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Insektenstachel

Insektenstachel

Titel: Insektenstachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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Gegnerin solcher Chemiekeulen. Trotz meiner Insektenphobie. Denn unsere Umwelt ist schließlich schon genug von Giften verseucht. Außerdem bin ich bislang von Moskitostichen verschont geblieben. Mein Körpergeruch oder meine Blutgruppe scheint die Stechmücken bisher davon abgehalten zu haben, ihren Rüssel in meine Haut zu bohren. Doch seit Laura von den Hornissen attackiert wurde und seit sie von den gefährlichen Krankheitserregern berichtete, die die Moskitos auf den Menschen übertragen, scheinen diese Blutsauger ihr Verhalten geändert zu haben. Jedenfalls, um deine Frage präzise zu beantworten: Dies ist die erste Spraydose Insektengift, die ich in meinem Leben angeschafft habe.
    »Von Ihrer Insektenphobie haben Sie uns ja bereits erzählt«, setzte der Erste Detektiv zur Erklärung an. »Seit Ihrer Kindheit leiden Sie darunter. Doch erst als Laura das Gespräch der Ärzte im Krankenhaus belauscht hat, hielten Sie es für nötig, in Ihrem Haus Moskitonetze anzubringen.«
    »Das ist zweifellos richtig.« Nervös ließ die Dame die Spraydose von einer Hand in die andere wandern.
    »Ich bin weder ein Hellseher, noch in der Lage, die Gedanken anderer Menschen zu lesen«, erklärte Justus gelassen. »Ich nenne es einfach logische Schlussfolgerung. Da Sie sich vorhin in der Dosis der Spraydose ein wenig verkalkuliert haben, – denn niemand verpasst sich freiwillig solch einen Hustenanfall –, schloss ich daraus, dass Ihnen der Umgang mit dieser Art Insektengift relativ fremd sein müsste. Das haben Sie uns ja auch bestätigt. Außerdem würde sich jeder halbwegs vernünftige Mensch in seinem Haus vor Stechmücken mit Moskitonetzen schützen, statt seine Räume mit einer Giftwolke zu verpesten.«
    »Das habe ich ja auch getan«, verteidigte Mrs Hazelwood ihr Handeln vehement. »Doch diese Biester sind trotz der Sicherheitsvorkehrungen in mein Haus eingedrungen und haben mich angegriffen!«
    »Obwohl Sie bisher stets von Mückenstichen verschont geblieben worden sind, wie Sie vorhin sagten.« Bob pustete in sein T-Shirt. Die drückende Schwüle machte ihm gehörig zu schaffen. Er schwitzte am ganzen Körper.
    »Könnte es nicht sein, dass die Moskitos schon im Haus waren, bevor wir die Netze anbrachten?«, versuchte Peter den Sachverhalt zu klären.
    »Ja und nein.« Mrs Hazelwood deutete auf die Dose in ihrer Hand. »Als ich von der Mücke gestochen wurde, habe ich Laura noch am selben Abend in den Drogeriemarkt geschickt, um das Insektenspray zu besorgen. Noch vor dem Schlafengehen hat sie damit die Räume ausgesprüht. Ich war dabei. Das kann kein Insekt überlebt haben. Und dennoch lauerten eben drei dieser Blutsauger in meinem Schlafzimmer. Ich kann mir das nicht erklären.«
    »Wer weiß von Ihrer Insektenphobie, Madam?«, fragte der Erste Detektiv geradeheraus.
    »Just, du glaubst doch nicht etwa, dass jemand die Moskitos absichtlich ins Haus gebracht hat?«, fragte Peter ungläubig.
    Mrs Hazelwood begann zu flüstern. »Das ist unmöglich. Hör auf, solch schreckliche Dinge in Betracht zu ziehen.«
    »Nichts ist unmöglich, Madam.« Auch Justus senkte seine Stimme.
    »In diesem Falle irrst du aber. Über meine krankhafte Abneigung habe ich nie mit jemandem gesprochen. Mit Ausnahme von meinem Mann. Und der liegt bereits unter der Erde.«
    »Und was ist mit Mrs White?«
    »Nicht eine Silbe habe ich darüber verloren. Ich muss dich enttäuschen, Justus. Wenn du glaubst, dass jemand beabsichtigt, mich vorsätzlich dem Terror auszusetzen, bist du auf dem Holzweg. Ich habe in meinem Leben nicht nur Sachbücher verschlungen, sondern auch eine Menge Krimis. Wenn sich jemand die Mühe machen würde, mit meiner Angst zu spielen, müsste dahinter eine Absicht stecken. Zum Beispiel ein finanzieller Vorteil. In diesem Fall mein Haus oder Sparguthaben. Beides ist nicht der Rede wert. Ich habe euch ja schon erzählt, dass Jill mein Geld zum größten Teil verspielt hat. Ohne die Rente, die ich aufgrund meiner Behinderung beziehe, könnte ich hier gar nicht mehr leben. Und dieses Haus geht nach meinem Tod in den Besitz der Bank über. Ihr seht, ich bin niemand, bei dem es sich lohnt, ihn auszunehmen.«
    »Das gilt es als Nächstes zu klären, Madam«, ließ Justus aufmunternd verlauten. »Ich finde es zwar äußerst bedauerlich, dass Sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, einen Arzt aufzusuchen. Denn er könnte mit Sicherheit schnell klären, ob Sie tatsächlich durch eine Stechmücke infiziert wurden. Auch wenn

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