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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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ganz allein ein halbes Kilo Häagen-Dazs-Eis in der paradiesischen Geschmacksrichtung Vanille-Nuss-Karamel, und dazu apulisches Fenchelgebäck.
    »Mein Kleiner, und den Wettkampf zwischen mir, Alice und Marta gestern Abend, wer beim Essen das größte Ferkel ist, habe ich gewonnen«, antwortete Elasti-Mama heute Morgen mit dem gleichen Stolz.
    »Dann sind wir ja richtige Champions, Mama«, entgegnete der Hobbit und riss in Siegerpose die Arme hoch.
     
Samstag, 2. Juni
    Elasti-Mama und die geliebte Dampfwalze
     
    Gestern Nachmittag hat das Elasti-Telefon geklingelt. Driiing.
    »Pronto?«
    »Wie geht's?«, fragt Oma K Elasti-Mama.
    »Geht so, Mister Wonder ist in London«, entgegnet Elasti-die-Melancholische.
    »Das ist ja wohl nichts Neues«, merkt Oma K sarkastisch an. Für sie ist Elasti-Mama eine alleinerziehende Mutter - eine Superheldin, die ihre glänzenden Zukunftsaussichten der undankbaren Rolle des Heimchens am Herd geopfert hat.
    »Er bleibt eine Woche weg, ist auf einem Kongress.«
    »Und du?«, fragt die Oma herausfordernd.
    »Was soll schon mit mir sein? Ich bin hier, allein mit den Hobbits, bei diesem grauenhaften Wetter«, sagt Elasti-die-Märtyrerin.
    »Okay, ich bin am Wochenende bei meinem Verlobten Artù, in seinem Schloss im Val d'Aosta. Wenn ich zurück bin, bringe ich euch Fontina-Käse vorbei.«
    »Gut, Mama. Danke«, schließt Elasti-Mama und legt auf.
    Fünf Minuten später.
    Driiing.
    »Hallo, Elasti, ich bin's noch mal, Mama.«
    »...«
    »Ich habe beschlossen, dass du und die Hobbits am Wochenende in Artùs Schloss kommt. Und ich engagiere außerdem auf meine Kosten für euch die Fantastica-Lalla.«
    Die Fantastica-Lalla ist eine Kinderfrau aus dem Val d'Aosta, die Gnocchi noch selbst macht, Kinder liebt und schon immer in Artùs Schloss lebt.
    »Danke, Mama, aber das ist nicht nötig.«
    »Keine Diskussion. Ich erwarte euch Samstagmorgen um zehn Uhr, pünktlich, wenn ich bitten darf«, sagt Oma K entschieden.
     
    Oma K ist eine Managerin, zielstrebig und durchsetzungsfähig. Mit eiserner Hand hat sie in manchem Unternehmen sowie in Elasti-Mamas Leben das Regiment geführt.
    Manchmal kann so eine Dampfwalzen-Mutter erdrückend wirken.
    Bei anderen Gelegenheiten ist eine Dampfwalzen-Mutter ein Segen.
     
Sonntag, 3. Juni
    Die seltsamen Gäste in Artùs Schloss
     
    Schlösser sind häufig von seltsamen Gestalten bevölkert, und Artùs Schloss bildet da keine Ausnahme.
    Zu Artùs und Oma Ks Wochenendgästen zählen:
    1. Ein taubstummer, bigotter Geiger, der vor zwei hingerissenen Hobbits mit geschlossenen Augen konzertiert.
    2. Eine ausgesprochen schöne Frau, die Schwester des Geigers. »Früher war ich Model«, erzählt sie, »und habe mich nur von Chicoree und gedünsteten Zucchini ernährt.«
    Jetzt ist sie als Buchhändlerin glücklich, kann essen, worauf sie Lust hat, und frönt ihrer uralten Leidenschaft für Cremedesserts, die Salami aus Felino und Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
    3. Eine unterkühlte blonde Venus mit einem Frettchen im Schlepptau. Sie ist Schauspielerin. In einer Vorabendserie mimt sie das Biest. Als ihr beim Abendessen Oma K den Platz zwischen Elasti-Mama und dem kleinen Kobold zuwies, zog die Venus die Brauen hoch und bedachte sie mit einem eisigen Blick. »Warum soll ich denn ausgerechnet da sitzen?«, fragte sie mit gekünstelter Stimme und perfekter Diktion. Verglichen mit ihr war das Frettchen geradezu sympathisch.
     
Montag, 4. Juni
    Freudiges Idyll vor Morgengrauen
     
    Als Elasti-Mama und die Hobbits gestern Abend nach dem Wochenende in Artùs Schluss nach Hause zurückkehrten, fanden sie eine Überraschung vor. Towanda, die Oma der Zwerge und Mutter von Mister Wonder, flog, von unbezwinglicher Sehnsucht nach den Enkeln erfasst, von Bari nach Mailand. Sie wurde mit Freudenschreien begrüßt.
    »Mama, dürfen die Oma und ich heute Nacht mit den Schwertern rausgehen und im Dunkeln durch die Stadt ziehen?«, fragte der große Hobbit vor dem Einschlafen.
    »Lieber nicht, mein Schatz.«
    »Aber warum denn nicht, Mama? Warum musst du nur immer so eine Spielverderberin sein«, maulte der Hobbit enttäuscht.
    Heute Morgen waren Oma und die Hobbits so aufgeregt, dass schon um 5.30 Uhr die gesamte Elasti-Familie hellwach war, als sei es bereits mitten am Tag.
    Elasti-Mama hätte nur zu gern Mister Wonders Nummer in London gewählt, um auch ihn an diesem freudigen Familienidyll vor Morgengrauen teilhaben zu lassen.
     
Dienstag, 5. Juni
    Heute wäre

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