«
    »Wie bitte?«, rief Erich entrüstet. »Das fehlte gerade noch! Säuft ein ganzes Fass alleine aus und soll dann auch noch gewinnen?«
    Während die Storchwinkeler diese Neuigkeiten aufgeregt diskutierten, führte Christabel mit Hollweg eine leise Unterhaltung über das plagiierte Modell der aktuellen Zwergenkollektion. Pippa schnappte allerdings nichts als ein paar Wortfetzen auf.
    Interessiert sah sie zu, wie die beiden Kommissare den Fernseher im Schaufenster aufstellten und anschlossen. Als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte, fuhr sie erschrocken zusammen. Eine Frau flüsterte ihr ins Ohr: »Ich bin Beate Leising, ich arbeite in der Fabrik. Kann ich Sie kurz sprechen? Unter vier Augen?«
    Pippa nickte und ging mit ihr ein paar Schritte zur Seite.
    »Ich wollte nur …«, sagte Beate Leising schüchtern, »weil doch Frau Gerstenknecht vorhin gesagt hat, wir sollen es Ihnen erzählen, wenn wir …«
    Es geht los: der erste Hinweis aus der Bevölkerung, dachte Pippa.
    »Sie möchten mir etwas erzählen …« Pippa suchte kurz nach einer neutralen Formulierung und fuhr dann

Weitere Kostenlose Bücher