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Ins offene Messer

Ins offene Messer

Titel: Ins offene Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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freundlicher zu werden. Mein Gott, zuerst war’s ganz schön heavy. Die haben versucht, mir alle Morde anzulasten. Ich hab denen gesagt, Scheiße, was redet ihr da? Ich bin in Australien gewesen. Wie soll ich das gemacht haben?»
    «Hat die Polizei irgendwelche Spuren?» fragte Sam.
    «Nein, eigentlich nicht. Ein Stück die Straße runter hat gestern ein schwarzes Auto geparkt, ungefähr von drei bis um sechs. Hat vor einem Haus geparkt. Der Frau, die dort wohnt, ist das aufgefallen, und sie hat sich gefragt, wem der Wagen wohl gehört.»
    «Sie wissen nicht zufälligerweise, was für eine Marke es war?» fragte Sam.
    «Das konnte sie nicht sagen. Einfach nur, ein schwarzes Auto.»
    Sam und Gus wechselten Blicke.
    «Wann hat man Sie gehen lassen?» wollte Sam wissen.
    «Gegen Mittag. Ich bin zum Haus gegangen, hab ein paar Sachen in den Wagen geworfen und bin sofort hergekommen. Ich kann da nicht bleiben.»
    «Er kann meine Wohnung haben», sagte Geordie. «Ich schlafe hier unten.»
    «Ich bezahle Sie auch», sagte Blackburn. «Ich habe Geld. Ich will keine Almosen.»
    «Jetzt sind nur noch Sie und Jane am Leben», sagte Gus. «Sie wird: bereits von uns beschützt. Wenn Sie hierbleiben, werden Sie ebenfalls beschützt. Gehen Sie einfach nur nicht an die Tür.»
    «Wollen Sie sich die Wohnung mal ansehen?» fragte Geordie.
     
    Als Geordie und Blackburn nach oben gingen, sagte Sam: «Gott muß auf seiner Seite gestanden haben, Gus.»
    «Klingt so, ja.»
    Er fragte Gus, ob Frances gestern das Haus verlassen hatte.
    «Ich habe sie nicht beschattet», sagte Gus. «Ich habe Nachforschungen wegen dieses Schulmädchens angestellt, anschließend habe ich den Abend in der Sackgasse verbracht.»
    «Dann könnte sie also in Leeds gewesen sein», sagte Sam. «Wir wissen es einfach nicht.»
    «Ich denke, wir sollten uns dieses Haus mal ansehen», sagte Gus. «Wir haben die Schlüssel, also laß es uns einfach machen.»
    «Es ist schon ein bißchen spät», sagte Sam mit einem Blick auf die Uhr. «Wir würden nicht rechtzeitig zurück sein, um Jane zu schützen.»
    «Sam, Geordie kann ein paar Stunden allein bei ihr bleiben. Wenn wir jetzt sofort aufbrechen, sind wir gegen acht zurück. Die zwei sollen sich verbarrikadieren. Es wird schon gehen.»
     



Kapitel 50
     
    Auf dem Weg aus der Stadt fuhr Sam an Frances Goldings Haus vor-: bei, um sich zu vergewissern, daß ihr Wagen dort war. Sie wollten ihr auf gar keinen Fall in dem Haus in Leeds über den Weg laufen.
    Als Sam die Umgehungsstraße verließ und den Potternewton Park entlangfuhr, fragte Gus: «Fahren wir richtig?»
    «Kennst du einen besseren Weg?»
    «Als ich Frances gefolgt bin», sagte Gus, «ist sie anders gefahren.»
    «Als ich ihr gefolgt bin, ist sie so gefahren», sagte Sam. «Warte einen Moment.» Er bog in eine Seitenstraße ein und fuhr den Weg zurück, den sie gekommen waren. Dann bog er in die Straße ein, an der das Haus der Blackburns lag, und Gus sagte: «Ja, das ist es. Genau so ist sie gefahren. Woher hast du das gewußt?»
    «War nur so eine Ahnung», sagte Sam. «Siehst du das Haus da? Dort wurde Jean Blackburn ermordet.»
    «Dann hat Frances es also ausgekundschaftet?»
    «Vielleicht», sagte Sam. «Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, warum sie sonst so gefahren sein sollte.»
    Sie wendeten wieder und parkten ein paar Blocks von dem mit Brettern vernagelten Haus. Einer der Schlüssel war schwergängig, funktionierte dann aber doch, und sie fanden sich in einem leeren, dunklen und modrig riechenden Flur wieder. Sam nahm seine Taschenlampe heraus, und sie machten einen Rundgang durch die Zimmer im Erdgeschoß. Es gab kein Mobiliar. In einem Zimmer standen mehrere Kartons, die Gus öffnete. Sie enthielten nur Plunder. Sie standen am Fußende der Treppe, als Gus sagte: «Warte. Ich glaube, ich habe was gehört.»
    Beide erstarrten, waren still und lauschten. «Hier ist niemand», sagte Sam. «Man kann riechen, daß das Haus leer ist.» Trotzdem gingen sie sehr vorsichtig die Treppe hinauf. Die Zimmer im ersten Stock waren völlig leer. «Keine Mansarde, nehme ich an?» sagte Sam. Es gab eine Bodenluke, doch diese führte nur zu einem Dachboden, in dem sich ein Wassertank befand.
    Wieder unten, ging Sam langsam die Wände entlang, ließ das Licht der Taschenlampe über den Boden gleiten. «Was machst du da?» wollte Gus wissen.
    «Frances hat Kerzen mitgenommen», sagte er. «Wozu hat sie das gemacht? Ich dachte, vielleicht finde ich

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