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Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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erreichen. “Außerdem ist es ja nicht mehr weit.”
    Seufzend lehnte Annika sich im Beifahrersitz zurück. “Wie du willst. Es war ja nur ein gut gemeinter Vorschlag.” Sie schloss die Augen und versuchte, eine bequeme Position zu finden, was ihr jedoch nicht so recht gelang. Schließlich löste sie den Sicherheitsgurt und stellte den Sitz in Liegeposition zurück
.
    “
Was tust du denn da, um Himmels willen? Schnall dich bitte wieder an, ja?”
    “
Ja, sofort. Ich will nur eben die Kopfstütze …”
    Mit einem ärgerlichen Kopfschütteln griff Dale über sie hinweg nach dem Sicherheitsgurt, um ihn Annika wieder umzulegen, doch er war zu weit entfernt, als das er ihn erreichen konnte. Für einen winzigen Moment war seine Aufmerksamkeit abgelenkt. Als er den Blick wieder auf die Straße richtete, sah er die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Wagens, der frontal auf sie zuhielt
.
    “
Halt dich fest!”, brüllte Dale und trat auf die Bremse, doch er wusste im selben Moment, dass sie es nicht schaffen würden. Schon geriet der Kombi auf der regennassen Fahrbahn ins Schlingern. Verzweifelt versuchte Dale, das Lenkrad gerade zu halten, doch der Wagen bockte wie ein wildes Pferd. Es gelang ihm noch, dem anderen Fahrzeug, das sich noch immer auf der falschen Spur befand, auszuweichen, dann verlor er vollends die Kontrolle über den Kombi
.
    Wie ein Geschoss raste der Wagen über die Straße. Dale hörte Annika in Panik aufschreien. Sein Entsetzen war nicht in Worte zu fassen, als er sich zu ihr umdrehte, und sah, dass sie noch immer mit dem Schloss des Sicherheitsgurtes kämpfte
.
    “
Annika!”, rief er und versuchte, die Hand nach ihr auszustrecken, um sie festzuhalten. Den Bruchteil einer Sekunde später prallte der Kombi frontal gegen einen Baum, der am Straßenrand stand. Brutal wurde Dale in seinen Gurt geschleudert. Sterne tanzten vor seinen Augen, als ihm die Luft aus den Lungen getrieben wurde. Das Kreischen von Metall vermischte sich mit dem Klirren von splitterndem Glas. Der Fahrerairbag öffnete sich und raubte ihm endgültig die Orientierung
.
    Dann ließ der Druck auf seinem Brustkorb ebenso plötzlich nach, wie er gekommen war. Abgesehen vom Prasseln des Regens war es völlig still. Viel zu still
.
    Obwohl er das Gefühl hatte, von einem wilden Stier auf die Hörner genommen worden zu sein, kämpfte er sich aus dem Airbag, aus dem langsam die Luft entwich. Dann erblickte er Annika. Vom Aufprall war sie nach vorne geschleudert worden. Die honigblonde Mähne ergoss sich über das schwarze Plastik der Armaturen, ihr Gesicht war von ihm abgewandt
.
    Sie regte sich nicht
.
    “
Mein Gott!”, keuchte Dale, von einer schrecklichen Vorahnung erfüllt. “Annika!”
    Hastig streifte er sich den Sicherheitsgurt ab und glitt über die Mittelkonsole zu ihr hinüber. Sanft strich er ihr übers Haar, hauchte ihr einen Kuss auf den Hinterkopf. “Wach auf, mein Schatz”, flüsterte er, und seine Stimme bebte vor Emotionen. “Wach auf, es ist vorbei.”
    Nichts. Kein Laut, keine Regung. Von Angst ergriffen, packte er Annikas Schultern, schüttelte sie leicht. Nichts. Nackte, eiskalte Panik ergriff Dale. Sein Puls raste, kalter Angstschweiß bedeckte seine Haut, und seine Kehle war wie zugeschnürt
.
    Nein! Immer und immer wieder hallte dieses Wort durch seine Gedanken. Nein, nein, nein!
    “
Warte, mein Liebling”, murmelte er. “Ich bin sicher, dass jeden Moment Hilfe kommen wird. Du brauchst keine Angst zu haben.”
    Wie in Trance stieg er aus dem Wagen, stolperte zur Beifahrerseite hinüber. Innerhalb von Sekunden war er bis auf die Haut durchnässt, doch er bemerkte es kaum. Für ihn gab es nur noch einen einzigen Gedanken, der ihn antrieb: Annika war nicht tot, er konnte sie noch retten
.
    Mit der Kraft der Verzweiflung stemmte er die Beifahrertür auf, die völlig verzogen im Rahmen hing. Er beugte sich hinab, um seine Geliebte aus dem Wrack zu bergen – da sah er ihre Augen, die gebrochen und von einem stummen Vorwurf erfüllt zu ihm hinaufblickten
.
    Moosgrüne Augen in einem blassen, von langen rabenschwarzen Locken umrahmten Gesicht …
    Mit einem Schrei schreckte Dale aus dem Schlaf. Einige Sekunden lang wusste er nicht, wo er sich befand. Sein Atem ging stoßweise und gepresst. Zitternd tastete er in der Dunkelheit nach etwas, das ihm vertraut vorkam, als er plötzlich etwas Warmes, Weiches unter seinen Fingerspitzen fühlte.
    Sofort kehrte die Erinnerung zurück. Er war zu Hause, in seinem

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