Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum
Einkäufe bitte nach Hause.«
Und zum bescheidenen Aufpreis von fünf Euro fühlte sich Elasti-Mama als Königin des Supermarkts.
Früher einmal war sehr viel mehr erforderlich, um sie in einen vergleichbaren Siegestaumel zu versetzen.
Dienstag, 8. Mai
Verflixte Männer
»Mama, ich muss dir ein Geheimnis verraten. Aber niemand sonst darf es hören«, sagt der große Hobbit im Park, wo haufenweise Zwerge einen Höllenlärm veranstalten.
»Erzähl, ich höre dir zu«, entgegnet Elasti-Mama ein wenig zerstreut.
»Nein, Mama, du musst näher kommen. Nicht mal der kleine Bruder oder Valentina oder die anderen Kinder dürfen es hören«, beharrt der Hobbit.
»Na gut. Niemand hört es, nur ich. Schieß los, ich höre mir dein Geheimnis an. Sag schon.« Elasti-Mama ist ganz Ohr.
»Mama ... wenn du nicht da bist ... bist du in meinem Herzen«, sagt der Kobold ernst, und die Pupillen in seinen schmachtenden Augen sind riesengroß.
Wer bringt dir bloß diese billigen Tricks bei? Von dir könnte der übelste Schleimer ja noch etwas lernen. Wer bringt dir bei, Menschen Honig ums Maul zu schmieren? Werd mir bloß kein sentimentaler Kitschheini, ich hasse Sentimentalität ...
... Er hat gesagt »in meinem Herzen«, Mist aber auch! Er hat gesagt, wenn ich nicht da bin, bin ich in seinem Herzen, der verflixte Kobold.
»Mama ... sollen wir uns ein Rieseneis mit mindestens drei Kugeln Schokolade kaufen, vielleicht mit Sahne drauf? Ist das nicht eine Superidee?«
»Die Idee ist fantastisch, mein liebster Schatz, mein Augenstern«, antwortet schwachsinnig lächelnd Elasti-Mama, die, wieder ganz Sklavin, völlig wunsch- und willenlos ist.
Donnerstag, 10. Mai
Elasti-Mama und die nächtliche Promiskuität
Mister Wonder ist gestern Abend aus London zurückgekehrt. Da war Elasti-Mama nur noch ein Schatten ihrer selbst.
23.00 Uhr.
»Drei Nächte habe ich jetzt miserabel geschlafen und bin im Morgengrauen aufgewacht. Tu in den nächsten sieben Stunden am besten so, als wäre ich tot. Was auch immer mit den Hobbits los ist, weck mich nicht. Gute Nacht«, sagt Elasti-die-Abgekämpfte, ehe sie neben Mister Wonder in Tiefschlaf fällt.
1.00 Uhr. Elasti-Mama wird wach. Obwohl es stockfinster ist, merkt sie, dass Mister Wonder nicht neben ihr liegt. Stattdessen klammert sich ein kleiner Kobold wie eine Muschel an den Elasti-Felsen. Sie macht sich keine weiteren Gedanken und verliert erneut das Bewusstsein.
3.00 Uhr.
Elasti-Mama schlägt erneut die Augen auf. Kein Mister Wonder belegt die andere Hälfte des Ehebetts, und auch die Muschel hängt nicht mehr am Felsen.
Elasti-Mama ist allein. Und schläft mühelos wieder ein.
5.00 Uhr.
»Auf in den Kampf, Jedi-Ritter!«, quasselt jemand im Schlaf. Es ist der große Kobold, der diagonal auf der promisken Matratze liegt, auf der er - wann und wie, weiß man nicht so genau - gelandet ist.
6.30 Uhr. Elasti-Mama macht sich auf den Weg zur Arbeit. Mister Wonder, der Regisseur des regen nächtlichen Kommens und Gehens, liegt auf dem Sofa. Und schläft.
Freitag, 11. Mai
Autogenes Training für Jedi-Ritter
»Mama, wenn du oder Papa mich morgens zur Vorschule begleitet und mich dort alleinlasst, muss ich manchmal weinen«, sagt der große Hobbit. »Aber ich kenne einen Trick«, fährt er fort.
»Was für einen Trick, mein Schatz?«, fragt Elasti-Mama.
»Ich mach die Augen zu und denke an Yoda aus Krieg der Sterne. Dann sage ich mir: »Die Macht ist mit dir«, und schon verwandele ich mich in einen Jedi-Ritter. Dann geht die Traurigkeit vorbei und ich muss doch nicht weinen«, erklärt er stolz.
»Scheint mir wirklich eine unfehlbare Methode zu sein. Darf ich sie übernehmen?«, fragt Elasti-Mama.
»Klar darfst du, aber du musst dich ganz doll konzentrieren.«
Heute Morgen war Elasti-Mama bei einem fürchterlichen Meeting mit lauter Bankern und Topmanagern. Als der Obergeschäftsführer, der Star der Sitzung, dem alle Vollmachten übertragen wurden, sich den Journalisten zuwandte, war Elasti-Mama in einem Dickicht aus Mikrofonen und Fernsehkameras gefangen. Während sie versuchte, den höchst wichtigen Worten des Starmanagers zu folgen, klingelte ihr Telefon.
»Hallo, Elasti, ich bin die Erzieherin aus der Krippe des kleinen Hobbits. Ich wollte dir sagen, dass er vierzig Fieber hat. Bitte hol ihn innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten ab, bevor er alle anderen Kinder ansteckt.«
Elasti-Mama wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen.
Da schloss sie die
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